SchweizPreisschock an der Kasse – so viel teurer sind Lebensmittel geworden
Im europäischen Vergleich weist die Schweiz eigentlich eine geringe Inflationsrate auf. Dennoch steigen auch hierzulande die Preise für Lebensmittel rasant an – teils um bis zu 50 Prozent.
Darum gehts
Seit Monaten steigen die Preise rasant an.
Insbesondere Lebensmittel kosten deutlich mehr als noch vor einem Jahr.
Im europäischen Vergleich schneidet die Inflation in der Schweiz allerdings sehr gut ab.
In der Schweiz liegt die Inflation im Vergleich zu Eurozone auf einem tiefen Niveau. Dennoch steigen die Preise auch hierzulande an, wie der Konsumentenpreisindex von Comparis zeigt. Im April sind die Preise für Alltagsgüter gegenüber dem Vorjahresmonat im Durchschnitt um 3,1 Prozent gestiegen.
An dieser Entwicklung dürfte sich zeitnah kaum etwas ändern: «Insgesamt bleibt die Inflation auf einem deutlich erhöhten Stand. Von einer Entspannung der Lage kann keine Rede sein», teilt Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert mit.
Preise für Lebensmittel legten kräftig zu
Insbesondere die Lebensmittel haben kräftig zugelegt: «Die Lebensmittel sind in den vergangenen zwölf Monaten markant teurer geworden. Die Konsumierenden müssen nun deutlich tiefer in die Tasche greifen», so Renkert. Butter kostet im April 2023 zum Beispiel 12,3 Prozent mehr als noch vor einem Jahr, Zucker hat um 14,1 Prozent zugelegt und Milch, Käse und Eier kosten im Vorjahresvergleich 8,9 Prozent mehr.
Einzelne Lebensmittel weisen jedoch noch grössere Preissprünge auf, wie eine Erhebung der NZZ basierend auf Preisen der Supermarkt-Kette Coop im Mai 2023 zeigt. Die grösste Preissteigerung im Vorjahresvergleich weist mit einem Plus von 64 Prozent das Tomatenpüree Passata di pomodoro der Billigmarke Coop Prix Garantie auf. Auch die Preise für gehackte Tomaten, Mayonnaise, Flüssighefe und rote Zwiebeln stiegen bei Coop innert Jahresfrist um über 50 Prozent.
Die Analyse zeigt, dass vor allem die Produkte von günstigeren Linien teurer wurden. Teurere Produkte wie zum Beispiel der Coop-Marken Naturaplan, Naturafarm, Naturaline sowie sonstiger Bio- und Fairtrade-Waren stiegen selten mehr als 20 Prozent.
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Für Ferien muss tiefer in die Taschen gegriffen werden
Auch Ferien kosten fortan deutlich mehr. Dafür sind hauptsächlich die gestiegenen Preise im Luftverkehr verantwortlich. Diese stiegen gegenüber Vorjahr um 26,5 Prozent. Ausserdem haben sie auch im Vergleich mit dem Vormonat nochmals kräftig zugelegt, um 6,1 Prozent. Der Preis für Pauschalreisen stieg im Vorjahresvergleich um 16,9 Prozent, im Vormonatsvergleich um 4,9 Prozent.
Die Preise für den Luftverkehr und Pauschalreisen gehören zu den wenigen, die auch im Vergleich mit dem Vormonat nochmals zugelegt haben. Im Durchschnitt nahmen die Preise zwischen März und April 2023 nicht weiter zu.
Schweizer Inflation im europäischen Vergleich
Im Vergleich mit der Eurozone ist die Inflation hierzulande deutlich geringer. Gemäss Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, sind die Preise in den Euroländern im April 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um sieben Prozent gestiegen – also um mehr als doppelt so viel wie in der Schweiz.
«Die Schweizerische Nationalbank (SNB) versucht energisch, die Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen. Hinzu kommen Devisenverkäufe, um den Franken stark zu halten und die Inflation aus dem Ausland nicht zu importieren. Dies zeigt Wirkung im internationalen Vergleich», erklärt Renkert.
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