Unwetter in Österreich: Zugvögel sterben zu Tausenden

Aktualisiert

ÖsterreichUnwetter: Tausende Schwalben kämpfen ums nackte Überleben

Die Zugvögel wurden von den heftigen Unwettern in Österreich überrascht. Zehntausende Schwalben und Mauersegler kämpfen ums Überleben.

Durch den Dauerregen in Österreich fliegen keine Insekten mehr, die für die Zugvögel eine lebensnotwendige Nahrungsquelle darstellen.
Auf einigen Aufnahmen sind Schwalben zu sehen, die sich verzweifelt auf schmalen Fenstersimsen drängen oder von Taubenabwehr-Spiessen durchbohrt wurden, als sie Schutz suchten.
Andere Vögel sitzen entkräftet auf Trottoirs oder im Schnee und sterben an den Folgen der Erschöpfung.
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Durch den Dauerregen in Österreich fliegen keine Insekten mehr, die für die Zugvögel eine lebensnotwendige Nahrungsquelle darstellen.

Tierschutz Austria

Darum gehts

  • Zehntausende Schwalben und Mauersegler kämpfen in Österreich ums Überleben, da sie von starkem Regen und Schneefällen überrascht wurden.

  • Durch den Dauerregen fehlen die Insekten, die für die Vögel eine lebenswichtige Nahrungsquelle darstellen.

  • Besonders betroffen ist eine Mehlschwalben-Kolonie auf der Planneralm, die auf 1600 Metern Höhe von Schneefällen überrascht wurde.

In Österreich kämpfen derzeit Zehntausende Schwalben und Mauersegler ums Überleben, da sie auf ihrem Weg in die afrikanischen Winterquartiere von dem ungewöhnlich starken Regen und den Schneefällen überrascht wurden. Die Zugvögel sind auf ihrer Reise vom katastrophalen Wetter schwer getroffen worden. Das hat verheerende Folgen.

Unwetter in Österreich: In höheren Lagen erfrieren die Vögel

Durch den Dauerregen fliegen keine Insekten mehr, die für die Vögel eine lebensnotwendige Nahrungsquelle darstellen. Schwalben und Mauersegler fressen ausschliesslich im Flug – ohne Insekten als Nahrung verlieren sie schnell ihre Kraft. Die niedrigen Temperaturen verschlimmern die Lage zusätzlich, da die Vögel durch die Kälte schneller erschöpft sind. In höheren Lagen erfrieren viele Schwalben im Schnee, wie dramatische Fotos zeigen.

Auf einigen dieser Aufnahmen sind Schwalben zu sehen, die sich verzweifelt auf schmalen Fenstersimsen drängen oder von Taubenabwehr-Spiessen durchbohrt wurden, als sie Schutz suchten. Andere Vögel sitzen entkräftet auf Trottoirs oder im Schnee und sterben an den Folgen der Erschöpfung.

Am Boden brauchen sie menschliche Hilfe

Besonders betroffen ist eine Mehlschwalben-Kolonie auf der Planneralm in der Steiermark, die auf 1600 Metern Höhe von Schneefällen überrascht wurde. Die Tierschutzorganisation Tierschutz Austria berichtet, dass viele der Vögel ohne rasche Hilfe nicht überleben werden.

«Es werden immer wieder völlig geschwächte Ansammlungen von Schwalben gesichtet, die entweder bereits tot sind oder ohne menschliche Unterstützung bald sterben werden», erklärt die Organisation. Einmal am Boden können die Zugvögel aus eigener Kraft nicht mehr starten und sind somit auf menschliche Hilfe angewiesen.

Zahl der Hilferufe übersteigt Kapazitäten der Tierschützer

Die Tierschutzorganisation ruft die Bevölkerung deshalb dazu auf, in Not geratene Schwalben und Mauersegler in Kartons zu sammeln und in Auffangstationen zu bringen. Zudem wird um Spenden in Form von Insekten gebeten, da die geschwächten Vögel dringend Nahrung benötigen. In Wien suchen Schwalben unter Brücken Schutz vor dem Dauerregen, doch die Zahl der Hilferufe übersteigt die Kapazitäten der Tierschützer.

«Wir telefonieren und fahren ununterbrochen, aber die Anzahl der Hilferufe ist überwältigend», so ein Sprecher von Tierschutz Austria. Aus diesem Grund suchen sie dringend weitere Helfer, die über ein Auto und einen Führerschein verfügen, um Vögel aus Wien und Umgebung abzuholen und in die Auffangstationen zu bringen. Die Tierschützer betonen jedoch, dass die Vögel keinesfalls ins Haus gebracht werden sollen, da sie dort in Panik geraten und sich an Möbeln oder Fensterscheiben verletzen könnten.

Du weisst von einem Tier in Not?

Hier findest du Hilfe:

Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)

Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)

Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)

Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist

Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen

GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)

Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00

Tierquälerei:

Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)

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