Madrid - In Spanien geht das Leben ganz normal weiter – trotz steigender Fallzahlen

Aktualisiert

MadridIn Spanien geht das Leben ganz normal weiter – trotz steigender Fallzahlen

In Madrid gibt es kein 3G. Dort dürfen Ungeimpfte ohne Corona-Test oder Zertifikat fast überall rein, obwohl die Fallzahlen steigen. Die Spanier nehmen es gelassen.

fos
von
fos
Bars und Clubs haben in Madrid uneingeschränkt offen. Es gibt nicht einmal eine 3G-Pflicht.
Am Sonntag fand vor über 51’000 Zuschauerinnen und Zuschauer das Madrider Derby statt. Real Madrid gewann 2:0 gegen Atlético Madrid. In Spanien gibt es keine Geisterspiele wie teilweise in anderen Ländern Europas.
Kein seltener Anblick trotz steigender Zahlen: Junge Menschen feiern Partys in den Strassen Madrids.
1 / 5

Bars und Clubs haben in Madrid uneingeschränkt offen. Es gibt nicht einmal eine 3G-Pflicht.

imago images/PA Images

Darum gehts

Die Clubs und Bars in Madrid sind voll. Trotz kalter Temperaturen bilden sich vor den Clubs oft lange Schlangen. Obwohl die Corona-Zahlen seit Wochen wieder ansteigen, ist und bleibt Madrid eine der Party-Hochburgen auf der iberischen Halbinsel. Ungeimpfte dürfen hier ohne Test oder Corona-Zertifikat in die Clubs und Bars. Zwar gibt es in einigen Regionen Spaniens die 3G-Regel, jedoch geht das Leben nicht nur in Madrid, sondern überall in Spanien fast normal weiter.

Schaut man zum Beispiel in die Fussballstadien, gibt es keine Geisterspiele. Letzten Sonntag wurde das Madrider Derby Real Madrid gegen Atlético Madrid vor über 51’000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausgetragen. Konzerte werden auch vor Tausenden von Besucherinnen und Besuchern gespielt. Die Weihnachtsfeiern, welche in der Schweiz grösstenteils abgesagt wurden, lassen sich die grossen Firmen in Spanien auch nicht nehmen, wie die «Bild» berichtet.

Demnach soll die Nachfrage so gross sein, dass einige Restaurants ihre Preise deutlich erhöht haben. «Die beliebtesten Lokale sind schon lange ausgebucht», zitierte die Zeitung «El País» vor einer Woche den Präsidenten des spanischen Gaststättenverbandes CEHE, José Luis Yzuel.

Viele tragen Masken, obwohl es gar nicht vorgeschrieben ist

Vergleicht man Spanien mit der Schweiz, wird ersichtlich, warum sich die Spanierinnen und Spanier nicht allzu grosse Sorgen machen. Rund 90 Prozent der Bevölkerung in Spanien, die älter als zwölf Jahre ist, ist vollständig geimpft. Ab Mittwoch können sich dann auch Fünf- bis Elfjährige impfen lassen. Zum Vergleich mit der Schweiz: Hierzulande sind rund 75,6 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren gegen das Corona-Virus geimpft.

Auch gibt es in Spanien keine grossen Demos von Impfgegnerinnen und -gegnern oder von Massnahmen-kritikerinnen und -kritikern. Obwohl die Menschen in Spanien das Leben fast wieder so geniessen können wie vor der Pandemie, bleiben sie vorsichtig. Auf den Strassen Madrids sind viele Bewohnerinnen und Bewohner mit Maske zu sehen, auch Jüngere, obwohl dies gar nicht vorgeschrieben ist.

Zurzeit liegt in Madrid die Sieben-Tage-Inzidenz bei 98, nimmt man das ganze Land, ist sie bei 164. Trotz des Anstiegs in den vergangenen Wochen ist Spanien immer noch besser dran als andere Länder Europas. In der Schweiz liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 766. Dazu kommt, dass in Spanien die Lage auf den Intensivstationen laut den Behörden weiterhin entspannt ist.

Hast du oder hat jemand, den du kennst, Mühe mit der Coronazeit?

Hier findest du Hilfe:

BAG-Infoline Coronavirus, Tel. 058 463 00 00

BAG-Infoline Covid-19-Impfung, Tel. 058 377 88 92

Dureschnufe.ch, Plattform für psychische Gesundheit rund um Corona

Safezone.ch, anonyme Onlineberatung bei Suchtfragen

Branchenhilfe.ch, Ratgeber für betroffene Wirtschaftszweige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

My 20 Minuten

Deine Meinung zählt

172 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen