Stefan Meierhans: Parkieren ist in vielen Städten zu teuer

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Preisüberwacher«Hohe Gebühren für Dauerparkierer sind nicht zu rechtfertigen»

In mehreren Schweizer Städten werden die Preise fürs Dauerparkieren zurzeit erhöht. Der Preisüberwacher findet Gebühren über 400 Franken ungerechtfertigt. 

Darum gehts

  • Der Preisüberwacher Stefan Meierhans sieht Handlungsbedarf bei den Dauerparkgebühren in Schweizer Städten.

  • Egal wie gross die Stadt sei, liegen diese über 400 Franken, seien zu hoch und erzielen laut seinen Berechnungen Gewinn.

  • Das soll nicht der Fall sein und sei unsozial.

Laut dem Eidgenössischen Preisüberwacher Stefan Meierhans ist Parkieren in Schweizer Städten zu teuer. Wie er SRF gegenüber erklärt, hat er Landkosten, Herstellungskosten und Bewirtschaftungskosten eines Parkplatzes ermittelt und kam zum Schluss: «Mein neues Modell zeigt, dass so hohe Gebühren angesichts der Kosten nicht zu rechtfertigen sind.» 

Vom Microsoft-Berater zum Preisüberwacher

Stefan Meierhans (53) ist seit 2008 der Eidgenössische Preisüberwacher. Zuvor war er unter anderem im Stab des Vorstehers des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements tätig und beriet den IT-Riesen Microsoft in politischen Angelegenheiten. Meierhans studierte Rechtswissenschaften an Unis in Basel, im norwegischen Oslo und im schwedischen Uppsala. Meierhans ist mit Béatrice Wertli verheiratet und hat zwei Kinder.

Aus seiner Sicht sollte mit den Parkgebühren grundsätzlich kein Gewinn erzielt werden und er verlangt, dass die Preise gesenkt werden. 

Über 400 Franken seien grundsätzlich zu viel

Jahresabos von über 400 Franken für Dauerparkieren seien grundsätzlich zu hoch, egal ob es sich um eine kleine oder grosse Stadt handle. Da sich die blauen oder weissen Zonenparkplätze auf öffentlichem Grund befinden und dieser sowieso schon der Allgemeinheit gehöre, seien sie nicht mit den teureren privaten Tiefgaragenplätzen vergleichbar, so Meierhans. 

Das kosten Jahreskarten für öffentliche Parkplätze in Schweizer Städten

  • Winterthur: 710 Franken

  • Bern: 492 Franken

  • Lausanne: 500 Franken

  • Zürich: aktuell 300 Franken, sollen jedoch neu auf 540 Franken erhöht werden

Die Behörden sollen ihre Parkgebühren dringend überdenken, auch weil diese unsozial seien, so Meierhans: «Reiche haben selber eine Garage oder einen Einstellhallenplatz. Inhaber von Anwohnerparkkarten sind meist Leute, die Schicht arbeiten oder in speziellen Berufen und ein kleineres Portemonnaie haben.» Sonst halte Meierhans es für möglich, dass er selbst auf Städte mit sehr hohen Preisen zugeht.

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