Dieser Post ist ein No-go«Das ist ein Mann mit anoperierten Brüsten»
Ob auf der Arbeit, im Netz oder auf der Strasse: Queere Menschen sind Diskriminierungen ausgesetzt. Auch in unserer Kommentarspalte ist Queerfeindlichkeit ein Thema. Hier zeigen wir dir, was dazu zählt und von unseren Moderator*innen gelöscht wird.
Darum gehts
Seit die Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm angenommen wurde, ist es in der Schweiz illegal, jemanden aufgrund der sexuellen Orientierung zu diskriminieren. Trans und inter Menschen sind jedoch nicht Teil dieser Erweiterung. Eine offizielle statistische Erfassung zu homo- und transfeindlich motivierten Hate Crimes gibt es in der Schweiz nicht, doch erfasst Pink Cross, die Dachorganisation der schwulen und bisexuellen Männer, Zahlen der eigenen Helpline. Im Jahr 2020 verzeichnete die Helpline 61 LGBTIQ-feindliche Angriffe und Diskriminierungen – fünf davon geschahen im Netz. Die Dunkelziffer ist hoch.
«Hass im Netz ist nie nur im Netz»
«Hass im Netz gegen Queers ist sehr problematisch. Manche Menschen, die im Netz queerfeindliche Äusserungen lesen, sind selbst betroffen. Sie haben vielleicht noch kein Coming-out gemacht oder stellen sich vielleicht zum ersten Mal die Frage nach ihrer sexuellen Orientierung», so Salome Trafelet von der Lesbenorganisation Schweiz (LOS). Dadurch seien sie besonders verletzlich, denn oft fehle ihnen eine queere Bezugsperson, mit der sie über den Hass im Netz sprechen können. «Auch ist Hass im Netz nie nur ‹im Netz›, er ist daher kein Luxusproblem, sondern eine unmittelbare Bedrohung und sollte auch als solche behandelt werden», so Janna Kraus vom Transgender Network Switzerland.
Auch in unserer Kommentarspalte kommt es immer wieder zu Anfeindungen gegen die LGBTIQ-Community. Solche diskriminierenden Kommentare dulden wir jedoch nicht – sie werden von unserem Moderationsteam abgelehnt.
Anhand von echten Kommentaren, die auf Menschen aus der LGBTIQ-Community abzielen, zeigen wir hier, warum wir gewisse Inhalte löschen, andere freischalten und warum es manchmal ganz knifflig wird, diese Entscheidung zu fällen. Zu Sensibilisierungszwecken zeigen wir hier ausnahmsweise Äusserungen, die wir in unserer Kommentarspalte nicht veröffentlichen würden bzw. nie veröffentlicht haben. Während die Inhalte der Kommentare echt und so bei 20 Minuten eingegangen sind, sind die Namen der User*innen sowie die Kommentierdaten frei erfunden. Die fachliche Beratung machten Janna Kraus von Transgender Network Switzerland TGNS, Roman Heggli von Pink Cross und Alessandra Widmer von der Lesbenorganisation Schweiz LOS.
Das gilt bei 20 Minuten
20 Minuten verurteilt homo-, bi- und transphob motivierten Hatespeech in der Kommentarspalte und publiziert diesen nicht. Auch persönliche Angriffe auf zitierte Personen aus der LGBTIQ-Community oder andere Kommentierende werden nicht geduldet. Inhalte, die als beleidigend oder diskriminierend verstanden werden können oder zu Hass aufrufen, werden nicht toleriert. Anschuldigungen oder Verleumdungen werden nicht geduldet. Kommentare, die Fluchwörter enthalten, werden nicht publiziert.
LGBTIQ

Täglich finden in unserer Kommentarspalte Hunderte von Diskussionen statt. Was ist dort eigentlich zugelassen – was ist ein No-go? In unserer Artikelserie «Wir müssen reden» beleuchten wir verschiedene Arten von Hatespeech.
Folge 1: Sexismus gegen Frauen
Folge 2: Antisemitismus
Folge 3: Queerfeindlichkeit
Folge 4: Muslimfeindlichkeit
Folge 5: Rassismus
Folge 6: Hass gegen Journalist*innen
LGBTIQ: Hast du Fragen oder Probleme?
Hier findest du Hilfe:
LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133
Du-bist-du.ch, Beratung und Information
Lilli.ch, Information und Verzeichnis von Beratungsstellen
Milchjugend, Übersicht von Jugendgruppen
Elternberatung, Tel. 058 261 61 61
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147