Täter«Ein Einzelgänger»: Jetzt sprechen Mitschüler des Messerstechers (15)
Der 15-jährige A.* stach am Samstagabend in Zürich auf einen 50-jährigen Juden ein. Seine Mitschüler beschreiben ihn als Einzelgänger, der «wirres Zeug» geredet und kaum Freunde gehabt habe.
Darum gehts
Ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischen Wurzeln stach am Samstagabend auf einen 50-jährigen orthodoxen Juden ein.
Der Zürcher Sicherheitsdirektor sprach von einem Terrorangriff.
Mitschüler beschreiben den 15-Jährigen als Einzelgänger, der hin und wieder «wirres Zeug» geredet habe.
Die Tat bewegt seit Tagen die ganze Schweiz: Am Samstagabend stach der 15-jährige A.* mit einem Messer auf einen 50-jährigen orthodoxen Juden ein. Wenig später tauchte ein Video auf, in dem A.* dem fünften Kalifen der Terrororganisation Islamischer Staat gegenüber Treue schwört. Auf dem Video, das er kurz vor der Tat aufgenommen hat, beschrieb er ausserdem seinen Plan: Er wollte noch viel mehr Juden töten.
Die Polizei bestätigte kurz darauf die Echtheit des Videos. Seither steht die Frage im Raum: Wie kann es sein, dass ein 15-jähriger Schweizer mit tunesischen Wurzeln sich derart radikalisiert, dass er eine solche Tat begeht?
«Trieb sich auf komischen Reddit-Gruppen herum»
Hinweise darauf geben jetzt Gespräche, die 20 Minuten mit Mitschülerinnen und Mitschülern des Täters geführt hat. Der 15-Jährige besuchte eine Schule im Kanton Zürich. «Uns wurde nur gesagt, A. werde länger nicht mehr in die Schule kommen», sagen Mitschüler. A. sei ein Einzelgänger gewesen, habe kaum Freunde gehabt. «Er war komisch, vertrieb sich die Zeit auch auf merkwürdigen Reddit-Gruppen», sagt eine Mitschülerin.
Die Schüler sind überrascht und schockiert von der Tat. «Die meiste Zeit war er sehr ruhig und zurückgezogen. Doch manchmal hatte er komische Phasen, in denen er grundlos herumschrie oder das N-Wort benutzte», sagt eine Mitschülerin.
Kündete er die Tat auf Social Media an?
Mehrere Social-Media-Profile des 15-Jährigen wurden inzwischen gesperrt. Auf einer Plattform, auf welcher sein Account noch online ist, lud er noch am Tag vor der Messerattacke ein Bild hoch. Darauf schrieb er «Bald» und «In Gottes Willen». Auch am Samstag selbst publizierte er ein Bild mit der Aufschrift «Jetzt».
In den Kommentaren verweist er auf einen Link, der aktuell nicht mehr verfügbar ist. In den Kommentaren erhält der Jugendliche viel Zuspruch. Einige loben die Tat, andere hoffen auf eine baldige Entlassung des jungen Zürchers.
Die Schulleitung verweist auf Anfrage an die Jugendanwaltschaft.
*Name der Redaktion bekannt
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