Ukraine-Krieg: Neue Bilder aufgetaucht – so sieht die An-225 heute aus

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Ukraine-KriegNeue Bilder aufgetaucht – so sieht die An-225 heute aus

Die ukrainische Antonow An-225 war weltweit einmalig. Zu Beginn der russischen Invasion wurde der Riesenvogel aber völlig zerstört – einzelne Teile sollen nun für die Vollendung der zweiten An-225 genutzt werden. 

Seit ihrem Erstflug Ende 1988 war die Antonow An-225 die unbestreitbare Königin der Lüfte.
Dann kam die russische Invasion, die die Zerstörung des weltgrössten Flugzeugs mit sich brachte.
Jetzt ist die An-225 nur noch ein Schatten ihrer selbst.
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Seit ihrem Erstflug Ende 1988 war die Antonow An-225 die unbestreitbare Königin der Lüfte.

imago images/Stringer/Photoshot

Darum gehts

  • Die An-225 wurde im Februar 2022 vollständig zerstört.

  • Es war das einzige einsatzfähige Modell des weltgrössten Flugzeugs.

  • Aviatik-Fans geben die Hoffnung auf eine Wiedergeburt der An-225 aber nicht auf.

Die Bilder der komplett zerstörten Antonow An-225 im zerbombten Hangar am Flughafen Kiew-Hostomel dürfte für viele Aviatik-Fans ein bitterer Schlag gewesen sein. Es war das einzige funktionsfähige Modell des grössten jemals gebauten Frachtflugzeugs und wurde wenige Tage nach Beginn des russischen Einmarsches vollständig zerstört – machte allerdings nur Tage später immerhin virtuell ein Comeback, als auf Tracking-Plattformen eine An-225 mit dem Callsign «FCKPUTIN» über Kiew kreiste.

An-225 mit gestutzten Flügeln

Jetzt sind aktuelle Bilder des Riesenvogels aufgetaucht, die die Zerstörung eindrücklich illustrieren – aber auch den Widerstandswillen des ukrainischen Volkes, der nach mehr als 500 Tagen Krieg ungebrochen scheint. Den verkohlten Rumpf des Flugzeugs inklusive Cockpit hat man mittlerweile vollständig entfernt. Der Antonow wurden auch der rechte Flügel, das Leitwerk und ein Teil des linken Flügels abgenommen, wie «Aerotelegraph» schreibt.

Von den sechs Triebwerken vom Typ D-18T, mit denen die Antonow früher in die Lüfte stieg, konnten laut dem Flugzeugbauer drei repariert werden. Zwei der reparierten Antriebe würden nun als Ersatzmotoren für An-124-Flugzeuge eingesetzt. Das Flugzeug gilt als kleiner Bruder der An-225 und verfügt «nur» über eine Spannweite von 73 Metern (88 Meter bei der An-225) und einer Länge von 69 Metern (84 Meter bei der An-225).

Flugzeug sollte Soviet-Spaceshuttle tragen

Ursprünglich wurde die An-225 für die Beförderung des sowjetischen Buran-Orbiters entwickelt. Das Buran-Programm war der direkte sowjetische Konkurrent zum Spaceshuttle der Nasa, wurde allerdings nach nur einem unbemannten Probeflug wegen Budgetproblemen 1993 eingestellt.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahr 1991 verschwand die An-225 zunächst für mehrere Jahre in einer Lagerhalle, bevor sie im Rahmen der Privatisierung diverser Firmen auf dem Gebiet der nun unabhängigen Ukraine wieder reaktiviert wurde. Seither nutzten verschiedenste Firmen rund um den Globus das gigantische Flugzeug zur Beförderung übergrosser Frachtgüter, während der Corona-Pandemie kam die An-225 auch zur Beförderung von Masken und Schutzanzügen zum Einsatz.

Seit der nahezu vollständigen Zerstörung der Antonow «Mrija» am 27. Februar 2022 ist die Zukunft des weltgrössten Flugzeugs ungewiss. Zu Sowjet-Zeiten wurde mit dem Bau zweier An-225 begonnen, jedoch wurde nur die «Mrija» komplett vollendet. Das Schwesternflugzeug ist seit 1994 eingelagert und soll zu etwa 70 Prozent vollendet sein. Schon in der Vergangenheit gab es Bemühungen, das Flugzeug zu vollenden, diese scheiterten jedoch immer an fehlender Finanzierung. Auch jetzt werden bestimmte Teile der zerstörten Antonow in der Hoffnung, sie für die Konstruktion der zweiten Antonow zu verwenden, entfernt.

Starten bald Raketen von der neuen An-225?

Eine mögliche Chance für eine gewinnbringende Nutzung des Flugzeugs könnte sich höchstens in den oberen Teilen der Atmosphäre bieten: Die Antonow würde dabei als Trägerplattform für Weltraumprogramme dienen. So könnten Satelliten und andere Objekte günstiger ins All gebracht werden, da ein grosser Teil des Treibstoffes einer konventionellen Rakete dazu dient, der Erdanziehungskraft zu entfliehen. Hier könnten Starts vom Rand der Atmosphäre zu einer deutlichen Kostensenkung führen.

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