MissbrauchsfälleBundesrat Jans will Adoption von Kindern aus dem Ausland verbieten
Über Jahrzehnte wurden Hunderte Kinder im Ausland geraubt und illegal von Schweizer Paaren adoptiert. Nun hat Beat Jans einen Vorschlag ausgearbeitet, um Adoptionen aus dem Ausland komplett zu verbieten.
Darum gehts
Bundesrat Beat Jans plant ein Verbot von Auslandsadoptionen.
Der Vorschlag zielt darauf ab, Missbrauchsfälle zu verhindern.
In der Vergangenheit wurden Kinder illegal adoptiert, besonders aus Sri Lanka.
Eine Expertenkommission empfiehlt strengere Regeln oder ein Verbot.
Es ist eine radikale Massnahme, die der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements, Beat Jans, vorschlägt. Laut Informationen der «NZZ am Sonntag» wird er seinen Kollegen im Bundesrat demnächst vorschlagen, die Adoption von Kindern im Ausland vollständig zu verbieten.
Der Vorschlag zielt darauf ab, die Missbräuche zu bekämpfen, die in diesem Rahmen stattgefunden haben, insbesondere Kinder, die für tot geboren erklärt oder ihren Eltern weggenommen wurden. Eine Expertenkommission hat sich mit dieser Problematik befasst und ist zu zwei Schlussfolgerungen gelangt. Die erste wäre eine Verschärfung der derzeitigen Regeln und eine Beschränkung der Herkunftsländer, die zweite ein Verbot.
Illegale Adoptionen von Chile bis Indien
Die verschiedenen Berichte zu diesem Thema zeigen, dass die Zahl der illegalen Handlungen im Bereich der Adoption in den letzten Jahren gestiegen ist. Der Fall Sri Lanka wurde genauer untersucht, aber laut der «NZZ am Sonntag» wurden auch in Spanien, Chile, Rumänien und Georgien Missbräuche festgestellt. Seit den 1970er Jahren wurden Tausende von Babys, die ihren Müttern entrissen wurden, Opfer illegaler Adoptionen.
«Heute ist es fast unvorstellbar, dass unsere Behörden jahrzehntelang Kinder aus allen Teilen der Welt ohne gründliche Prüfung in die Schweiz geholt haben, in dem festen Glauben, etwas Gutes zu tun», kommentiert die NZZ den Vorstoss von Jans.
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von Zwangsprostitution und/oder Menschenhandel betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Tel. 044 436 90 00
ACT 212, Nationale Meldestelle gegen Menschenhandel, Tel. 0840 212 212
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?
Hier findest du Hilfe:
Polizei nach Kanton
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche
Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein
Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13
Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
Beratungsstellen für gewaltausübende Personen
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