Eurovision Song Contest 2025 Basel: Moderatorinnen im Interview

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Hunziker lobt ESC-Team«In Italien bekomme ich das Script zwei Minuten vor Sendung»

Michelle Hunziker, Hazel Brugger und Sandra Studer moderieren gemeinsam den ESC in Basel. Im Interview verraten sie, wieso sie so gut auf der Bühne harmonieren.

Die Moderatorinnen des Eurovision Song Contests in Basel heissen: Michelle Hunziker (47), Sandra Studer (56) und Hazel Brugger (31). «Unser Motto lautet ‹Alles neu›», verraten sie im Interview.
Die drei Frauen verbindet unter anderem das Mamisein. «Gemeinsam haben wir neun Kinder, acht davon sind Töchter», so Michelle.
Nach dem ESC treffen sie sich möglicherweise mit ihren Kids bei Michelle zu Hause. «Wir wollen sehen, wie sie wohnt», so Hazel.
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Die Moderatorinnen des Eurovision Song Contests in Basel heissen: Michelle Hunziker (47), Sandra Studer (56) und Hazel Brugger (31). «Unser Motto lautet ‹Alles neu›», verraten sie im Interview.

Mirjam Kluka

Darum gehts

  • Michelle Hunziker, Sandra Studer und Hazel Brugger moderieren den Eurovision Song Contest in Basel.

  • Das Trio betont, dass sie nur gemeinsam der Show gerecht werden können.

  • Alle drei Frauen sind Mütter und haben zusammen neun Kinder, davon acht Töchter.

  • Nach dem ESC planen sie ein Treffen mit ihren Kindern bei Michelle zu Hause.

Wie weit seid ihr mit den Vorbereitungen zum Eurovision Song Contest 2025?

Michelle: Wir sind auf einem sehr guten Weg. Ich bin das nicht gewohnt. Bei meinen Jobs in Italien bekomme ich das Skript gefühlt zwei Minuten bevor wir auf Sendung gehen (lacht). Das ESC-Team ist unglaublich.
Hazel: Einmal hatte jemand vom Team drei Minuten Verspätung, hat extra angerufen, um dies anzukündigen und sich zu entschuldigen. In Deutschland ist mir das noch nie passiert.
Sandra: Kurz gesagt: Wir sind gut betreut. Obwohl wir Englisch sprechen müssen, werden wir darin unterstützt, unserer Persönlichkeit in der Moderation treu zu bleiben.

Holt ihr euch bei der Moderation Inspiration von vergangenen ESC-Shows? 2015 in Wien standen beispielsweise auch drei Frauen zusammen auf der Bühne.

Michelle: Unser Motto lautet «Alles neu».
Hazel: Wir sind eher eine Inspiration, als dass wir eine brauchen.
Sandra: Durch die Vorgaben und den Ablauf der Show sind wir natürlich ein wenig beschränkt. Die Momente, die wir frei gestalten können, nutzen wir aber aus.

Harmoniert ihr auf der Bühne?

Michelle: Wir leben nach denselben Werten. Das war mir von Beginn an klar. Wir sind alle Mami, gemeinsam haben wir neun Kinder, acht davon sind Töchter. Uns verbindet, dass wir im Leben angekommen sind und den Fokus auf Spass setzen.
Hazel: Wir haben extremen Respekt voreinander, sowohl menschlich als auch beruflich. Unnötige Ego-Trips haben wir nicht nötig, wir müssen keine Ärsche pudern. Das spart wahnsinnig viel Ressourcen. Ich war schon Teil von Produktionen, in denen 80 Prozent der Energie darauf verwendet wurde.
Sandra: Es ist sehr unaufgeregt im positivsten Sinne. Wir lassen einander Raum und ich finde es einfach super spannend, die zwei Frauen immer besser kennenzulernen. Bis jetzt standen wir noch nicht zusammen auf der Bühne, aber die Vorstellung gibt mir ein gutes Gefühl.

Was bedeutet euch die Zusammenarbeit?

Michelle: Ich empfinde es als Luxus, mit so tollen Frauen zusammenarbeiten zu können.
Hazel: Wir nehmen uns den Spruch «Faster alone, further together» (dt.: Schneller alleine, weiter zusammen) sehr zu Herzen. Nur zu dritt können wir dieser riesigen Show gerecht werden.
Sandra: Für mich ist es mehr als die halbe Miete des Projekts, dass wir es untereinander gut haben.

Gehst du an den Eurovision Song Contest in Basel?

Das Projekt, von dem du sprichst, ist die grösste Musikshow der Welt. Mit welchem Gefühl denkt ihr an die Zeit in Basel?

Sandra: Ich habe Respekt davor. Die Sendewoche in Basel wird eine der intensivsten meines Lebens. Jede Show wird dreimal durchgespielt. Wir gehen jede Nacht um zwei Uhr schlafen und müssen um neun Uhr wieder parat sein. Das wird extrem viel Energie kosten. Ich suche noch nach Wegen, wie man das schaffen kann – ohne Drogen!
Michelle: Ich kann gute Nahrungsergänzungsmittel empfehlen. Der Einfluss von Adrenalin ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Kritisch sind eigentlich nur die paar Stunden, in denen wir uns erholen dürfen. Da werden wir die Anstrengung spüren.

Als Mütter seid ihr euch Schlafmangel aber wahrscheinlich gewöhnt.

Hazel: Dadurch, dass wir Kinder haben, kennen wir das Gefühl, an seine Grenzen zu kommen. Dann wächst man aber darüber hinaus und merkt, dass man sich viel mehr zutrauen kann, als man dachte.
Sandra: Den Überlebensmodus kennen wir alle. Ich bin gespannt, ob wir diesen am ESC auch erleben.

Auf dieser Bühne wird das Trio am 17. Mai durch das Finale des Eurovision Song Contests führen.

Auf dieser Bühne wird das Trio am 17. Mai durch das Finale des Eurovision Song Contests führen.

SRF SSR

Hazel, du hast jüngst bei einem Auftritt gesagt, dass der Mann, der euch die Punkte im In-Ear durchgibt, sehr leise spricht. Konntet ihr das Problem lösen?

Hazel: Ich habe ihm gesagt, dass wir ganz klare Informationen brauchen, ohne Witze oder sonstige Sprüche. Sonst checke ich gar nichts mehr.

Habt ihr sonstige Schwierigkeiten?

Michelle: Ich habe Angst, dass man mir sofort anmerkt, wenn ich Fan eines Songs bin. Wir müssen nämlich neutral bleiben, das ist Teil unseres Jobs. Musik ist aber emotional und subjektiv. Zudem bin ich eine herzliche und offene Person und kann das schlecht verstecken.

Verratet ihr also nicht, welches Land ihr als ESC-Sieger 2025 sieht?

Sandra: Nein, das behalten wir für uns. Es brächte aber sowieso nichts. Die Länder, auf die ich tippe, gewinnen nie.
Hazel: Ich sage nur so viel: Falls die Schweiz nicht gewinnen sollte, kann man uns als Trio dennoch wieder buchen.

Ein wichtiger Teil der Show bilden auch die Outfits. Habt ihr eure schon gesehen?

Sandra: Die Outfits gibt es noch nicht. Der Walliser Designer Kévin Germanier ist mitten im kreativen Prozess und macht uns viele Vorschläge. Ich weiss nicht, wann die Looks fertig sein werden, vertraue ihm aber komplett.
Hazel: Kévin hüllt uns in Schönheit, aber diese Schönheit hüllen wir noch in Schweigen.

Versteht ihr euch auch abseits der Arbeit?

Hazel: Wir machen auch in der Freizeit Pressekonferenzen zu dritt (lacht).

Spass beiseite, ihr könntet ja was mit euren Töchtern unternehmen?

Michelle: Das würde mir sehr viel Freude bereiten. Wahrscheinlich schaffen wir es vor dem ESC nicht mehr. Aber ein Treffen danach mit unseren acht Töchtern bei Sandra wäre schön.
Hazel: Nein, wir gehen zu Michelle. Wir wollen sehen, wie sie wohnt.
Sandra: Wir müssen einfach noch eine Rolle für meinen Sohn finden.
Hazel: Er kann das Foto von uns schiessen.

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