Tiktok-ChallengeRiskant: Frauen posten Sprachnachrichten von Ex-Freunden
In Tiktok-Videos veröffentlichen Frauen Sprachnachrichten ihrer Ex-Partner. Diese zeigen oft unangenehme Wahrheiten und werden tausendfach angesehen und gelikt.
Auf Tiktok teilen Frauen Sprachnotizen ihrer Ex-Freunde und sprechen die Texte stumm mit. Die Nachrichten enthüllen oft den Grund für das Beziehungsende.
@serabowiDarum gehts
Frauen teilen auf Tiktok Sprachnachrichten ihrer Ex-Partner.
Die Inhalte der Nachrichten zeigen oft Gründe für das Scheitern der Beziehungen, wie etwa Betrug.
Laut Datenschutzrecht dürfen private Nachrichten ohne Zustimmung nicht veröffentlicht werden, Ex-Freunde können rechtlich dagegen vorgehen.
Eine Trennung ist nie einfach. Nach einem Schlussstrich dauert es, die gemeinsame Zeit zu verarbeiten. Natürlich kommt es auch vor, dass nach einer Liebschaft die beiden Parteien nicht gut aufeinander zu sprechen sind. Dies bestätigt auch der neuste Tiktok-Trend: Frauen teilen in Videos Sprachnotizen, die sie von Verflossenen erhalten haben. Während die Voice-Message abgespielt wird, sprechen die Frauen den Text stumm mit. Durch die Stimme lässt sich die Emotion des Sprechers sehr gut einordnen. Die Videos werden tausendfach angeschaut und gelikt.
Die Inhalte der Nachrichten zeigen wohl so einige Gründe dafür, wieso es mit der ewigen Liebe nicht geklappt hat – oft handelt es sich um Betrug: So erklärt ein Mann per Voice-Message, dass er an sie gedacht habe, während er mit einer anderen Frau Sex hatte. In einer weiteren sagt ein Ex: «Ich habe dich gar nicht betrogen, sie hat mich einfach geküsst. Von meiner Seite gab es keine aktive Bewegung. Ich konnte nichts dafür.»
Und: «Du bist toxisch und krank», hört man in einem Video, welches bereits über 10'000 Mal gelikt wurde. Ein weiterer Verflossener brüllt seine damalige Freundin gar über Sprachnotiz an. Wie die Frauen auf die Nachrichten antworten, bleibt unklar.
In Kommentaren teilen die Tiktok-User ihren Unmut über die Nachrichten: «Ich bin geschockt!» Und: «Er erzählt dir, dass er dich betrogen hat, als ob er es einem Freund stolz erzählen würde.» Auch heisst es: «Ich liebe diesen Trend.» Kritik findet man kaum.
Ex-Freunde könnten gegen die Videos rechtlich vorgehen
Userin Pia schreibt unter einem Video: «Ich mag den Trend, aber habt ihr nicht Angst, dass eure Ex-Freunde das sehen und dann Stress machen?» Die Frage ist berechtigt, denn: «Egal, ob eine Person eine E-Mail, eine Whatsapp-Nachricht oder eine Sprachnotiz schickt – wenn die Person privat eine Mitteilung schickt, darf diese nicht ohne weiteres öffentlich publiziert werden», klärt Katja Zürcher, Sprecherin des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB), auf.
Ohne Zustimmung der Person sei es nicht in Ordnung, eine private Nachricht zu veröffentlichen. Dasselbe gelte, wenn die Stimmen abgeändert werden: «Sofern immer noch Rückschlüsse auf die Ex-Freunde gezogen werden können, beispielsweise aufgrund anderer öffentlich verfügbarer Informationen.» Eine Anonymisierung sei also in diesem Falle nicht erfolgt. «Betroffene können sich zivilrechtlich gegen die Verletzung ihrer Persönlichkeit wehren«, so Zürcher.
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