TabakkonsumMehrheit der in der Schweiz verkauften Vapes sind illegal
Eine Untersuchung von AT Schweiz zeigt, dass die Mehrheit der in der Schweiz verkauften elektronischen Einwegzigaretten illegal sind: Sie enthalten mehr Flüssigkeit als erlaubt.
Darum gehts
E-Zigaretten erfreuen sich in der Schweiz grosser Beliebtheit.
Eine Untersuchung der Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention Schweiz zeigt aber: Viele dieser Vapes dürften hierzulande gar nicht verkauft werden.
Der Grund: Sie überschreiten den Grenzwert für die maximale Füllkapazität um ein Vielfaches.
E-Zigaretten sind eine beliebte Alternative zu «normalen Zigaretten». Es gibt sie in ganz unterschiedlichen Geschmackssorten mit besonders exotischen Namen, so beispielsweise Strawberry Banana, Cotton Candy Ice oder Mango Milk Ice.
Doch dafür, besonders gesund zu sein, sind die stiftförmigen Plastikstiele nicht bekannt. Nun zeigt eine Untersuchung der AT Schweiz (Arbeitsgemeinschaft Tabakprävention), dass die meisten aus China importierten Vapes zudem noch illegal sind. Denn sie enthalten mehr Flüssigkeit, als eigentlich erlaubt.
Grenzwert um das 15-fache überschritten
Gesetzlich erlaubt sind bei Vapes eine Maximalmenge von zwei Millilitern, ausserdem dürfen die E-Zigaretten nicht mehr als 20 Milligramm Nikotin enthalten. Der Tank dieser Kapselgeräte (auch Pods genannt) und Einwegsysteme darf also maximal 600 Züge fassen. Im Netz sind derzeit jedoch E-Zigaretten erhältlich, die bis zu 16'000 Züge versprechen und einen Tank von 30 ml aufweisen, was dem 15-fachen des gesetzlichen Grenzwertes entspricht.
Rauchst du Vapes?
Basierend auf ihrer Untersuchung schätzt AT Schweiz, dass mehr als die Hälfte der Einwegzigaretten auf dem Schweizer Markt nicht dieser Norm entsprechen und somit illegal verkauft werden – unter anderem auch bei grossen E-Commerce-Shops wie Galaxus. Bei AT Schweiz sieht man den Verkauf illegaler Vapes äusserst kritisch: «Wie kann es sein, dass eines der grössten Online-Warenhäuser der Schweiz illegale Produkte verkauft? Die Philosophie des Migros-Gründers Gottlieb Duttweiler, der den Verkauf von Tabak und Alkohol verbot, scheint in weite Ferne gerückt zu sein», heisst es in einer Pressemitteilung.
Problematik schon länger bekannt
Laut AT Schweiz hat der Bund bislang keine Massnahmen gegen den Import und Verkauf illegaler Vapes getan. Auch eine parlamentarische Interpellation von Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle (SP/GE) aus dem Jahr 2023 hat daran nichts geändert. Auch der zu hohe Nikotingehalt von Einweg-E-Zigaretten sei ein Problem. Das neue Bundesgesetz über Tabakprodukte (TabPG), das demnächst in Kraft tritt, werde laut AT Schweiz lediglich die bereits geltenden Normen übernehmen.
Das Problem läge laut der Organisation darin, dass der Bund kein Marktüberwachungssystem habe und Tabakprävention nur eine marginale Rolle in der Gesundheitspolitik spiele. «Angesichts der Tatsache, dass Nikotin eine stark suchterzeugende Substanz ist, die vor allem für Jugendliche schädlich ist, muss der Bund dringend für die Einhaltung der Gesetze sorgen», heisst es weiter in der Pressemitteilung.
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.