Dieser Post ist ein No-go«Mit Frauen in der Armee haben die Heteros was zum Spielen»
Immer wieder werden Frauen durch Kommentarschreibende auf 20min.ch angegriffen oder diskriminiert. Dies ist für uns ein No-go. Doch welche Äusserungen werten wir als Sexismus? Hier erfährst du es.
Darum gehts:
Ob auf der Strasse, im Büro oder abends im Ausgang: Sexismus gegen Frauen ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Eine Studie der Gesellschaft für Sozialforschung gsf.bern zeigt, dass mindestens jede zweite Frau schon einmal sexualisierte Gewalt erlebt hat. Auch im Netz sind Angriffe gegen Frauen ein grosses Problem: Laut Zahlen des Europarates wurden schon 26 Prozent der 18-24-jährigen Frauen online belästigt – und gemäss einer gross angelegten Studie von Amnesty International wird in den USA und in Grossbritannien alle 30 Sekunden ein Tweet publiziert, der einer Frau gegenüber aggressiv oder beleidigend ist. «Zu Online-Sexismus in der Schweiz existieren allerdings aktuell noch keine validen Daten», so Sasha Rosenstein, Projektverantwortlicher bei Alliance F. «Wir können aber leider nicht davon ausgehen, dass die Zahlen hierzulande tiefer sind.»
«Sexistische Äusserungen sind strafrechtlich nicht verboten»
20 Minuten toleriert in der Kommentarspalte keinerlei sexistische Beleidigungen. Doch: Was zählt eigentlich als sexistischer Inhalt? «Sexuell diskriminierende Äusserungen sind in der Schweiz nämlich strafrechtlich nicht verboten», so Rosenstein. «Sexismus beginnt nicht bei juristisch relevanten Kommentaren, sondern allgemein an der Stelle, an der eine Person aufgrund ihrer Identität, ihrem Geschlecht oder ihrem Erscheinungsbild abgewertet wird.»
Anhand von echten Beispielkommentaren zum Thema Sexismus gegen Frauen zeigen wir hier, warum wir gewisse Inhalte löschen, andere freischalten und warum es manchmal ganz knifflig wird, diese Entscheidung zu fällen. Zu Sensibilisierungszwecken zeigen wir oben in der Bildstrecke ausnahmsweise Äusserungen, die wir in unserer Kommentarspalte nicht veröffentlichen würden bzw. nie veröffentlicht haben. Während die Inhalte der Kommentare echt und so bei 20 Minuten eingegangen sind, sind die Namen der User*innen sowie die Kommentierdaten frei erfunden. Die fachliche Beratung macht Sasha Rosenstein, Projektmitarbeiter Stop Hate Speech der Alliance F.

«Sexismus beginnt nicht bei juristisch relevanten Kommentaren, sondern allgemein an der Stelle, an der eine Person aufgrund ihrer Identität, ihrem Geschlecht oder ihrem Erscheinungsbild abgewertet wird», so Sasha Rosenstein, Projektmitarbeiter Stop Hate Speech der Alliance F.
PrivatDas gilt bei 20 Minuten
20 Minuten unterstützt die Gleichstellung von Mann und Frau und versucht, versteckten Sexismus zu vermeiden und strukturellen Sexismus nicht zu unterstützen. Deshalb werden Inhalte, die unter Sexismus fallen, nicht publiziert. Sexismus ist gemäss der Plattform Stop Hate Speech von Alliance F «[...] das Vorurteil oder die Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder Gender. In unserer Gesellschaft mit vorwiegend männlich dominierter Machtstruktur richtet sich Sexismus am häufigsten gegen Frauen und Mädchen.»
Mini-Glossar

Täglich finden in unserer Kommentarspalte hunderte von Diskussionen statt. Was ist dort eigentlich zugelassen – und was ist ein No-go? In unserer Artikelserie «Wir müssen reden» beleuchten wir verschiedene Arten von Hate-Speech.
Folge 1: Sexismus gegen Frauen
Folge 2: Antisemitismus
Folge 3: Queerfeindlichkeit
Folge 4: Muslimfeindlichkeit
Folge 5: Rassismus
Folge 6: Hass gegen Journalist*innen
Wirst du oder wird jemand, den du kennst, sexuell belästigt?
Hier findest du Hilfe:
Belästigt.ch, Onlineberatung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
Verzeichnis von Anlaufstellen
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz