Emmenbrücke: Vater wartete auf Anruf seiner 8-jährigen Tochter – vergeblich

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Emmenbrücke LUWar es der Freund von B.? U-Haft für Rumänen (35) beantragt

B. und ihre achtjährige Tochter wurden am Samstag tot in Emmenbrücke LU aufgefunden. Der Vater des Kindes ist am Boden zerstört. Die Wohnungstüre des neuen Freundes der Mutter ist versiegelt.

Am Samstagmorgen hat die Luzerner Polizei eine Frau und ein Kind tot aufgefunden.
Laut Anwohnerinnen und Anwohnern lebten in der Wohnung B. und ihre achtjährige Tochter.
Der Vater des Kindes soll am Freitag noch mit B. im Kontakt gestanden sein. Dann habe sie ihn blockiert.
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Am Samstagmorgen hat die Luzerner Polizei eine Frau und ein Kind tot aufgefunden.

20 Minuten

Darum gehts

  • Am Samstagmorgen fand die Luzerner Polizei eine Frau und ihr achtjähriges Kind tot in Emmenbrücke.

  • Der Vater des Mädchens sagt gegenüber 20 Minuten, dass er vergeblich auf einen Anruf seiner Tochter gewartet und erst am Sonntag von der Tat erfahren habe.

  • Die Staatsanwaltschaft Emmen hat für einen 35-jährigen, tatverdächtigen Mann Untersuchungshaft beantragt.

  • Mehrere Personen sprechen davon, dass B. seit einer Weile einen neuen Freund hatte. Dessen Haustüre wurde polizeilich versiegelt.

«Meine Schwägerin und ihre achtjährige Tochter wurde in ihrer Wohnung in der Schweiz getötet – die Polizei hat sie gefunden»: Diese Worte schreibt der ehemalige Schwager von A.B.* unter einem Facebook-Post am Sonntagnachmittag. B. (40) und ihre Tochter wurden am Samstag tot in ihrer Wohnung in Emmenbrücke LU aufgefunden. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang einen 35-jährigen Mann aus Rumänien festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Emmen hat für ihn Untersuchungshaft beantragt.

Die Familie sei erschüttert, der Vater der Achtjährigen «am Ende», schreibt der Ex-Schwager in einem Kommentar. Wie 20 Minuten weiss, war B. zum Zeitpunkt der Tat nicht mehr mit dem Kindsvater zusammen. Mehrere Freundinnen erzählen, dass sie seit einigen Monaten einen neuen Freund gehabt habe. Anwohnerinnen und Anwohner wollen ihn am Freitag noch im Haus gesehen haben.

20 Minuten konnte kurz mit dem sichtlich erschütterten Vater der Achtjährigen, der mittlerweile nicht mehr in der Schweiz lebt, sprechen. Er habe erst am Sonntag erfahren, dass seine Tochter und ihre Mutter tot sind, sagt er. «Am Morgen habe ich noch darauf gewartet, dass mich meine Tochter anruft.» Ein Bekannter habe ihn dann über die Tat informiert, die Polizei habe sie ihm bestätigt.

Neuer Freund soll Mutter und Tochter angeschrien haben

Auch er sagt zu 20 Minuten, dass B. einen neuen Partner gehabt habe – und verdächtigt ihn. Gekannt habe er ihn nicht. Seine Tochter habe ihm erzählt, dass der Freund oft am Wochenende vorbeikomme und sowohl die Achtjährige als auch ihre Mutter anschreie.

Am Freitag sei der Kindsvater noch mit B. in Kontakt gestanden. Kurz danach habe sie seine Nummer blockiert.

Haustüre des Freunds ist polizeilich versiegelt

Ein Augenschein vor Ort zeigt: Die Wohnungstüre des besagten Freundes (35) ist seit Samstag polizeilich versiegelt. Mehrere Personen hätten gesehen, wie er am Samstagmorgen abgeführt worden sei. Er habe sich nicht gewehrt. Er soll als Handwerker in der Region tätig sein.

Am Montag bestätigt die Staatsanwaltschaft Emmen, dass sie für einen 35-jährigen, tatverdächtigen Mann aus Rumänien Untersuchungshaft beantragt hat. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Die Wohnung des neuen Freunds ist seit Samstag polizeilich versiegelt.

Die Wohnung des neuen Freunds ist seit Samstag polizeilich versiegelt.

20 Minuten

Aufgrund der laufenden Untersuchung macht die Luzerner Polizei derzeit keine weiteren Angaben. Die Ermittlungen laufen.

Tochter schlief oft am Freitag bei Freundin der Mutter: «B. hat sich nicht gemeldet»

Auch eine Arbeitskollegin von B.ist fassungslos. Die Achtjährige habe fast jeden Freitag bei ihrer Familie übernachtet, da B. habe arbeiten müssen. Diesen Freitag sei jedoch alles anders gewesen. «B. hat sich nicht gemeldet und somit kam die Kleine nicht vorbei. Wir dachten uns dabei nichts Böses. Als wir dann am Samstag erfahren haben, dass sie und B. tot sind, waren wir am Boden zerstört.»

Über den neuen Freund wisse die Arbeitskollegin wenig. «Er war ab und zu bei B. Einmal hat sie mir erzählt, dass er sehr eifersüchtig sei.»

*Name der Redaktion bekannt

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Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Seelsorge.net, Angebot der reformierten und katholischen Kirchen

Muslimische Seelsorge, Tel. 043 205 21 29

Jüdische Fürsorge, info@vsjf.ch

Lifewith.ch, für betroffene Geschwister

Verein Regenbogen Schweiz, Hilfe für trauernde Familien

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Pro Senectute, Beratung älterer Menschen in schwierigen Lebenssituationen

Bist du oder ist jemand, den du kennst, von sexualisierter, häuslicher, psychischer oder anderer Gewalt betroffen?

Hier findest du Hilfe:

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Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz

Lilli.ch, Onlineberatung für Jugendliche

Frauenhäuser in der Schweiz und Liechtenstein

Zwüschehalt, Schutzhäuser für Männer

LGBT+ Helpline, Tel. 0800 133 133

Alter ohne Gewalt, Tel. 0848 00 13 13

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Beratungsstellen für gewaltausübende Personen

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