Wetterphänomen – «Solche Tornados können vor allem im Herbst immer wieder vorkommen»

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Wetterphänomen«Solche Tornados können vor allem im Herbst immer wieder vorkommen»

Am Mittwochabend zog ein Tornado über die norddeutsche Stadt Kiel und zog Menschen in die Ostsee. Solche Tornados können immer wieder vorkommen.

Der Tornado spülte mehrere Menschen in die Ostsee. Vier Personen wurden sogar schwer verletzt.

Darum gehts

  • Am Mittwochabend zog ein Tornado über die Hafenstadt Kiel.

  • Vier Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr beim Naturereignis schwer verletzt.

  • Ein Meteorologe erklärt, wie es dazu kommen kann.

Am Mittwochabend zog ein Tornado über die norddeutsche Hafenstadt Kiel und sorgte kurzzeitig für Chaos. Vier Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr beim Naturereignis schwer verletzt, weitere Personen zogen sich mittelschwere Verletzungen zu.

Bereits im Juni suchte ein Tornado den Südosten Tschechiens heim. Damals gab es sogar mehrere Tote. Letztes Jahr im Spätsommer wütete ein heftiger Sturm an der Mittelmeerküste und ein Tornado mit Windböen von rund 100 Kilometer pro Stunde fegte über die Gebiete Livorno und Rosignano Solvay.

Nehmen diese extremen Wetterereignisse in Europa also zu? Klaus Marquardt, Meteorologe bei Meteonews, verneint dies. «Es hat schon immer Tornados und sogenannte Windhosen in Europa gegeben. Es kommt zwar nicht jedes Jahr vor, dennoch sind die Gebiete um Ostösterreich, Böhmen oder auch Frankreich nicht vor Tornados gefeit.»

Warmes Wasser, kühle Luft

Der Herbst sei sowieso die Zeit für solche Tornados und Wasserhosen. Das Wasser sei noch warm, die Luft kühle aber bereits ab, dann können Wasserhosen entstehen. Ein Tornado entstehe durch Rotationen in der Wolke. «Das Ereignis in Kiel sah schon nach einem Tornado aus, auch wenn es einer der unteren Stufe war», sagt Marquardt.

Über der Ostsee käme so etwas einfach manchmal vor. Der Durchmesser sei relativ klein und eng begrenzt gewesen. «In Amerika sind solche Tornados manchmal kilometerlang. Das ist gar kein Vergleich zu dem hier in Europa», erklärt der Meteorologe.

Schweiz wenig betroffen

Für die Schweiz besteht aber nur eine ganz geringe Gefahr, von einem Tornado heimgesucht zu werden. Allgemein in Europa sind die Gegebenheiten für starke Wirbelstürme weniger vorhanden als in den USA. «Grundsätzlich ist jedes Relief – also jegliche Erhebung, aber auch Wälder – ein Hindernis für Wirbelstürme», erklärt Klaus Marquardt von Meteonews.

Das Mittelland sowie der Jura seien wohl diejenigen Regionen in der Schweiz, in denen man am ehesten solche Phänomene beobachten kann. «Der Jura dient oft als Startrampe» für Wetter, das von Frankreich her kommt, erklärt der Experte.

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