Cold Case Ana Paula – über zehn Hinweise nach «Aktenzeichen XY»

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Cold Case Ana Paula«Es meldeten sich Frauen, deren Ex-Partner ins Täterprofil passen könnten»

Nachdem der Fall Ana Paula am Mittwoch in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» einem Millionepublikum präsentiert wurde,  gingen neue Hinweise zum ungelösten Mordfall ein.

Ana Paula wurde zuletzt am 2. September um sechs Uhr morgens lebend auf dem Strassenstrich gesehen. Ihr Mörder war vermutlich ein Freier.
Ana Paula vekehrte auf dem Kleinbasler Strassenstrich rund um die Claramatte. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung sei sie verhaltensauffällig gewesen und vielen Menschen in der Stadt aufgefallen, hiess es im Fernsehbeitrag.
Ihr soziales Umfeld bestand vor allem aus Personen aus dem Drogen- und Rotlicht-Milieu. Ihre Kontakte zu anderen Frauen vom Strich seien aber eher lose gewesen.
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Ana Paula wurde zuletzt am 2. September um sechs Uhr morgens lebend auf dem Strassenstrich gesehen. Ihr Mörder war vermutlich ein Freier.

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Darum gehts

Nachdem die Baselbieter Staatsanwaltschaft am Montag ein Täterprofil im Cold Case Ana Paula präsentierte, wurde der Fall am Mittwoch in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY… ungelöst» einem Millionenpublikum im deutschsprachigen Raum präsentiert. Noch während der Sendung haben sich erste mögliche Zeuginnen und Zeugen gemeldet. «Die Anzahl der Hinweise bewegt sich im tiefen zweistelligen Bereich», so Lutz. Es seien aber auch schon Hinweise eingegangen, nachdem die Behörde am Montag das Täterprofil den Medien präsentierte.

Der Mord an der Basler Prostituierten Ana Paula vor 16 Jahren ist bis heute ungelöst. Die damals 31-Jährige wurde am 2. September erdrosselt und von ihrem Mörder nackt in den Allschwiler Wald gelegt. Zwei Stunden früher, um sechs Uhr morgens, war sie noch in der Kleinbasler Haltingerstrasse gesehen worden. Sie wurde aus einer Wohnung geklingelt, in der sie zeitweise Unterschlupft fand. Ana Paula war das Zufallsopfer eines empathielosen Freiers, der an ihr seine Tötungsfantasien auslebte, kamen Münchner Profiler zum Schluss, die von der Baselbieter Staatsanwaltschaft beigezogen wurden.

«Die DNA-Probe wird periodisch europaweit abgeglichen»

Mark Balke, Staatsanwalt

Auf der Leiche fand man männliche DNA. «Aber es gibt noch keinen Treffer. Die Probe wird aber periodisch europaweit abgeglichen», erklärte der fallführende Staatsanwaltschaft Michael Balke in der Sendung. Der Täter dürfte damals zwischen 25 und 35 Jahre alt gewesen sein. Dem Profil zufolge hatte er Gewaltfantasien und konsumierte vermutlich auch entsprechende Pornografie. Vermutlich habe er ein Doppelleben mit fester Beziehung in geordneten Verhältnissen geführt.

In der Sendung wurden die Stunden vor ihrem Tod nachgestellt und neue Details aus ihrem Vorleben bekannt. Die zweifache Mutter hatte ihre Kinder nach der Scheidung von ihrem Ehemann schon seit Jahren nicht gesehen, litt an Schizophrenie und war kokainsüchtig. Sie prostituierte sich auf dem Kleinbasler Strassenstrich rund um die Claramatte. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung sei sie verhaltensauffällig gewesen und vielen Menschen in der Stadt aufgefallen, hiess es im Fernsehbeitrag.

Ana Paula hatte eine Beiständin, die ihre Finanzen verwaltete. Aufgrund ihrer Erkrankung wurden ihr die Unterhaltszahlungen nicht direkt überwiesen. Ihr soziales Umfeld bestand vor allem aus Personen aus dem Drogen- und Rotlicht-Milieu. Ihre Kontakte zu anderen Frauen vom Strich seien aber eher lose gewesen, sagt Michael Lutz, Sprecher der Baselbieter Staatsanwaltschaft. Trotzdem erhofft man sich aber offenbar von Personen, die in diesem Milieu verkehrten, wertvolle Hinweise.

«Aufruf richtet sich explizit auch an Frauen, die mit einem Mann zusammen waren, der dem Täterprofil entspricht»

Mark Balke, Staatsanwalt

«Wir bitten um Hinweise auf einen milieubekannten Mann, der nach dem 2. September 2006 plötzlich verschwunden ist, der zuvor regelmässig im Umfeld des Strassenstrichs unterwegs war», so Balke in der Sendung. Der Aufruf richte sich explizit auch an Frauen, die mit einem Mann zusammengelebt hätten, der dem Täterprofil entspreche. Oder Frauen, die einem Strangulationsversucht entkommen seien.

Frauen haben sich inzwischen gemeldet, ist von Michael Lutz zu erfahren. «Es sind Frauen, die mit jemandem eine Beziehung führten, der ins Täterprofil passen könnte. Genau nach solchen Hinweisen suchen wir», so Lutz. Ob ein entscheidender Hinweis dabei sei, kann er noch nicht sagen. «Wir müssen noch die Hinweise akribisch prüfen, um zu schauen, ob genauere Angaben zum Fall dabei sind. Das kann Tage aber auch Monate in Anspruch nehmen.»

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