Bundesrat Beat Jans will Adoption von Kindern aus dem Ausland verbieten

Publiziert

MissbrauchsfälleBundesrat Jans will Adoption von Kindern aus dem Ausland verbieten

Über Jahrzehnte wurden Hunderte Kinder im Ausland geraubt und illegal von Schweizer Paaren adoptiert. Nun hat Beat Jans einen Vorschlag ausgearbeitet, um Adoptionen aus dem Ausland komplett zu verbieten.

Mit einem Verbot will Bundesrat  Beat Jans gegen illegale Adoptionen von Kindern aus dem Ausland vorgehen.
Über 2000 indische Kinder wurden innert 30 Jahren in die Schweiz vermittelt und dort adoptiert.
In diesen Fällen setzte sich Mutter Teresa für einen schnellen Adoptionsprozess der Kinder ein, da die Heime daran Geld verdienten. Dabei kam es zu erheblichen Missständen.
1 / 6

Mit einem Verbot will Bundesrat Beat Jans gegen illegale Adoptionen von Kindern aus dem Ausland vorgehen.

20min/Matthias Spicher

Darum gehts

  • Bundesrat Beat Jans plant ein Verbot von Auslandsadoptionen.

  • Der Vorschlag zielt darauf ab, Missbrauchsfälle zu verhindern.

  • In der Vergangenheit wurden Kinder illegal adoptiert, besonders aus Sri Lanka.

  • Eine Expertenkommission empfiehlt strengere Regeln oder ein Verbot.

Es ist eine radikale Massnahme, die der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, Beat Jans, vorschlägt. Laut Informationen der «NZZ am Sonntag» wird er seinen Kollegen im Bundesrat demnächst vorschlagen, die Adoption von Kindern im Ausland vollständig zu verbieten.

Der Vorschlag zielt darauf ab, die Missbräuche zu bekämpfen, die in diesem Rahmen stattgefunden haben, insbesondere Kinder, die für tot geboren erklärt oder ihren Eltern weggenommen wurden. Eine Expertenkommission hat sich mit dieser Problematik befasst und ist zu zwei Schlussfolgerungen gelangt. Die erste wäre eine Verschärfung der derzeitigen Regeln und eine Beschränkung der Herkunftsländer, die zweite ein Verbot.

Illegale Adoptionen von Chile bis Indien

Die verschiedenen Berichte zu diesem Thema zeigen, dass die Zahl der illegalen Handlungen im Bereich der Adoption in den letzten Jahren gestiegen ist. Der Fall Sri Lanka wurde genauer untersucht, aber laut der «NZZ am Sonntag» wurden auch in Spanien, Chile, Rumänien und Georgien Missbräuche festgestellt. Seit den 1970er Jahren wurden Tausende von Babys, die ihren Müttern entrissen wurden, Opfer illegaler Adoptionen.

«Heute ist es fast unvorstellbar, dass unsere Behörden jahrzehntelang Kinder aus allen Teilen der Welt ohne gründliche Prüfung in die Schweiz geholt haben, in dem festen Glauben, etwas Gutes zu tun», kommentiert die NZZ den Vorstoss von Jans.

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Zwangsprostitution und/oder Menschenhandel betroffen?

Hier findest du Hilfe:

ACT 212, Nationale Meldestelle gegen Menschenhandel, Tel. 0840 212 212

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

Polizei nach Kanton

Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?

Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.

Deine Meinung zählt

73 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen