Während BesprechungMitarbeiter der Uni Bern prügelt Studenten spitalreif
Ein damaliger Assistent an der Universität Bern hat einem Studenten während einer Besprechung die Nase gebrochen – weil er ihn verdächtigte, mit ChatGPT getrickst zu haben.
Darum gehts
Ein Assistent an der Universität Bern schlug im Juni 2023 einen Studenten spitalreif.
Weil er vermutete, der junge Mann habe ChatGPT verwendet, brach er ihm die Nase und schlug auf dem Boden weiter auf ihn ein.
Die Uni Bern stand in letzter Zeit mehrmals negativ in den Schlagzeilen: Nach Pro-Hamas-Tweets wurde ein Mitarbeiter entlassen und ein Institut geschlossen, vor wenigen Tagen attackierte ein Professor Demonstrierende.
Unfassbarer Vorfall an der Universität Bern: Der damalige Assistent Florian P.* verprügelte während der Besprechung eines Essays einen Studenten – in einem Zimmer der Universität. Er schlug ihm mit der Faust ins Gesicht, worauf der Student zu Boden fiel. Florian P. liess auch dann nicht von ihm ab.
Während der Student am Boden lag und verzweifelt versuchte, sich zu schützen, prügelte der Assistent weiter auf ihn ein, bis es dem jungen Mann schliesslich gelang, sich zu befreien.
Nase mehrfach gebrochen – wegen AI-Verdacht
Nach dem Angriff musste er operiert werden, seine Nase war mehrfach gebrochen, zudem erlitt er Schürfungen, Prellungen und Hämatome.
Der Grund für die Raserei von Florian P.? Er vermutete, dass der Student beim Schreiben seines Essays künstliche Intelligenz verwendet hatte.

Die Besprechung fand an der Unitobler statt. (Symbolbild)
Tamedia/Christian PfanderWas ist los an der Uni Bern?
Es ist der dritte Vorfall an der Universität Bern innert kurzer Zeit. Im Oktober hatte 20 Minuten publik gemacht, dass ein Mitarbeiter der Uni in den sozialen Medien den Hamas-Terror gefeiert hatte. Das führte zu seiner Entlassung und der Schliessung des Instituts für Islamwissenschaft. Und vergangene Woche wurde ein Professor an der Uni Bern handgreiflich gegenüber kommunistischen Studierenden.
«Die von Ihnen aufgeführten Vorkommnisse sind Einzelfälle mit unterschiedlichen Hintergründen und können nicht gemeinsam in einen grösseren Kontext eingeordnet werde», heisst es von der Universität Bern auf Anfrage von 20 Minuten. Daher seien auch die einzelnen Herangehensweisen und Präventions- und Sensibilisierungsmassnahmen ganz verschieden.
Zum aktuellen Fall mit dem Angriff auf den Studenten und zum Hintergrund des Mitarbeiters macht die Universität aus persönlichkeits- und datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben. Nur: «Die Universität Bern hat den Vorfall gründlich abgeklärt und personalrechtliche Massnahmen ergriffen.»
Bedingte Geldstrafe, Bussen, Schadenersatz
Der Angriff auf den Studenten ereignete sich im Juni 2023. Nun wurde Florian P. wegen einfacher Körperverletzung verurteilt. Der entsprechende Strafbefehl liegt 20 Minuten vor. Er wurde zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 100 Franken verurteilt (total 8000 Franken) – allerdings handelt es sich dabei um eine auf vier Jahre bedingte Strafe.
Dabei ist die einfache Körperverletzung nicht das einzige Delikt, für das der ehemalige Uni-Mitarbeiter verurteilt wurde. Im Dezember 2023 beleidigte er eine Frau als «Sauf*tze» und «Dreckf*tze» (Beschimpfung), weil sie ein Foto von ihm gemacht hatte. Er betrat ihre Wohnung gegen ihren Willen (Hausfriedensbruch) und packte sie am Arm (Tätlichkeiten) und wollte sie dazu bringen, das Foto wieder zu löschen.
Bezahlen muss Florian P. 7185.85 Franken. Diese Summe besteht aus einer Verbindungsbusse (1500 Franken), Busse (300 Franken) und Gebühren (500 Franken) sowie Schadenersatz, Genugtuung und Parteientschädigung in der Höhe von total 4885.85 Franken.
* Name geändert.

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