Schweiz rüstet auf2 Milliarden mehr pro Jahr – Schweizer Armee schreibt Waffen-Wunschliste
Die Schweizer Armee darf in Zukunft deutlich tiefer in die Taschen greifen. Interne Unterlagen zeigen nun, was sie mit dem zusätzlichen Geld alles kaufen will.
Darum gehts
Am 9. Mai berät der Nationalrat anlässlich des Ukraine-Kriegs in einer Sondersession über Rüstung. Dabei wird über eine Erhöhung der Armeeausgaben von fünf auf sieben Milliarden Franken diskutiert, wie der «Tagesanzeiger» am Freitag berichtet. Die Zeitung weiss aus internen Dokumenten, wie die Schweiz in Zukunft aufrüsten will. Die Liste der Einkaufswünsche von Verteidigungsministerin Viola Amherd und dem Schweizer Militär umfasst mehr Fahrzeuge, bessere Ausrüstung und neue Waffensysteme.
Präzise Artillerie mit grösserer Reichweite

Die Schweiz will unter anderem in neue Artillerie-Geschütze investieren. (Symbolbild)
REUTERSAus den internen Dokumenten, die dem «Tagesanzeiger» vorliegen, geht hervor, dass die Schweiz in neue Artillerie-Geschütze investieren will. «Die Panzerhaubitzen M-109, die die Armee ab den 1970er-Jahren beschafft hat, sollen ab 2030 durch ein neues Artilleriesystem ersetzt werden», schreibt die Tageszeitung. Durch welches System sie genau ersetzt werden sollen, sei jedoch noch unbekannt. Die Haubitzen dürften gemeinsam mit den notwendigen Beobachtungssystemen, Ballistikcomputern, Feuerführungs- und Feuerleitungssystemen und Ausbildungssimulatoren etwa eine Milliarde Franken kosten.
Panzer des Typs Leopard
Laut Insidern müsse die Armee über mindestens drei vollständig ausgerüstete Panzerverbände verfügen, schreibt der «Tagesanzeiger». Derzeit seien es nur zweieinhalb. Aktuell sei die Armee im Besitz von 134 Panzern des Typs Leopard II. Das reiche noch nicht aus. Mindestens 34 weitere Leopard-Panzer stehen deshalb auf dem Einkaufszettel der Schweizer Armee.
Mehr und bessere Infanterie-Ausrüstung
Mit den vergangenen Armeereformen wurde auch die Infanterie massiv abgebaut, schreibt der «Tagesanzeiger». Die Armee verfüge über 17 Infanteriebataillone mit je gut 1000 Armeeangehörigen. Jedoch gibt es für diese nicht genug Ausrüstung. Gemäss den internen Dokumenten seien deshalb Investitionen für moderne Panzerabwehrwaffen, zusätzliche Fahrzeuge, Schutzwesten und mehr Munition vorgesehen.
Mörser 16 (Cobra)
Auch bei den Mörsern will die Schweizer Armee aufstocken. Seit Jahren wartet sie auf die Exemplare des Schweizer Rüstungsunternehmens Ruag. 2024 sollen endlich 32 Stück geliefert werden können. «Das mobile Geschütz kann 12-cm-Granaten bis zu neun Kilometer weit schiessen», schreibt der «Tagesanzeiger». Die bereits 2016 bestellten Mörser sollen mit der Munition und zusätzlichem Logistikmaterial 404 Millionen Franken kosten.