Katastrophe in MyanmarErdbebengebiet ist Kriegsgebiet: Schweizer NGO kommt nicht rein
Nach dem Erdbeben in Myanmar ist die Schweizer Hilfsorganisation Helvetas vor Ort. Severin Huber und Prabin Manandhar schilderten die aktuelle Lage gegenüber 20 Minuten.
Darum gehts
Ein Erdbeben der Stärke 7,7 hat Myanmar schwer getroffen und grosse Zerstörung angerichtet.
Die Schweizer Hilfsorganisation Helvetas ist vor Ort und leistet Soforthilfe mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln.
Laut Prabin Manandhar, Länderdirektor in Myanmar, mangelt es an Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung, viele Menschen sind obdachlos.
Internationale Organisationen haben keinen direkten Zugang zur Region und arbeiten über lokale Partner.
Am Freitagmittag (Lokalzeit) ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 7,7 in Myanmar. Verschiedene Gebäude sind eingestürzt, mehrere Menschen sollen unter den Trümmern eingeschlossen sein.
Prabin Manandhar, Länderdirektor von Helvetas Myanmar, befindet sich derzeit in Yangon – weit entfernt vom Epizentrum des Bebens. «Selbst hier haben die Gebäude für mindestens eine Minute lang gewackelt. Ich kann mir nur vorstellen, wie schlimm es in den betroffenen Regionen sein muss», sagt er.
«Es ist nicht einfach, in Myanmar zu arbeiten»
Die Lage sei weiterhin unübersichtlich: «Wir haben noch kein vollständiges Bild. Es gibt Schäden, Verletzte und Tote, viele Menschen haben ihr Zuhause verloren. Strassen sind schwer beschädigt, es mangelt an sauberem Wasser, Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und Notunterkünften.»

«Wir hoffen, dass wir bis morgen ein klareres Bild haben», sagt Prabin Manandhar, Länderdirektor von Helvetas Myanmar.
HelvetasAktuell laufe die Lagebeurteilung. «Wir hoffen, dass wir bis morgen ein klareres Bild haben und gezielte Unterstützung leisten können. Aber es ist nicht einfach, hier in Myanmar zu arbeiten.» Denn seit 2021 tobt im südostasiatischen Land ein Bürgerkrieg.
Das Epizentrum des Bebens liegt in jenem Gebiet, in dem der Konflikt besonders hart ausgetragen wird. Dort kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen dem Militär und Widerstandsgruppen. «Wir von Helvetas wie auch viele andere internationale Organisationen haben dort keinen direkten Zugang und müssen über lokale Partner Hilfe leisten», erklärt Manandhar.

Duzende Häuser sind durch das Erdbeben am Freitagmittag (Lokalzeit) in Myanmar eingestürzt.
Helvetas«Unsere Leute sind nun Tag und Nacht im Einsatz»
«Die Lage in Myanmar ist gravierend», sagt auch Severin Huber, Regionalverantwortlicher der Schweizer Hilfsorganisation Helvetas. Er befindet sich aktuell in der Schweiz, ist aber im ständigen Austausch mit den rund 80 Leuten vor Ort. «Unsere Teams und Partnerorganisationen beginnen mit der wichtigsten Nothilfe.»

«Zuerst müssen verletzte Personen versorgt werden», sagt Severin Huber, der Helvetas-Regionalverantwortliche in der Schweiz.
HelvetasHelvetas hat 100'000 Franken für Soforthilfe versprochen und unterstützt die Menschen unter anderem mit Lebensmitteln und Hygiene-Artikeln. «Zuerst müssen verletzte Personen versorgt und die grundlegende Versorgung sichergestellt werden», erklärt Huber. Der Wiederaufbau, etwa von Häusern, wird erst später möglich sein. «Unsere Leute sind nun Tag und Nacht im Einsatz», so Huber.
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