MadridIn Spanien geht das Leben ganz normal weiter – trotz steigender Fallzahlen
In Madrid gibt es kein 3G. Dort dürfen Ungeimpfte ohne Corona-Test oder Zertifikat fast überall rein, obwohl die Fallzahlen steigen. Die Spanier nehmen es gelassen.
Darum gehts
Die Clubs und Bars in Madrid sind voll. Trotz kalter Temperaturen bilden sich vor den Clubs oft lange Schlangen. Obwohl die Corona-Zahlen seit Wochen wieder ansteigen, ist und bleibt Madrid eine der Party-Hochburgen auf der iberischen Halbinsel. Ungeimpfte dürfen hier ohne Test oder Corona-Zertifikat in die Clubs und Bars. Zwar gibt es in einigen Regionen Spaniens die 3G-Regel, jedoch geht das Leben nicht nur in Madrid, sondern überall in Spanien fast normal weiter.
Schaut man zum Beispiel in die Fussballstadien, gibt es keine Geisterspiele. Letzten Sonntag wurde das Madrider Derby Real Madrid gegen Atlético Madrid vor über 51’000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausgetragen. Konzerte werden auch vor Tausenden von Besucherinnen und Besuchern gespielt. Die Weihnachtsfeiern, welche in der Schweiz grösstenteils abgesagt wurden, lassen sich die grossen Firmen in Spanien auch nicht nehmen, wie die «Bild» berichtet.
Demnach soll die Nachfrage so gross sein, dass einige Restaurants ihre Preise deutlich erhöht haben. «Die beliebtesten Lokale sind schon lange ausgebucht», zitierte die Zeitung «El País» vor einer Woche den Präsidenten des spanischen Gaststättenverbandes CEHE, José Luis Yzuel.
Viele tragen Masken, obwohl es gar nicht vorgeschrieben ist
Vergleicht man Spanien mit der Schweiz, wird ersichtlich, warum sich die Spanierinnen und Spanier nicht allzu grosse Sorgen machen. Rund 90 Prozent der Bevölkerung in Spanien, die älter als zwölf Jahre ist, ist vollständig geimpft. Ab Mittwoch können sich dann auch Fünf- bis Elfjährige impfen lassen. Zum Vergleich mit der Schweiz: Hierzulande sind rund 75,6 Prozent der Bevölkerung ab 12 Jahren gegen das Corona-Virus geimpft.
Auch gibt es in Spanien keine grossen Demos von Impfgegnerinnen und -gegnern oder von Massnahmen-kritikerinnen und -kritikern. Obwohl die Menschen in Spanien das Leben fast wieder so geniessen können wie vor der Pandemie, bleiben sie vorsichtig. Auf den Strassen Madrids sind viele Bewohnerinnen und Bewohner mit Maske zu sehen, auch Jüngere, obwohl dies gar nicht vorgeschrieben ist.
Zurzeit liegt in Madrid die Sieben-Tage-Inzidenz bei 98, nimmt man das ganze Land, ist sie bei 164. Trotz des Anstiegs in den vergangenen Wochen ist Spanien immer noch besser dran als andere Länder Europas. In der Schweiz liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag bei 766. Dazu kommt, dass in Spanien die Lage auf den Intensivstationen laut den Behörden weiterhin entspannt ist.
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