Mitte-VakanzPfister-Nachfolge: Auch Nause sagt ab – freie Fahrt für Bregy?
Nach der Rücktrittsankündigung von Mitte-Präsident Gerhard Pfister sucht die Partei nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin: Hier findest du die aktuellsten Kandidaten.
Darum gehts
Im Sommer tritt Gerhard Pfister nach neun Jahren als Präsident der Mitte-Partei zurück.
Um die Bedingungen für die Nachfolge des Zugers zu klären, hat die Partei eine Findungskommission eingesetzt.
Sowohl Einzelkandidatur oder Co-Präsidium seien denkbar – Interessierte können bis zum 28. April von den Kantonalparteien nominiert werden.
Am 28. Juni wählt die Partei die Nachfolge von Gerhard Pfister an der Delegiertenversammlung in Bern.
Mehrere Kandidierende haben abgesagt: Freie Fahrt für Fraktionschef Philipp Matthias Bregy?
In der Mitte-Partei begann das Jahr 2025 mit einem Knall: Parteipräsident Gerhard Pfister tritt nach neun Jahren zurück. «Jetzt ist der Moment, um Platz zu machen für frische Kräfte», erklärte Gerhard Pfister. Die Partei hat die Bedingungen für die Nachfolgeregelung des Zugers bereits präsentiert: «Heute haben wir den Nachfolgeprozess offiziell gestartet», erklärt Ständerat Charles Juillard Ende März vor den Medien in Bern.
Diese Personen könnten Gerhard Pfister beerben
Früh meldeten sich mehrere Interessierte – hier findest du, welche Nachfolgekandidaten noch im Rennen sind für das Mitte-Präsidium: Derzeit haben alle aussichtsreichen Kandidierenden ausser Fraktionschef Philipp Matthias Bregy abgesagt – freie Fahrt für den Walliser?
Freie Fahrt für Fraktionschef Philipp Matthias Bregy?
Philipp Matthias Bregy will Mitte-Präsident werden: Dies bestätigte der Walliser offiziell im Interview mit dem Blick. Zwar sei es eine Herausforderung, in die Fussstapfen von Gerhard Pfister zu treten, dennoch sieht sich Bregy selbst als Chance für die Partei: Ein Rollenwechsel vom Fraktion -zum Parteipräsidenten könne für Stabilität sorgen, erklärt Bregy.

Philipp Matthias Bregy ist ein bekannter Mann im Parlament: Als Fraktionspräsident der Mitte muss er oft einen Mittelweg finden zwischen Links und Rechts.
20min/Matthias SpicherBregy kennt die Partei dabei in- und auswendig: Als Fraktionspräsident in der Mitte muss er die parteiinternen Widersprüche auflösen und sich gegenüber Links wie Rechts immer wieder rechtfertigen. Ein Mitte-Präsidium wäre für den Walliser deshalb ein logischer nächster Karriereschritt.
Reto Nause – Urgestein der Mitte-Partei sagt ab
Reto Nause ist erst seit 2023 Nationalrat, kennt die Partei aus seiner Zeit als Generalsekretär der CVP aber bestens. Bis vor wenigen Monaten amtete er überdies 16 Jahre lang in der links-grünen Berner Stadtregierung. Bereits im Januar gab er an, an einer Kandidatur für das Parteipräsidium interessiert zu sein.

Reto Nause ist eine erfahrene Persönlichkeit: Als langjähriger Sicherheitsdirektor der Stadt Bern ist er alles andere als eine unbekannte Figur. Der Berner möchte aber auf das Parteipräsidium verzichten und macht den Weg für Philipp Matthias Bregy frei. (Archivbild)
20min/Matthias SpicherAm Montag hat der Berner aber mitgeteilt, dass er auf eine Kandidatur für das Präsidium der Mitte-Partei verzichten wird: Er begründet den Entscheid damit, dass sich mit Parteikollege Philipp Matthias Bregy ein exzellenter Kandidat für den Posten bewerbe.
Wie wichtig ist es für dich, dass eine Frau Mitte-Präsidentin wird?
«Bregy wird einen wirtschaftsfreundlichen, nachhaltigen und sozialen Mitte-Kurs weiterführen. Er steht für die Bilateralen III ein, er hat die Fraktion brillant geführt und es gibt keinen Grund, in ihm nicht einen Garanten für die erfolgreiche Mitte-Politik zu sehen», lässt sich Nause zitieren. Damit dürfte Mitte-Fraktionschef Bregy freie Fahrt für das Amt des Parteipräsidenten haben.
Yvonne Bürgin und Simon Stadler entscheiden sich gegen Co-Präsidium
Yvonne Bürgin ist Vizepräsidentin der Mitte: Auch sie wäre eine logische Nachfolge für Gerhard Pfister. Die 2023 gewählte Nationalrätin ist zwar neu in Bundesbern, Politikerin ist sie aber schon länger: Zwischen 2013 und 2023 war sie Zürcher Kantonsrätin und aktuelle Gemeinderätin in Rüti ZH.

Yvonne Bürgin ist Vizepräsidentin der Mitte. Nun liebäugelt sie mit dem Posten des Fraktionspräsidiums. (Archivbild)
20min/Matthias SpicherAm Montag (07.04) stellten sie und ihr Parteikollege Simon Stadler jedoch klar: Die beiden kandidieren nicht für das Parteipräsidium. Sie hätten in den vergangenen Wochen ein Co-Präsidium geprüft – doch Stadler wolle sich jetzt lieber auf seine Arbeit in der Finanz- und Verkehrskommission konzentrieren.

Will sich auf seine Kommissionsarbeit konzentrieren: Der Urner Nationalrat Simon Stadler entschied sich gegen ein Co-Präsidium mit Ratskollegin Yvonne Bürgi. (Archivbild)
20min/Matthias SpicherBürgin hingegen liebäugelt mit dem Posten des Fraktionspräsidiums: Wird nämlich der aktuelle Fraktionschef Bregy zum neuen Parteipräsidenten gewählt, würde sein Amt frei.
Auch Nicole Barandun sagt ab
Nicole Barandun überlegte sich eine Kandidatur – infrage kam für sie jedoch nur ein Co-Präsidium, berichtete «CH Media». Die Zürcherin erklärte, dass die Westschweizer Isabelle Chappuis (VD) und Vincent Maitre (GE) als Partner infrage kämen.

Mit Nicole Barandun verzichtet eine erfahrene Präsidentin auf die Kandidatur: In der Mitte-Zürich engagierte sie sich über zehn Jahre in der Parteispitze. (Archivbild)
20min/Matthias SpicherNachdem ihre Pendants aus der Westschweiz jedoch abgesagt hatten, verkündete auch Barandun am Donnerstag (10.04) ihre Absage.
Diese Bedingungen gelten für die Nachfolge
Demnach können die Kantonalparteien mögliche Kandidierende bis zum Mittag des 28. Aprils 2025 nominieren – sowohl Einzelkandidaturen als auch gemeinsame Kandidaturen seien möglich. Am 2. Mai möchte die Findungskommission die entsprechenden Anhörungen der Kandidaten durchführen. Gewählt wird am 28. Juni 2025 an der Delegiertenversammlung in Bern.

Die Mitte-Partei informiert über die Bedingungen für die Nachfolge von Parteipräsident Gerhard Pfister. Am Donnerstag habe der Nachfolgeprozess offiziell begonnen, erklärt Ständerat Charles Juillard. (Archivbild)
20min/Matthias SpicherDie Mitte suche eine oder mehrere Personen, die über den nötigen «strategischen Weitblick» verfügen, ausreichend Erfahrung haben und neben ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten auch ein breites Netzwerk mitbringen. Überdies soll der Kandidat oder die Kandidatin aus der Bundeshausfraktion der Mitte-Partei stammen – bei einer Co-Kandidatur reiche es, wenn eine der beiden Personen dieses Kriterium erfülle.
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