Pro-Palästina-Protest in Basel: Polizei beginnt mit Räumung

Livetickeraktualisiert am Freitag, 31. Mai, 2024

Uni-ProtestePolizei verzeigt zwölf Pro-Palästina-Demonstrierende an der ETH

In der ETH Zürich besetzen rund 50 Demonstrierende das Hauptgebäude. Der Protest richtete sich gegen die ETH und deren unklaren Positionierung im Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

Rund 50 Demonstrierende besetzen aktuell das Hauptgebäude der ETH.
Die Demonstrierenden fordern erneut einen akademischen Boykott Israels.
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Rund 50 Demonstrierende besetzen aktuell das Hauptgebäude der ETH.

Students for Palestine ZH

Darum gehts

  • Das Hauptgebäude der ETH wird aktuell von der Gruppe Students for Palestine Zürich besetzt.

  • Rund 50 Personen demonstrieren im Hauptgebäude.

  • Pro-palästinensische Demonstrierende hatten in der Schweiz mehrere Universitäten besetzt.

  • Wie es weitergeht, ist derzeit unklar. 20 Minuten hält dich im Ticker auf dem Laufenden.

Deine Meinung zählt

Freitag, 31.05.2024
15:22

Zürcher Stadtpolizei verzeigt 12 Demonstrierende

Die Zürcher Stadtpolizei hat zwölf Personen, die im ETH-Hauptgebäude an einer Sitzblockade beteiligt waren, kontrolliert und verzeigt.

Die Sitzblockade startete kurz vor 12 Uhr. Die Verantwortlichen der ETH sprachen wenig später die Kundgebungswilligen an und teilten den Demonstrierenden mit, dass sie diesen Protest nicht tolerieren werden.

Trotz der Aufforderung, diesen Protest innert einer gewissen Zeit zu beenden, blieben die Personen vor Ort sitzen. Deshalb stellte die ETH-Leitung bei der Stadtpolizei Zürich Strafantrag wegen Hausfriedensbruch, teilt die Stadtpolizei am Freitagnachmittag mit.

Daraufhin rückten uniformierte Einsatzkräfte und ein Dialogteam aus. Eine Frist, die Örtlichkeit selbständig zu verlassen, liessen einige Teilnehmende ungenutzt verstreichen. Teilweise leisteten die Demonstrierenden passiven Widerstand und mussten aus dem Gebäude getragen werden.

14:11

Polizei räumt das ETH-Hauptgebäude

Seit 11.30 Uhr ist das ETH-Hauptgebäude von Pro-Palästina-Demonstrierenden besetzt.

Die Polizei hat nun mit der Räumung der ETH begonnen – erste Demonstrierende werden aus dem Gebäude getragen.

Kurz nach der Besetzung wurden die Demonstrierenden per Durchsage von der ETH dazu aufgerufen, das Gebäude bis 13 Uhr zu verlassen. Geschehe dies nicht, gebe es eine Räumung durch die Polizei. Um 13.30 Uhr ist diese dann am Hauptsitz in Zürich eingetroffen.

Ebenfalls vor Ort ist ein Beobachtungsteam der Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

12:00

Zürcher Studierende besetzen ETH erneut

Am Freitagvormittag um 11.30 Uhr besetzten Zürcher Studierende der Gruppe Students for Palestine erneut das Hauptgebäude der ETH in Zürich.

Die Besetzenden kritisieren in einem vorab versendeten Schreiben, dass sich die ETH im Konflikt zwischen Israel und Palästina nicht klar positioniere. Ebenfalls wollen die Demonstrierenden «die ethische Problematik der Rüstung des israelischen Militärs mit ETH Technologien wie AI, Machine Learning und Drohnentechnologie ansprechen und thematisieren».

In der Mitteilung halten die Demonstrierenden weiter fest, dass sie so lange bleiben wollen, «bis unsere Forderungen erfüllt werden».

Mittwoch, 29.05.2024
14:26

Studierende protestieren vor der Universität

Am Mittwoch um 12.15 Uhr versammelten sich die Studierenden der Universität Basel am Peterplatz zu einer angekündigten Demo, die vom Studierenden-Bündnis Unibas4Palestine organisiert wurde. Sie versammelten sich vor dem Haupteingang des Kollegienhauses der Universität. Mehrere Personen hielten nacheinander Reden über die Situation in Gaza. Zudem taten sie ihren Unmut über die polizeiliche Räumung der Besetzung des Soziologischen Instituts am Montagmorgen Kund.

Laut den Reportern vor Ort verlief die Kundgebung friedlich. Im Anschluss bewegten sich die rund 100 Personen zum Bernoullianum, welches sie vor zwei Wochen besetzt hatten, und hielten weitere Reden. Die Polizei war nicht sichtbar präsent.

Vor dem Haupteingang des Kollegienhauses der Universität Basel wurden Reden gehalten.
Die Kundgebung verlief friedlich.
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Vor dem Haupteingang des Kollegienhauses der Universität Basel wurden Reden gehalten.

20 Minuten
Freitag, 24.05.2024
15:55

Besetzung zügelt ins nächste Institut

Nachdem die Studierenden in der Alten Gewerbeschule am Petersgraben 52 besetzt hatten, zügelten sie am Freitagmittag in die Liegenschaft Petersgraben 27/29, in welcher sich die Einrichtungen der Fachbereiche Soziologie und Musikwissenschaften der Universität Basel befinden, teilt die Universität am Freitagnachmittag mit. Die Universität dulde die wiederholte illegale Besetzung nicht und habe deshalb bei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt bereits einen Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs sowie Räumungsbegehren eingereicht. Der Entscheid über den Zeitpunkt der Räumung liege bei der Kantonspolizei Basel-Stadt.

Den Besetzenden war in der vergangenen Woche ein Gesprächsangebot unterbreitet worden, welches abgelehnt wurde. «Angesichts der wiederholten illegalen Besetzungen sieht die Universität Basel die Voraussetzungen für einen Dialog mit den Besetzerinnen und Besetzern nicht gegeben», heisst es in der Mitteilung. Das Rektorat stehe im Kontakt mit den engagierten Studierenden, die sich an einem konstruktiven Diskurs beteiligen wollen.

10:43

Besitzerin will Besetzung räumen lassen

Am Freitag hat Immobilien Basel-Stadt, die Besitzerin des besetzten Uni-Gebäudes, Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs eingereicht und die Räumung beantragt. Dies sei in enger Absprache mit der Universität erfolgt, die die Hauptmieterin der Liegenschaft sei. «Der Entscheid über den Zeitpunkt der Räumung liegt bei der Kantonspolizei Basel-Stadt», heisst es in der Mitteilung von Immobilien Basel-Stadt weiter.

Donnerstag, 23.05.2024
17:30

Erneute Besetzung in Basel

In Basel haben studentische Aktivisten der Gruppe Unibas4Palestine am Donnerstag erneut ein Gebäude der Universität besetzt. Es handelt sich dabei um die Alte Gewerbeschule am Petersgraben, in der auch der Fachbereich Urban Studies sein Domizil hat. Dieser war selbst Gegenstand einer internen Untersuchung der Universität, nachdem sich Angehörige des Studienbereichs antisemitisch geäussert hatten – auch auf Social-Media-Beiträgen des Fachbereichs.

Die Besetzenden kritisieren in einem Schreiben die Haltung der Universität, die sich nicht ernsthaft mit ihren Forderungen auseinandersetzen würde. Sie prangern die institutionalisierte Kooperation der Uni Basel mit der Hebräischen Universität Jerusalem und der Uni Tel Aviv an, die beide eng mit dem israelischen Militär zusammenarbeiten würden. Bis zu einem Waffenstillstand sollen die Kooperationen mit diesen Universitäten eingestellt werden, verlangen die Aktivisten. Zudem solle eine Kommission die israelischen Institutionen, mit denen die Universität Basel eine Kooperation hat, auf ihre Beteiligung am angeklagten Völkermord untersuchen.

Die Universität Basel bestätigte die Besetzung in einem sehr knappen Communiqué.

Mittwoch, 15.05.2024
16:45

Einkesselung ist beendet

Alle Protestierende sind aus der Einkesselung in der Kornhausgasse befreit worden. Die Sitzdemo geht für wenige Minuten weiter, bevor sie sich auflöst. Um 18.00 Uhr treffen sie sich auf dem Petersplatz.

Adrian Plachesi, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, sagt gegenüber der «Basler Zeitung», dass die Personalien von 43 Personen aufgenommen wurden. Bis auf eine Ausnahme kam es zu keinen Verzeigungen.

16:21

Protestierende blockieren den Strassenabschnitt in Basel

Protestierende blockieren den Strassenabschnitt. Bus und ÖV müssen umgeleitet werden. Es gibt gratis Pizza für die Demonstrierenden. Sie fordern, dass die eingekesselten Demonstrierenden freigelassen werden, Buhrufe, «shame on you» etc. sind zu hören.

Der Strassenabschnitt wird von den Demonstrierenden blockiert.

Der Strassenabschnitt wird von den Demonstrierenden blockiert.

20 Minuten
15:30

Matthias Geering, Leiter Kommunikation der Universität Basel, stellt sich den Medien.

«Es war klar, dass wir das Gebäude von der Polizei räumen lassen wollen, wenn es um acht Uhr Morgens noch besetzt ist. Es war aber auch klar, dass wir den Demonstrierenden die Möglichkeit geben, das Gebäude zu verlassen, deshalb erst der Einsatz am Nachmittag», sagt Matthias Geering, Leiter Kommunikation Universität Basel.

Matthias Geering, Leiter Kommunikation der Universität Basel, stellt sich den Medien.

Matthias Geering, Leiter Kommunikation der Universität Basel, stellt sich den Medien.

20 Minuten
15:08

Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt gibt Auskunft

«Heute Nachmittag um 14:00 Uhr ist die Kantonspolizei vor Ort aufgetaucht. Die Kantonspolizei ist hierhin gekommen mit dem Auftrag, das Gebäude zu räumen. Als wir hier waren, bildete sich ein Zug von 40-50 Personen, die im Gebäude drin waren und dann von sich aus gegangen. Als Sicherheitskräfte das Gebäude betraten, sind alles schon gegangen. Es musste niemand gegen ihren Willen abgeführt werden, da alle schon gegangen sind bei der Kornhausgasse findet aktuell ein Einsatz statt. 20-30 Personen werden kontrolliert im Zusammenhang mit der Besetzung des Bernoullianum.» – Adrian Plachesi, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt.

14:22

Die Polizei greift hart durch

Kurz nach 14 Uhr griff die Polizei durch. Mit einem Sondereinsatz kesselte sie die Demonstrierenden ein. Nach Angaben der Demonstrierenden wurde auch Gummischrot eingesetzt. Es kam zu wenigen physischen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Protestierenden.

Die Demonstrierenden flüchten vor dem Polizeieinsatz

20 Minuten
14:10

Polizei in Basel beginnt mit Räumung

Die Basler Polizei hat am Mittwochnachmittag mit der Räumung des Bernoullianums begonnen, wie die Universität Basel in einer Medienmitteilung schreibt. Zuvor hatte die Universität Basel bei der Staatsanwaltschaft einen Strafantrag zur Räumung des Gebäudes und des Vorplatztes gestellt.

«Das Rektorat bedauert diese Eskalation. Es hat bis zum Schluss erfolglos versucht, mit den Besetzenden in einen konstruktiven Dialog zu treten», schreibt die Uni Basel weiter.

«Ich habe bis zuletzt gehofft, dass dieser Schritt nicht nötig wird», wird Rektorin Andrea Schenker-Wicki in der Medienmitteilung zitiert. «Wir können es aber auch nicht zulassen, dass eine Gruppe von Protestierenden unsere Gebäude besetzt, den Lehrbetrieb stört und die Universität unter Druck zu setzen versucht.»

Die Polizei hat die Demonstrierenden eingekesselt.

Die Polizei hat die Demonstrierenden eingekesselt.

20 Minuten

Die Polizei ist in Vollmontur angerückt, wie Reporter vor Ort berichten. Die Demonstrierenden wurden an der Kornhausgasse eingekesselt, die Strasse wurde nun komplett abgesperrt.

08:22

Uni Basel: Pro-Palästina-Demonstrierende immer noch in Gebäude

Wie unsere Reporterin vor Ort berichtet, befinden sich die Studentinnen und Studenten, die gegen Israel protestieren, immer noch im Gebäude und haben dieses, wie am Dienstag abgemacht, nicht um acht Uhr verlassen. Matthias Geering, Mediensprecher der Universität Basel, erzählt beim Betreten des Gebäudes, aggressiv angegangen geworden zu sein. Da sich die Demonstranten noch nicht entfernt haben, rief er um acht Uhr die Uni-Leitung an.

Die Proteste gegen Israel gehen an der Uni Basel weiter.

Die Proteste gegen Israel gehen an der Uni Basel weiter.

20 Minuten

«Die Frist ist verstrichen und wir sind immer noch hier!» beginnt die Rede einer Studentin. Sie fordern, mit der Uni in den Dialog zu kommen und sie ernst zu nehmen. Danach folgt «Free, Free Palestine!» Die Stimmung vor Ort sei gelassen, man warte darauf, was als Nächstes passiere, so unsere Reporterin vor Ort. «Geering wird weitere Schritte einleiten, erzählt aber noch nicht, welche.»

05:43

Polizei löst Besetzung an Uni Bern auf

Die Polizei löste am Mittwochmorgen die Besetzung an der Universität auf, wie der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf Keystone-SDA schreibt.

Gemäss einer Besetzerin vor Ort hätten sich noch etwa 30 Menschen an der Universität befunden, die bei der Räumung allesamt keinen Widerstand leisteten.

Zuvor hatten die Besetzenden ein Ultimatum der Universität Bern verstreichen lassen. Die Leitung der Hochschule wolle den Studienbetrieb aufrechterhalten und bezeichnete die Situation als «inakzeptabel». (wy)

Dienstag, 14.05.2024
19:56

Uni Basel verlängert Räumungsfrist

Die Uni Basel hat beschlossen, die Räumungsfrist um zwölf Stunden zu verlängern. Demnach müssen die Demonstranten das Gebäude bis acht Uhr morgens verlassen. Das sagt Matthias Geering, Leiter Kommunikation der Uni Basel. «In den Reden betonen die Demonstrierenden, dass sie auch am Mittwochmorgen das Bernoullianum nicht verlassen werden, auch wenn die Polizei sie dazu auffordern würde», berichtet ein Reporter von 20 Minuten vor Ort.

«Das Rektorat hat mit verschiedenen Beteiligten innerhalb und ausserhalb der Universität heute Nachmittag intensiv diskutiert. Wir haben unter anderem den renommierten Friedensforscher Laurent Goetschel kontaktiert, der sich bereit erklärte mit den Demonstrierenden zu diskutieren, welche ihrer Forderungen auf welche Art und Weise man mit dem Rektorat diskutieren könnte», so Geering. Deshalb habe man sich für die Verlängerung der Räumungsfrist entschieden. «Wir wollen den Demonstrierenden die Chance geben, das Gebäude in Ruhe zu räumen.»

Die Uni Basel ist derzeit durch Pro-Palästina-Demonstranten besetzt.

Die Uni Basel ist derzeit durch Pro-Palästina-Demonstranten besetzt.

20 Minuten

«Ich weiss nicht, wie die Gespräche von Laurent Goetschel mit den Demonstrierenden verlaufen sind. Ich stelle einfach fest, dass von den Demonstrierenden kein grosser akademischer Dialog angestrebt wird. Wir warten bis morgen um 8 Uhr und schauen dann weiter.» Eine weitere Verlängerung schliesst Geering aus.

19:19

SVPler rufen Uni Basel zur Null-Toleranz gegenüber Antisemitismus auf

In einem offenen Brief äussern sich mehrere SVPler zu den pro-palästinensischen Protesten an der Universität Basel. Dabei begrüssen sie, dass die Uni-Leitung Aufrufe zu Gewalt nicht tolerieren würde und schlagen weitere Vorgehensweisen vor.

Demnach sollen die Proteste so schnell wie möglich aufgelöst werden und bei «antisemitischen Ausfällen» sollen Disziplinarverfahren und Anzeigen in Betracht gezogen werden.

06:04

Polizei beendet Pro-Palästina-Besetzungen in Genf

Die Besetzung der Universität Genf durch pro-palästinensische Studierende wurde von der Polizei beendet, wie der «Blick» auf Berufung von Keystone-SDA schreibt. Die Polizei habe 50 Studierende, die sich weigerten zu gehen, evakuiert.

Die Polizisten haben um fünf Uhr das Gelände betreten. Sie haben vor Ort auch Identitätskontrollen durchgeführt.

Montag, 13.05.2024
13:46

Besetzung an Uni Freiburg dauert an

In der Uni Freiburg haben Demonstrierende am Montagmorgen eine Eingangshalle besetzt. Aufnahmen aus dem Gebäude zeigen, wie die Pro-Palästina-Demonstranten Transparente aufhängen und Sprechgesänge skandieren.

20Min
12:46

Palästina-Proteste in Freiburg und Basel

Am Montag haben pro-palästinensische Demonstrierende an den Universitäten Freiburg und Basel offenbar erneut Teile der jeweiligen Gebäude besetzt. In Freiburg haben seit 11.30 Uhr Protestierende, bei denen es sich um Studierende der Uni handeln soll, die Eingangshalle des Gebäudes Pérolles 21 besetzt.

Mit dieser Nachricht haben die Demonstrierenden zur Blockade aufgerufen.

Mit dieser Nachricht haben die Demonstrierenden zur Blockade aufgerufen.

20Min/News-Scout

Auch an der Uni Basel haben Demonstrierende am Montag ein Gebäude in Beschlag genommen, wie Personen vor Ort in den sozialen Medien berichten. Dabei soll es sich um das sogenannte Bernouillanum, das Departementsgebäude der Uni handeln. Sowohl in Freiburg als auch in Basel fordern die Demonstranten von den Unis, die Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen zu beenden.

Seit Montag ist der Zutritt zur Uni Basel nur noch nach einer Zutrittskontrolle möglich. Man habe sich «aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Tage an Schweizer Universitäten und einer möglichen Eskalation an der Universität Basel» zum Schritt entschieden. (bho)

Dienstag, 07.05.2024
20:32

EPFL-Demonstrierende haben das Gebäude verlassen

Die pro-palästinensischen Demonstrierenden an der EPFL in Lausanne haben das Gebäude mittlerweile friedlich verlassen.

Protestierende vor dem Gebäude der EPFL

Protestierende vor dem Gebäude der EPFL

Frequence Banane
19:39

Hochschulen-Präsidentin: «Gefahr von Instrumentalisierung besteht»

Nachdem es am Dienstag an mehreren Schweizer Hochschulen zu Protesten gekommen ist, hat Luciana Vaccaro als Direktorin von Swissuniversities, der Dachorganisation der Hochschulen Stellung bezogen. So warnt sie etwa, dass sich die Proteste noch weiter ausbreiten könnten.

Generell sei man immer um eine Debatte mit den Protestierenden bemüht – auf der Seite der Studierenden sei das aber nicht immer so. «In Lausanne hat es damit begonnen, dass Studierende eine Debatte verhindern wollten. Gleichzeitig kritisieren sie, man verhindere einen Dialog», berichtet Vaccaro im Interview mit dem «Tages-Anzeiger».

Am meisten Sorge bereite ihr, dass die Gefahr bestehe, dass die Studierenden und auch die Hochschulen für die Proteste instrumentalisiert würden. «Am Anfang protestierten in Lausanne nur Studentinnen und Studenten. Doch inzwischen kamen andere hinzu. Ich weiss nicht, woher – ob von anderen Universitäten oder von anderen Bewegungen», so die Swissuniversities-Direktorin. (bho)

19:30

Amnesty International verurteilt Auflösung von Demo an ETH

In einem Schreiben fordert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International die Schweizer Universitäten und Hochschulen dazu auf, demonstrierende Studierende gewähren zu lassen. «Ihr Recht, sich zu versammeln und ihre Meinung zu äussern, muss von den Universitätsleitungen und Behörden respektiert werden», heisst es in der Mitteilung.

Universitäten seien Orte des freien Denkens und der Wissenschaft, deren Aufgabe es sei, die Entwicklung des geistigen Lebens zu fördern und den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen.

Man verurteile derweil Hassreden und Gewalt gegen die jüdische oder palästinensische Gemeinschaft auf das Schärfste, auch wenn sie im Umfeld von Protestaktionen begangen würden. Die Handlungen von Einzelpersonen dürfen jedoch nicht zur allgemeinen Diskreditierung von Demonstrationen verwendet werden. (bho)

17:18

Generalsekretär SIG: «Jüdische Studenten fühlen sich nicht mehr sicher»

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Israelitischen Gemeindebunds, zeigte sich besorgt über die Proteste an Schweizer Unis, allen voran in Lausanne: «Ich befürworte eine offene Debattenkultur. Dass man sich mit der Zivilbevölkerung Gaza solidarisiert, ist völlig in Ordnung. Aber bei den Protesten werden aber auch Grenzen überschritten.» So stellten die Demonstranten in Lausanne mit Slogans wie «From the river to the sea, Palestine will be free» das Existenzrecht Israels infrage. Die Demonstranten radikalisierten sich zunehmend und verkannten Kontexte. Letztlich führe das zu einer zunehmend aggressiven Stimmung: «Viele jüdische Studierende an diesen Unis fühlen sich dort nicht mehr sicher. Sie fühlen sich eingeschüchtert.»

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, zeigt sich besorgt über die Proteste an Schweizer Unis.

Jonathan Kreutner, Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, zeigt sich besorgt über die Proteste an Schweizer Unis.

Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund SIG

Deswegen fordert Kreutner von der Politik und auch von den Verantwortlichen an den Universitäten eine klare Haltung: «Leider hat das Beispiel USA gezeigt, dass je mehr man gewähren lässt, desto grösser die Eskalation. Deswegen müssen klare Grenzen gesetzt werden.» Dass die ETH in Zürich so schnell durchgegriffen hat, begrüsst er. «Dort hat man mehr entschiedenes Handeln gezeigt. Lausanne war hierfür vielleicht ein Beispiel dafür, was alles schief laufen kann.» (eve)

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