Steuern & Abzüge: Zug vergibt weitere Zückerli an Bevölkerung

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Millionen-SegenSteuern & Abzüge: Zug vergibt weitere Zückerli an Bevölkerung

Der Kanton Zug schwimmt in Steuermilliarden – 2026 und 2027 kommen Zugerinnen und Zuger deshalb in den Genuss zahlreicher Steuerentlastungen, wie heute angekündigt wurde.

Der Kanton Zug hat Luxusprobleme: Weil die Finanzdirektion Ertragsüberschüsse erwirtschaftet, sollen «zu viel eingenommene Steuern» an die Bevölkerung zurückgegeben werden. (Symbolbild)
Bereits letzte Woche hatte der Kanton verkündet, dass die Prämienlast sinken soll. (Symbolbild)
Jetzt will die Finanzdirektion unter SVP-Regierungsrat Heinz Tännler zusätzlich den Kantonssteuerfuss senken.
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Der Kanton Zug hat Luxusprobleme: Weil die Finanzdirektion Ertragsüberschüsse erwirtschaftet, sollen «zu viel eingenommene Steuern» an die Bevölkerung zurückgegeben werden. (Symbolbild)

20min/Martin Messmer

Darum gehts

  • Der Kanton Zug weiss nicht, wohin mit seinen Steuermilliarden: Alleine 2023 wurden Überschüsse von 461 Millionen erwirtschaftet.

  • Bereits letzte Woche hatte der Kanton deshalb eine saftige Prämienentlastung angekündigt.

  • Wie die Finanzdirektion heute mitteilt, sollen «zu viel eingenommene Steuern an die Bevölkerung zurückgegeben» werden.

  • Der Kantonssteuerfuss soll um vier Prozent sinken, die Steuerabzüge für Krankenkassenprämien sollen steigen.

Alleine im Jahr 2023 hat der Kanton Zug Überschüsse von mehr als 461 Millionen Franken erwirtschaftet – jetzt sollen «zu viel eingenommene Steuern» an die Bevölkerung zurückgegeben werden, wie einer Medienmitteilung des Kantons zu entnehmen ist. Die geplanten Massnahmen würden «Mehrwert für alle» bringen, so der Kanton.

Nachdem bereits vergangene Woche bekannt wurde, dass Zugerinnen und Zuger in den Genuss einer saftigen Prämienentlastung kommen werden, soll jetzt auch der Kantonssteuerfuss sinken und die Steuerabzüge für Krankenkassenprämien erhöht werden. Daneben sollen Rentnerinnen und Rentner steuerlich entlastet werden, wie der Kanton mitteilt.

Senkung des Steuerfusses

Der Kantonssteuerfuss soll für die Jahre 2026 bis 2029 von aktuell 82 Prozent auf neu 78 Prozent gesenkt werden. Die Senkung um vier Prozent wird dem Kanton Ertragseinbussen von rund 56 Millionen im Jahr verursachen, wie die Finanzdirektion vorrechnet.

Bereits letzte Woche hatte der Kanton Zug seiner Bevölkerung eine Prämienentlastung von durchschnittlich 18 Prozent für zwei Jahre in Aussicht gestellt. (Symbolbild)

Bereits letzte Woche hatte der Kanton Zug seiner Bevölkerung eine Prämienentlastung von durchschnittlich 18 Prozent für zwei Jahre in Aussicht gestellt. (Symbolbild)

20Min/Carole Alkabes

Insgesamt rechnet der Kanton Zug mit Mindererträgen von 224 Millionen Franken für den gesamten Zeitraum.

Höhere Steuerabzüge für Krankenkassen

Geleistete Krankenkassenprämien können von den Steuern abgezogen werden: Bisher bewegte sich der von Familienkonstellation und geleisteten Vorsorge-Beiträgen abhängige Abzug in einer Bandbreite von 3400 Franken bis 10'200 Franken. Daneben konnten Abzüge von bis zu 1100 Franken pro Kind geltend gemacht werden. Diese Abzüge sollen neu auf 4600 bis 13'800 Franken erhöht werden, der Kinderabzug soll auf 1600 Franken steigen.

Der Kanton Zug rechnet mit steuerlichen Mindereinträgen von rund 6,5 Millionen Franken. Hinzukommen rund 4,9 Millionen Franken Steuererwerbsausfälle auf Ebene der Gemeinden.

Steuerliche Entlastung für Rentnerinnen und Rentner

Schliesslich sollen Rentnerinnen und Rentner mit einem Reineinkommen von bis zu 120'000 Franken und einem Vermögen von bis zu 400'000 Franken künftig je 6000 Franken von den Steuern abziehen können.

Diese Anpassungen werden gemäss Rechnung der Finanzdirektion zu Mindereinnahmen von rund 2,6 Millionen Franken führen. Die Gemeinden wiederum haben mit Ausfällen von rund 2 Millionen zu rechnen.

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