Warnsignal vor Trennung: Experte warnt vor verachtendem Verhalten

Egal, ob dein Partner oder deine Partnerin dich mit Verachtung behandelt oder du das Gefühl für ihn oder sie empfindest – wenn du es bemerkst, solltest du dringend handeln.

Egal, ob dein Partner oder deine Partnerin dich mit Verachtung behandelt oder du das Gefühl für ihn oder sie empfindest – wenn du es bemerkst, solltest du dringend handeln.

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BeziehungskriseEin bestimmtes Verhalten deines Partners kann das Ende bedeuten

Streiten gehört zur Liebe dazu. Doch wenn dein Partner dich mit Verachtung behandelt, ist das laut einem Experten das grösste Warnzeichen für eine Trennung.

Kommst du dir manchmal klein und herabgewürdigt vor, wenn dein Partner mit dir spricht? Dann solltest du aufpassen. Denn laut Dr. John Gottman, einem renommierten US-Psychologen und Eheberater, ist Verachtung «das sicherste Anzeichen dafür, dass eine Beziehung auf der Kippe steht».

Das Verhalten kann sich in vielen Formen zeigen: abfällige Bemerkungen, ein spöttischer Tonfall, Sarkasmus, Augenrollen oder ein herablassendes Lächeln. «Verachtung signalisiert: Ich bin besser als du und du bist weniger wert als ich», schreibt die klinische Psychologin Dr. Ellie Lisitsa in einem Beitrag für das Gottmann Institut. Und genau das lasse Beziehungen langsam aber sicher zerbrechen.

Wie gehst du mit Konflikten in deiner Beziehung um?

Warum Verachtung so gefährlich ist

Die Körpersprache-Expertin Vanessa Van Edwards spricht in einem aktuellen Podcast über die These des Psychologen. Sie erklärt: «Gottmann hat das grösste Ehe-Experiment durchgeführt, das es je gab. Er brachte Paare in sein Labor – und wenn einer der beiden mit Verachtung auf den anderen reagierte, liessen sie sich mit 93,6-prozentiger Wahrscheinlichkeit scheiden.»

Wer so mit dem Partner umgeht, verletzt nicht nur dessen Gefühle, sondern schadet auch der eigenen Beziehungsgesundheit massiv. Konflikte eskalieren schneller, der Respekt schwindet – und der Weg zur Trennung wird laut Gottmann kürzer. Von Edwards sieht noch einen anderen Punkt kritisch: «Nach Angst oder Wut beruhigt man sich, wenn man sich freut, gelangt man irgendwann wieder in den Normalzustand.» Bei Verachtung sei das anders: «Wenn man das Problem nicht angeht und sich darum kümmert, verhärtet sich die Verachtung für den anderen oder wächst noch.»

Das Gefühl kann laut den Forschungsergebnissen von Dr. Gottmann sogar auf die Gesundheit auswirken. Paare, die sich mit Abscheu begegnen, hatten ein höheres Risiko für Infekte wie Erkältungen oder Grippe.

Den Teufelskreis durchbrechen

Den Teufelskreis durchbrechen kannst du, indem du deine Gefühle in der Beziehung mit Ich-Botschaften kommunizierst, statt die Augen zu verdrehen, wenn deine bessere Hälfte etwas nicht versteht.

Den Teufelskreis durchbrechen kannst du, indem du deine Gefühle in der Beziehung mit Ich-Botschaften kommunizierst, statt die Augen zu verdrehen, wenn deine bessere Hälfte etwas nicht versteht.

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Die gute Nachricht: Du kannst etwas tun. Kurzfristig hilft es, deine Gefühle und Bedürfnisse ruhig zu formulieren. Vermeide Schuldzuweisungen, Sarkasmus und einen spöttischen Tonfall und sprich stattdessen mit Ich-Botschaften über deine Gefühle. Ein Beispiel: «Mir ist es wichtig, dass wir mehr Zeit miteinander verbringen – können wir das zusammen angehen?» oder «Ich fühle mich sexuell vernachlässigt und ich brauche mehr körperliche Nähe. Können wir darüber sprechen, wie wir das so gestalten können, dass es für uns beide passt?»

Langfristig empfiehlt Gottmann, die Beziehung bewusst zu pflegen. Kleine Gesten der Wertschätzung im Alltag stärken das Fundament eurer Partnerschaft. «Paare, die sich auch an schöne gemeinsame Momente erinnern, bleiben verbunden und lösen Probleme eher gemeinsam», so der Psychologe. Tägliche Dankbarkeit, liebevolle Worte oder ein spontaner Kuss – es sind oft die kleinen Dinge, die langfristig Grosses bewirken.

Hast du solche Muster schon in deiner Beziehung erlebt? Schreib uns deine Erfahrungen!

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