Schweiz als VorbildNotvorrat light: EU-Haushalte sollen sich auf Krisen vorbereiten
Schule für den Ernstfall: Die EU-Kommission will Schüler auf Krisen wie Cyberangriffe und Katastrophen vorbereiten. Bürgerinnen und Bürger sollen sich zudem für drei Tage selbst versorgen können.
Darum gehts
Die EU-Kommission plant Krisentraining für Schüler, um auf Cyberangriffe und Naturkatastrophen vorzubereiten.
Ein jährlicher «EU-Tag der Bereitschaft» soll das Bewusstsein für Krisenvorsorge stärken.
Bürgerinnen und Bürger sollen Notfallvorräte für mindestens 72 Stunden anlegen.
Ein EU-Krisenzentrum soll die Zusammenarbeit zwischen Mitgliedstaaten und externen Partnern verbessern.
Mit Unterricht zur Krisenvorsorge an Schulen will die Europäische Kommission die Abwehrbereitschaft Europas stärken. Schülerinnen und Schüler sollen aus Sicht der Brüsseler Behörde künftig EU-weit lernen, wie sie sich in Notfällen wie Naturkatastrophen oder Cyberangriffen verhalten. Das ist Teil einer neuen Strategie zur Abwehrbereitschaft, die die Kommission in Brüssel vorgestellt hat. Der Vorschlag muss noch von den Mitgliedstaaten und dem Europäischen Parlament geprüft und beschlossen werden.
Der EU-Kommission zufolge gibt es immer komplexere Bedrohungen – von Cyberattacken und hybriden Gefahren über Desinformationskampagnen bis hin zu Naturkatastrophen. Mit 30 Massnahmen beabsichtigt sie, die Mitgliedstaaten besser auf Krisen vorzubereiten.
Diese Punkte umfasst die «Preparedness»-Strategie
Ein zentrales Ziel der Strategie sei es, die Bevölkerung aktiver in die Krisenvorsorge einzubinden. Neben dem Unterricht an Schulen schlägt die Kommission die Einführung eines jährlichen «EU-Tags der Bereitschaft» vor. Ausserdem sollen Bürgerinnen und Bürger dazu ermutigt werden, Notfallvorräte für mindestens 72 Stunden anzulegen.
Um Krisen besser bewältigen zu können, plant die Kommission zudem die Einrichtung eines EU-Krisenzentrums. Dieses soll bestehende Strukturen bündeln und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten verbessern. Auch die Kooperation mit externen Partnern wie der Nato soll ausgebaut werden – etwa in den Bereichen Cybersicherheit, militärische Mobilität und Klimaschutz.
EU will Unternehmen von Anfang an einbinden
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit mit Unternehmen. Eine öffentlich-private Taskforce soll Notfallprotokolle entwickeln, um die Versorgung mit wichtigen Gütern und Dienstleistungen in Krisenzeiten zu sichern.
Grundlage der Strategie ist ein Bericht des ehemaligen finnischen Präsidenten Sauli Niinistö. Er hatte im vergangenen Jahr betont, dass die EU ihre zivile und militärische Bereitschaft angesichts wachsender Bedrohungen deutlich verbessern müsse. Die Kommission unterstreicht, dass Krisenvorsorge nicht nur nationale Aufgabe sei – ein gemeinsames europäisches Vorgehen sei entscheidend.
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