
Fermentierte Lebensmittel, wie zum Beispiel Sauerkraut, sind nicht nur lange haltbar, sondern tun auch deiner Gesundheit gut.
Getty ImagesSauerkraut und KimchiFermentierte Lebensmittel bringen deine Verdauung in Schwung
Fermentierte Lebensmittel sollen gesund sein. Aber was ist Fermentation überhaupt? Und warum soll dieser Gärprozess dir gut tun? Wir klären auf.
Hast du auch schon von fermentierten Lebensmitteln gehört, aber weisst gar nicht so genau, was das eigentlich ist? Was manchmal als neuer Foodtrend daher kommt, hat eigentlich eine lange Geschichte und die Ursprünge reichen weit zurück: Tatsächlich war die Fermentation eine der frühesten Methoden, um Lebensmittel länger haltbar zu machen.
Doch durch die Fermentation werden sie nicht nur konserviert, auch der Geschmack und die Textur der Lebensmittel verändert sich. Und: Es entstehen neue Nährstoffe, Vitamine, Enzyme und Mineralien – und diese helfen nicht nur deiner Verdauung.
Stehen fermentierte Lebensmittel auf deinem Speiseplan?
In der Milchsäure-Fermentation, die zum Beispiel bei der Herstellung von Sauerkraut eingesetzt wird, sind die Milchsäure-Bakterien bereits natürlicherweise auf dem Gemüse vorhanden. Diese Mikroorganismen fungieren praktisch als Verdauungshelfer, da sie unsere Nahrung vorverdauen. Das klingt nicht besonders appetitlich, ist aber ganz natürlich.
Indem die Lebensmittel in einem Einmachglas luftdicht verschlossen gären, entstehen Probiotika, also lebendige Bakterienkulturen. Weil keine Luft dazu kommt und Salz dazugegeben wird, können sich unerwünschte Bakterien nicht vermehren und dadurch verderben die Lebensmittel nicht.

Fast alle Gemüse lassen sich fermentieren – am besten geeignet sind aber eher härtere Sorten wie zum Beispiel Rüebli oder Kohl.
Pexels/Brooke LarkFermentierte Lebensmittel sind reich an probiotischen Bakterien, welche die Darmflora positiv beeinflussen können. Eine Studie der Stanford University hat gezeigt, dass fermentierte Lebensmittel für eine erhöhte Vielfalt der Darmflora sorgen und die Entzündungswerte senken können.
Boost für Verdauung und Immunsystem
Eine gute Darmflora beeinflusst die Gesundheit positiv, denn ein gesundes Mikrobiom ist entscheidend für die Verdauung und damit auch für dein Immunsystem. Manche schwören ausserdem darauf, dass fermentierte Lebensmittel das Hautbild verbessern oder beim Abnehmen helfen. Eine Meta-Studie, die im British Journal of Nutrition veröffentlicht wurde, konnte nachweisen, dass Teilnehmende, die eine probiotische, fermentierte Milch konsumiert haben, einen niedrigeren Blutdruck hatten.
Neben Sauerkraut und Sauerteigbrot sind weitere bekannte Vertreter Kimchi (fermentiertes Gemüse aus Korea), Tempeh (Fleischersatzprodukt aus fermentierten Sojabohnen), Kombucha (fermentierter Schwarz- oder Grüntee) und Miso (eine würzige Paste aus fermentierten Sojabohnen). Alle diese Produkte sind in gut sortierten Supermärkten erhältlich. Kaufst du solche Lebensmittel, ist es wichtig, dass du auf eine gute Qualität und die Verwendung natürlicher Zutaten achtest.
Aber du kannst auch selbst Lebensmittel fermentieren. Grundsätzlich kannst du jedes Gemüse nutzen, meist eignen sich etwas härtere Gemüse aber besser. Der Klassiker Sauerkraut ist perfekt, um sich an das Thema Fermentation heranzutasten. Im Internet und auf den sozialen Medien findest du zahlreiche Rezepte.
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