Unsicherheit: Schweizer KMU zögern mit Investitionen wegen Trump

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Zoll-SorgenWegen Trump: Schweizer KMU halten sich mit Investitionen zurück

Donald Trumps Zölle haben auch Auswirkungen auf die Schweiz: Die Mehrheit der Schweizer KMU fährt die Investitionspläne zurück.

US-Präsident Donald Trump hat für den 2. April neue Zölle angekündigt.
Dies, nachdem er unter anderem schon 25-Prozent-Zölle auf Autos und Autoteile erhoben hat.
Trump will so die Industrie ins eigene Land zurückholen. Ökonominnen und Ökonomen bezweifeln allerdings, dass das funktionieren wird.
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US-Präsident Donald Trump hat für den 2. April neue Zölle angekündigt.

IMAGO/MediaPunch

Liberation Day: Darum gehts

  • US-Präsident Donald Trump plant am 2. April einen «Liberation Day» mit neuen Zöllen.

  • Diese sollen die US-Produktion stärken und Arbeitsplätze zurückholen.

  • Schweizer KMU reagieren mit Zurückhaltung bei Investitionen aufgrund der Unsicherheit.

Donald Trump setzt auf Zölle, die er laut eigener Ankündigung am «Liberation Day» am 2. April (siehe Box) weiter ausbauen will. Diese Zollpolitik geht auch an Schweizer Firmen nicht spurlos vorbei: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die auf Exporte angewiesen sind, fahren ihre Investitionen zurück, wie eine neue Umfrage der Bank Raiffeisen zeigt.

2. April – was ist der «Liberation Day»?

Als Donald Trump am 5. November 2024 zum zweiten Mal Präsident der USA wurde, rief er einen «Liberation Day» (Tag der Befreiung) aus, einen weiteren bei seiner Amtseinführung am 20. Januar. Jetzt spricht der US-Präsident erneut vom «Liberation Day», der am 2. April stattfindet.

Trump will dann neue Zölle einführen, um die USA von ihrem Handels- und Produktionsdefizit zu «befreien». Die meisten Ökonominnen und Ökonomen sagen, dass er so wirtschaftliche Unsicherheit verbreite und der Plan wohl nicht aufgehen werde.

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Die Geschäftstätigkeit ist rückläufig

Die Geschäftslage der Schweizer Industrie-KMU habe sich im März verschlechtert, schreibt Raiffeisen. Der Einkaufsmanager-Index der Bank (siehe Box unten) fiel von 49,9 Punkten im Februar auf 47,9 Punkte. Das signalisiere eine anhaltend rückläufige Geschäftstätigkeit.

Das zeigt Raiffeisens Einkaufsmanager-Index

Raiffeisen befragt für seinen KMU Purchasing Managers Index jeden Monat 200 Firmenkunden im verarbeitenden Gewerbe. Sie äussern sich zum Auftragsbestand, der Produktion, der Beschäftigung, den Lieferfristen und dem Einkaufslager. Indexwerte von über 50 Punkten zeigen eine Expansion gegenüber dem Vormonat an, während Werte von unter 50 auf eine rückläufige Geschäftslage schliessen lassen.

Im Index notieren jetzt alle Komponenten unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, am deutlichsten zurück ging der Einkaufs-Lagerbestand. Die Zahlen wiesen auf verhaltene Geschäftserwartungen und eine abwartende Haltung der Firmen hin.

Schweizer KMU halten sich mit Investitionen zurück

Diesen Eindruck bestätigt auch eine Sonderumfrage von Raiffeisen: Mehr als 60 Prozent der exportierenden KMU fahren ihre Investitionspläne aufgrund der weltpolitischen Lage und der damit einhergehenden Unsicherheit zurück. Jedes fünfte exportierende Unternehmen plane, seine Investitionsvorhaben stark zu kürzen, so Raiffeisen.

Auch bei KMU, die ausschliesslich im Inland tätig sind, zeige sich eine gewisse Verunsicherung: Rund ein Drittel der Betriebe wolle seine Investitionspläne wegen der politischen Grosswetterlage zurückfahren.

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