TelegramIS feiert Messerstecher (15) als «neue Generation des Kalifats»
Ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischen Wurzeln sticht in Zürich auf einen orthodoxen Juden ein. Zuvor bekannte er sich in einem Video zur Terrororganisation IS. Diese feiert ihn nun.
Darum gehts
Die Tat schockiert die Schweiz: Ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischen Wurzeln stach am Samstagabend in Zürich auf einen orthodoxen Juden ein.
Das Opfer ist mittlerweile ausser Lebensgefahr, der mutmassliche Täter in Untersuchungshaft.
Kurz bevor er zur Tat schritt, veröffentlichte er ein Video, in dem er dem fünften Kalifen der Terrororganisation Islamischer Staat die Treue schwört.
Jetzt wird der 15-Jährige vom IS gefeiert.
Von IS-Sympathisanten wird seine Tat gefeiert: Am Samstagabend hat ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischen Wurzeln in Zürich einen orthodoxen Juden niedergestochen. Vor seiner Tat hat er ein Video aufgenommen, in dem er sich zur Terrororganisation IS bekennt und zu Attacken an Jüdinnen, Juden und «Ungläubigen» weltweit aufruft. Wie das Middle East Media Research Institute (Memri) schreibt, wird die Messerattacke jetzt in den Telegram-Kanälen des IS hoch gelobt.
In einem Pro-IS-Kanal soll am Montag ein Beitrag hochgeladen worden sein, in welchem die Tat als Ergebnis der IS-Ideologie und der «von den Führern und Kämpfern der Gruppe erbrachten Opfer» gefeiert wird. «Die IS-Ideologie hat eine neue Generation hervorgebracht, die sich dem Monotheismus verschrieben hat und sich von westlichen Werten nicht abschrecken lässt», steht unter einem Foto des mutmasslichen Messerstechers in arabisch.
IS ist weltweit auf dem Vormarsch
Weiter heisst es, dass der Messerstecher von Zürich eine Generation repräsentiere, die Allah darauf vorbereite, «den wahren Kampf gegen das Lager der Falschheit anzuführen, wo immer es auch sein mag».
Dass es sich beim 15-Jährigen um einen «IS-Insider» handelt, sagt auch Terrorexperte Guido Steinberg gegenüber 20 Minuten. Fraglich sei, ob der 15-Jährige alleine gehandelt hat: «Mir würde es plausibel erscheinen, dass jemand dem Teenager mindestens den Eid zum Ablesen gab und er die Tat wahrscheinlich nicht alleine plante.»
Laut dem belgischen Terrorexperten Pieter Van Ostaeyen ist der IS grundsätzlich weltweit am Erstarken. «Wir können gut von einem Wiedererwachen sprechen.» Dabei sei «die alte Idee des Islamischen Staates, wie sie 2013 und 2014 gelebt wurde, immer noch in den Köpfen dieser jungen Leute verankert.
Der 15-Jährige befindet sich laut der Zürcher Oberjugendanwaltschaft in Untersuchungshaft.
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