Rad-WM: Bauer protestiert gegen Strassensperrungen in Meilen

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StrassensperrungenLandwirt protestiert mit Heuballen gegen Rad-WM

Wegen der Verkehrseinschränkungen während der Rad-WM hat Bauer Adrian Haggenmacher aus Meilen einen ungewöhnlichen Protest gestartet. Andere Anwohner sind ebenfalls unzufrieden mit den Strassensperrungen.

Ein Traktor mit Wagen, Heuballen, Velos und einem Transparent zeigt eine Protestaktion des Hof Hinterburg gegen die Rad-WM.
Adrian Haggenmacher mit seinen Kühen im Stall in Meilen. Er machte 2016 in der Sendung «Bauer, ledig, sucht» mit. (Archivbild)
Die Strassensperrungen betreffen Stadt und Kanton in grossem Ausmass.
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Ein Traktor mit Wagen, Heuballen, Velos und einem Transparent zeigt eine Protestaktion des Hof Hinterburg gegen die Rad-WM.

Tamedia/Moritz Hager

Darum gehts

  • Die Rad-WM in Zürich sorgt mit grossen Strassensperrungen für Unmut bei Anwohnern.

  • Hässig ist auch Landwirt Adrian Haggenmacher aus Meilen, dessen Futterscheune abgeschnitten wurde.

  • Haggenmacher kritisiert die unzureichenden Informationen im Vorfeld und protestiert mit einer symbolischen Aktion am Streckenrand.

  • Auch andere Anwohner sind unzufrieden mit den Einschränkungen: Es kam am Streckenrand bereits zu Auseinandersetzungen mit den Helferposten.

Nicht alle haben Freude an der Rad-WM in Zürich: Die Velo-Weltmeisterschaft, die noch die ganze Woche stattfindet, schneidet ganze Quartiere ab und sorgt für massive Einschränkungen. Das Ausmass der Strassensperrungen ist gross und reicht bis weit aufs Land hinaus.

Die Rad-WM dauert noch bis am 29. September.

Die Rad-WM dauert noch bis am 29. September.

Stadt Zürich

Dies veranlasste Landwirt Adrian Haggenmacher aus Meilen zu einer ungewöhnlichen Protestaktion: Er platzierte mehrere Fahrräder in Heuballen am Streckenrand, die aussehen, als wären sie hineingekracht. Ein Transparent mit dem Spruch «Wenn das UCI schlecht informiert» zielt auf die seiner Meinung nach unzureichende Kommunikation seitens der Organisatoren ab, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet. «UCI» steht für «Union Cycliste Internationale», den internationalen Radsport-Verband, der die Rad-WM organisiert.

Er musste sich die Infos selber zusammensuchen

Haggenmacher kritisiert, dass betroffene Anwohner wie er selbst nur schlecht über die geplanten Verkehrseinschränkungen informiert wurden:  Er habe mühsam selbst herausfinden müssen, welche Einschränkungen auf ihn zukommen. Bei anderen Veranstaltungen – etwa dem Schwingfest in Meilen diesen Sommer – seien die Organisatoren mit den betroffenen Anwohnern von sich aus in Kontakt getreten.

Für ihn bedeutet die Sperrung der Strassen eine massive Beeinträchtigung: «Meine Scheune mit dem Futter für die Tiere ist durch die Rennstrecke abgeschnitten», erklärt er. Auch andere Arbeiten auf seinem Hof musste er aufschieben. Da sei es doch nachvollziehbar, dass er wissen wolle, wann genau die Sperrungen gelten.

Gehässigkeiten am Streckenrand

Trotz seines Ärgers erkennt Haggenmacher an, dass eine Veranstaltung wie die Rad-WM eine Chance für die Region sei, auch wenn er selbst kein Interesse an den Rennen hat. Warum das Event allerdings in einem so dicht besiedelten Gebiet stattfinden muss, bleibt dem Landwirt ein Rätsel.

Auch andere Anwohner zeigten sich unzufrieden mit den Verkehrseinschränkungen, was teilweise für gehässige Situationen sorgte, schreibt die «Zürichsee-Zeitung». So kam es etwa am Sonntag am Rand der Rennstrecke immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Freiwilligen, die die Streckenposten überwachten, und Bürgern, die die Absperrungen ignorieren wollten.

Eine Übersicht über die detaillierten Strecken und Sperrzeiten finden sich auf dem GIS-Browser des Kantons Zürich.

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