SyrienDiktator im Badeslip: Rebellen demütigen Assad mit Privatfoto
Während die islamistischen Kämpfer die Stadt Homs ins Visier nehmen, sind private Bilder des syrischen Diktators an die Öffentlichkeit gekommen. Sie sollen in seinem Gouverneurspalast gefunden worden sein.
Darum gehts
Ein Foto von Baschar al-Assad zeigt den Diktator in Badehosen.
Das Bild soll im Gouverneurspalast von Aleppo gefunden worden sein.
In den letzten Tagen haben die Rebellen mehrere Grossstädte eingenommen.
Mit enger Badehose auf einem Bootsausflug, neben ihm zwei junge Frauen und ein weiterer Mann – so zeigt ein kürzlich öffentlich gewordenes Foto den syrischen Diktator Bashar al-Assad. Gefunden wurden die Bilder offenbar von Rebellen, die den Gouverneurspalast in Aleppo erobert hatten. Laut der «Bild»-Zeitung ist die Echtheit des Fotos nicht abschliessend gesichert.
Baschar al-Assad in Badehose
Nun kursiert das Bild in den sozialen Medien, in Umlauf gebracht wurde es wohl von den Rebellen. Viele sehen in der Veröffentlichung eine bewusste Demütigung Assads, dessen öffentliche Selbstdarstellung sonst auf Stärke und Kontrolle setzt.
Nun sehen Millionen Syrer einen Mann, der mit seiner Badehose so gar nicht den Eindruck eines mächtigen Autokraten vermittelt. Neben Assad könnte auch sein Schwager Asef Shawkat abgebildet sein, der bis zu seinem Tod 2012 als Verteidigungsminister des Regimes agierte.
Syrien: Rebellen unterwegs in Richtung Damaskus
Mit der Veröffentlichung zielen die islamistischen Kämpfer wohl darauf ab, den syrischen Diktator nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Gesellschaft zu schwächen. Denn in dem seit Jahren andauernden Konflikt gelang es ihnen am vergangenen Wochenende, die Kontrolle über einen Grossteil der mittlerweile nur noch zwei Millionen Einwohner zählenden Stadt zu übernehmen.

Nach der Eroberung Aleppos am letzten Wochenende haben die Rebellen auch die Stadt Hama eingenommen. Nun stossen sie auf Homs vor, das etwa 140 Kilometer nördlich der Hauptstadt Damaskus liegt.
Screenshot/Google MapsDer studierte Augenarzt Assad, ursprünglich nicht als Nachfolger seines Vaters Hafez vorgesehen, steht seit 2000 an der Spitze des Regimes. Unter seiner Führung eskalierte die brutale Niederschlagung von Protesten 2011 in einen Bürgerkrieg, der bis heute andauert. Während diverse westliche Länder darauf setzten, nur einzelne Rebellen-Gruppen zu unterstützen, erhält das Assad-Regime trotz unzähliger Kriegsverbrechen weiterhin Unterstützung vom Iran und Russland.
Diese Rolle spielt Homs im Nahost-Konflikt
Seit der Eroberung Aleppos am letzten Wochenende haben die Rebellen auch die strategisch wichtige Stadt Hama eingenommen. Laut ihren Angaben hätten sich Assads Truppen in Stellungen ausserhalb der Stadt, die 122 Kilometer südlich von Aleppo liegt, zurückgezogen. Nun wollen die islamistischen Kämpfer auf Homs vorstossen.
Die Stadt liegt etwa eine halbe Fahrstunde von der libanesischen Grenze entfernt und sei laut dem «Institute for the Study of War» unverzichtbar für die Hisbollah-Kämpfer. Denn über Homs, das etwa 1,4 Millionen Einwohner zählt, liefert der Iran Waffen an die Miliz, die sich im Süden des Libanons über Monate erbitterte Kämpfe mit israelischen Truppen lieferte. Seit dem 26. November gilt eine Waffenruhe, die für mindestens 60 Tage bestehen soll.
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