Stärkung der Verteidigung1,7 Milliarden – diese neuen Geräte will die Armee nun kaufen
Der Bundesrat möchte rund 1,7 Milliarden Franken für die Schweizer Armee ausgeben. 20 Minuten schaute sich das Gerät auf dem Waffenplatz in Thun an und sprach mit Armeechef Thomas Süssli über die Sicherheit der Schweiz.
Darum gehts
Der Bundesrat beantragt Verpflichtungskredite in der Höhe von rund 1,7 Milliarden Franken für die Schweizer Armee.
Die Steuermilliarden sollen neben der Instandhaltung auch für die Beschaffung neuer Ausrüstung ausgegeben werden.
Neben einem neuen radgestützten Artilleriesystem sollen auch neue Sensoren und Mini-Aufklärungsdrohnen gekauft werden.
Am Rande der Veranstaltung hat 20 Minuten mit Armeechef Thomas Süssli über eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Kriegs gesprochen.
Am Donnerstag haben Armee und Armasuisse auf dem Waffenplatz in Thun die letzte gemeinsame «Einkaufsliste» von Verteidigungsministerin Viola Amherd und Armeechef Thomas Süssli präsentiert. Im Februar hatte der Bundesrat die Armeebotschaft 2025 verabschiedet und Verpflichtungskredite in der Höhe von rund 1,7 Milliarden Franken beantragt, um die Verteidigungsfähigkeit der Schweizer Armee zu stärken.

Unter der Leitung von Armeechef Thomas Süssli haben die Schweizer Armee und Armasuisse am Donnerstag in Thun die «Einkaufsliste» der Armeebotschaft 2025 präsentiert.
20min/Matthias Spicher20 Minuten schaute sich das Gerät im Berner Oberland an, welches mit den Steuermilliarden gekauft werden soll – falls das Parlament zustimmt: In einer Lagerhalle auf dem Waffenplatz Thun stellte die Armee unter anderem das neue radgestützte Artilleriesystem «AGM Artillery Gun Module» auf dem Trägerfahrzeug Piranha IV vor.
Daneben weckten insbesondere das Luftabwehrsystem IRIS-T SLM und die unterschiedlichen Drohnen-Systeme das Interesse der Medienschaffenden. Die Armee präsentierte in der Halle aber auch die geplanten Immobilienprojekte oder die neuen IT-Systeme.
Armeechef Thomas Süssli: «Europa macht sich Sorgen»
Mit Blick auf die langen Beschaffungszeiten für neue Rüstungsgüter ist es für die Landesverteidigung essenziell, neues Gerät mit ausreichend Vorlaufzeit zu bestellen. Jetzt warnt der deutsche Militärhistoriker Sönke Neitzel davor, dass sich der Krieg in der Ukraine demnächst ausbreiten könne: «Wir erleben in Europa womöglich den letzten Sommer in Frieden.»
«Der letzte Sommer in Frieden?» Armeechef Thomas Süssli spricht im Interview über eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Kriegs.
20min/Matthias SpicherAm Rande der Ausstellung hatte 20 Minuten auch die Gelegenheit, mit Armeechef Thomas Süssli über eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Kriegs zu sprechen: «Sönke Neitzel beruft sich auf nachrichtendienstliche Informationen», sagt er. Tatsächlich kursieren entsprechende Warnungen seit längerem, erklärt Süssli. «Europa macht sich Sorgen – und die Schweiz ist mit Blick auf die Sicherheitsarchitektur ein Teil von Europa.»
Aus Schweizer Perspektive stelle insbesondere die mögliche Destabilisierung des europäischen Festlands eine grosse Gefahr dar, betont der Armeechef: «Genau in einer solchen Lage müssen wir glaubwürdig darlegen können, dass die Schweiz bereit ist, ihre Souveränität zu verteidigen.»
Bereitet dir eine mögliche Ausweitung des Ukraine-Krieges Sorgen?
Mit Blick auf den hybriden Charakter der modernen Kriegsführung könne sich das Milizsystem der Schweizer Armee als Stärke entpuppen: «Unsere Armee ist es sich gewohnt, mit zivilen Behörden zusammenzuarbeiten», betont Süssli.
Gerade im Bereich der Luftabwehr verortet der Armeechef derzeit die grössten Lücken: «Die neuen Luftabwehrsysteme kommen erst 2029 – weiteren Nachholbedarf haben wir bei den schweren Mitteln und vor allem auch bei der Munitionsbevorratung.»
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Die Universität Zürich attestiert 20 Minuten in einer Untersuchung, über Abstimmungen in der Schweiz besonders ausgewogen zu berichten.
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