ProduktpreiseWegen Inflation – Billig-Produkte sind beim Kunden hoch im Kurs
Weil die Preise allgemein steigen, weichen viele vermehrt auf günstige Produkte aus. Deshalb sähe das Konsumentenforum gerne eine Preiskorrektur nach unten.
Darum gehts
Im Juni 2022 verzeichnete man hierzulande einen Anstieg der Konsumentenpreise um mehr als 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders Familien und Personen mit geringerem Einkommen bekommen diese massive Jahresteuerung zu spüren, welche zuletzt im Juli 2008 über drei Prozent lag.
Gegenüber dem Tessiner News-Portal bestätigt Amalia Mirante, Ökonomin und Dozentin an der Fachhochschule Südschweiz (Supsi), dass preiswerte Produktlinien wie Gourmet von Aldi, Qualité & Prix von Coop oder M-Classic von Migros momentan besonders gefragt seien. «Auch wenn die Leute noch nicht auf Ferien verzichten, passen sie einige Verhaltensweisen an», so Mirante. Zudem seien Discounter wie Lidl oder Denner derzeit beliebt.
Verstärkte Nachfrage nach M-Budget
Migros bestätigt den Trend: «Wir stellen erst eine leicht verstärkte Nachfrage nach M-Budget-Produkten fest», so Marcel Schlatter, Leiter der Migros-Medienstelle, gegenüber den Today-Medien. Wie sich die Nachfrage nach dem Sommer weiterentwickeln werde, sei jedoch noch unklar und spannend zu verfolgen.
Gehst du wegen der Inflation sparsamer mit dem Geld um?
Der Discounter Lidl sieht derweil eine verstärkte Nachfrage bei sogenannten Bevorratungsprodukten: Suppen, Saucen, Konserven, Babynahrung, Hygieneartikel und Kaffee stünden momentan höher im Kurs als gewöhnlich, so Lidl-Sprecherin Vanessa Meireles.
Mehr Neukundinnen und Neukunden bei Aldi
Bei Aldi Suisse ist man davon überzeugt, aufgrund des günstigsten Warenkorbs am Schweizer Markt und wöchentlich besonders stark reduzierter Artikel auch in Inflationszeiten vermehrt Neukundinnen und Neukunden begrüssen zu können. Die Medienstelle verweist auf das Motto: «Alles wird teurer – Aldi hilft.»
Bei Coop hingegen stellt man kaum Veränderungen im Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden fest. Gemäss Mediensprecherin Melanie Grüter entspricht die Nachfrage in den Coop-Supermärkten und auf Coop.ch in etwa der Norm.
Preisreduktion von Schweizer Grossverteilern gefordert
Babette Sigg Frank ist Präsidentin des Konsumentenforums, welches sich mit der Inflation und ihren Folgen intensiv auseinandersetzt. «Querbeet beklagen sich Leute darüber, dass sie sich gewisse Alltagsprodukte in den Grossverteilern nicht mehr leisten können», so Sigg Frank. Weil die Konsumentinnen und Konsumenten Produkte wie Joghurt beim Discounter für weniger Geld, aber in derselben Qualität erhielten, wichen viele auf diese aus.
Auch der Einkaufstourismus habe sich nochmals verstärkt. Und Sigg Frank hat eine Idee, wie man diesen eindämmen könnte: «Um dies zu vermeiden, wäre es sinnvoll, wenn Schweizer Grossverteiler die Preise von Produkten des täglichen Gebrauchs etwas nach unten korrigierten.»
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