Zölle: US-Börse eröffnet tiefrot

Livetickeraktualisiert vor 13 Minuten

HandelsstreitUS-Börse turbulent – S&P500 und Nasdaq jetzt im Plus

US-Präsident Donald Trump führt neue pauschale Zölle auf die meisten Importe in die Vereinigten Staaten ein. Hier erfährst du die neusten Entwicklungen.

Auch die Schweiz ist mit Aufschlägen von 31 Prozent von den neuen Strafzöllen betroffen.

AFP
  • US-Präsident Donald Trump hat seine aggressive Zollpolitik fortgesetzt: Am Mittwoch folgten weitere Zöll-Ankündigungen.

  • Trump bezeichnete den 2. April als «Befreiungstag» für die US-Wirtschaft. Er warf selbst engen Handelspartnern vor, die USA bisher mit ihrer Zollpolitik «geplündert und vergewaltigt» zu haben.

  • Am 5. April tritt um 12.01 Uhr (Ortszeit, 06.01 MESZ) für Handelspartner weltweit ein «Mindestzoll» in Höhe von zehn Prozent in Kraft. Höhere Zölle für die nach Ansicht des Weissen Hauses «schlimmsten Übeltäter» sollen am 9. April um 12.01 Uhr (Ortszeit, 06.01 Uhr MESZ) in Kraft treten.

  • Die höheren Zusatzzölle betreffen wichtige Handelspartner der USA, darunter auch enge Verbündete wie die Schweiz und die Europäische Union. Importe aus der Schweiz werden mit Aufschlägen von 31 Prozent belegt.

  • Trump nannte die Höhe der vorgesehenen Zölle für die jeweiligen Länder «ungefähr die Hälfte von dem, was sie von uns verlangen und verlangt haben».

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Montag, 07.04.2025
16:22

S&P500 und Nasdaq im Plus

Nach dem Kursverlust von 3,4 Prozent zum Handelsbeginn ist der S&P500 am Montagnachmittag 2,9 Prozent im Plus. Zudem gewann der Dow Jones Industrial Average 705 Punkte bzw. 1,7 Prozent und der Nasdaq legte um 2,6 Prozent zu, nachdem er zwischenzeitlich um bis zu fünf Prozent gefallen war.

Kurzzeitig gab es Gerüchte, Trump könnte die angekündigten Zölle möglicherweise für mehrere Monate aussetzen. Das Weisse Haus hat diese Aussagen zurückgewiesen.

15:37

US-Börse startet im Minus

An der New Yorker Börse hat der Handel soeben begonnen – und die Talfahrt setzt sich fort. In den ersten Minuten nach Handelsstart verliert der S&P 500 bereits 3,4 Prozent, der weltweit bekannteste Aktienindex Dow Jones Industrial sackte um 3,3 Prozent auf 37.051,71 Punkte ab. Die Technologiebörse Nasdaq liegt sogar 4,1 Prozent im Minus.

14:57

EU bietet USA Abschaffung gegenseitiger Zölle auf Industriegüter an

Die EU hat US-Präsident Donald Trump nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter auf beiden Seiten vorgeschlagen. «Wir haben Null-für-Null-Zölle für Industriegüter angeboten», sagte von der Leyen am Montag in Brüssel. Die Regierung in Washington sei auf dieses Angebot bislang aber nicht eingegangen.

Die EU habe die Abschaffung gegenseitiger Zölle «wiederholt» angeboten, etwa im Automobilsektor, sagte von der Leyen. «Aber es gab keine angemessene Reaktion auf dieses Angebot.» Sie betonte, die EU sei «immer zu einem guten Geschäft bereit».

Die EU hofft im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump auf eine Verhandlungslösung. Die EU-Kommission und die Mitgliedsländer bereiten aber auch eine Reihe von Gegenmassnahmen vor, um auf die US-Zölle zu reagieren. Ab Mitte April sollen nach und nach Gegenzölle in Kraft treten. (AFP)

13:18

Trump meldet sich erstmals nach Börsenbeben am Montag

Nach den heftigen Verlusten an den Börsen am Montag hat sich US-Präsident Donald Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social zu Wort gemeldet.

Er schreibt: «Die Ölpreise sind gesunken, die Zinsen sind gesunken (die träge Fed sollte die Zinsen senken!), die Lebensmittelpreise sind gesunken, es gibt KEINE INFLATION und die seit langem missbrauchten USA kassieren wöchentlich Milliarden von Dollar aus den Missbrauchsländern durch bereits bestehende Zölle.»

Über den Börsencrash verliert er allerdings kein Wort. Stattdessen schreibt er weiter: «Und das, obwohl der größte Missbrauchsstaat von allen, China, dessen Märkte zusammenbrechen, seine Zölle gerade um 34 Prozent erhöht hat, zusätzlich zu seinen seit langem lächerlich hohen Zöllen (Plus!), und dabei meine Warnung an die Missbrauchsländer, keine Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, ignoriert hat. Sie haben jahrzehntelang genug verdient, indem sie die guten alten USA ausgenutzt haben! Unsere früheren ‹Führer› tragen die Schuld daran, dass dies und so vieles andere unserem Land widerfahren ist. MACHT AMERIKA WIEDER GROSSARTIG!»

11:27

«Wirtschaftliche Schikane»: China kritisiert US-Zölle scharf

China hat den Vereinigten Staaten am Montag Protektionismus und wirtschaftliche Schikane durch Zölle vorgeworfen. Die in der vergangenen Woche von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle schadeten der Stabilität der globalen Produktion und Lieferketten und beeinträchtigten die wirtschaftliche Erholung der Welt erheblich, sagte Lin Jian, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums.

«‹Amerika First› über internationale Regeln zu stellen, ist ein typischer Akt von Unilateralismus, Protektionismus und wirtschaftlicher Schikane», erklärte Lin. Druck und Drohungen seien nicht der richtige Weg, mit China umzugehen. Das Land werde seine legitimen Rechte und Interessen entschlossen verteidigen.

In der vergangenen Woche verhängte Trump zusätzliche Zölle in Höhe von 34 Prozent auf chinesische Waren. Diese kamen zu den bereits im Februar und März angekündigten Zöllen von zehn Prozent hinzu, die der US-Präsident mit der Rolle Pekings in der Krise mit dem Schmerzmittel Fentanyl begründete.

China und andere Regierungen reagierten rasch. China kündigte einen eigenen Zollsatz von 34 Prozent auf US-Waren an. Peking stoppte ausserdem die Einfuhr von Sorghum, Geflügel und Knochenmehl von einigen US-Produzenten. Zu Chinas jüngsten Vergeltungsmassnahmen gehören verschärfte Exportkontrollen für Seltene Erden und eine Klage bei der Welthandelsorganisation.

Lin Jian, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, spricht über Trumps Strafzölle.

Lin Jian, Sprecher des chinesischen Aussenministeriums, spricht über Trumps Strafzölle.

IMAGO/Kyodo News
07:00

Trump bezeichnet Strafzölle als «schöne Sache»

US-Präsident Trump hat auf seiner Onlineplattform Truth Social die Zölle erneut verteidigt. Der 78-Jährige schrieb in der Nacht auf Montag, das Handelsdefizit mit China, der EU und anderen sei nur mit Strafzöllen zu lösen. Strafzölle würden Milliarden von Dollars in die USA bringen. «Eines Tages werden die Menschen erkennen, dass Zölle für die Vereinigten Staaten von Amerika eine sehr schöne Sache sind», so Trump.

Trumps Zollpaket hatte die Börsen weltweit in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt. Auch Montag dürften die Kurs weiter nachgeben. In Asien und Australien musste der Handel wegen der starken Volatilität mehrfach ausgesetzt werden.

03:31

Trump zum Börsenbeben: Manchmal brauchts eben «Medizin»

US-Präsident Donald Trump ist bereit, unter bestimmten Bedingungen mit Handelspartnern über eine Lockerung der neuen Zölle auf Einfuhren in die USA zu reden. «Ich möchte das Defizitproblem lösen, das wir mit China, der Europäischen Union und anderen Ländern haben», sagte Trump auf einem Rückflug vom Bundesstaat Florida in die US-Hauptstadt Washington. «Wenn sie darüber reden wollen, bin ich offen für Gespräche.»

Trump sagte, er habe am Wochenende mit vielen führenden Politikern aus Europa, Asien und der ganzen Welt gesprochen. «Sie brennen darauf, einen Deal zu machen.» Er habe aber betont, dass er nicht länger bereit sei, Handelsdefizite zu akzeptieren – also Ungleichgewichte im Handelsvolumen, bei denen ein Land deutlich mehr in die USA exportiert als es von dort importiert. Es müsse entweder einen Handelsüberschuss für die US-Seite geben oder ein ausgeglichenes Ergebnis im gegenseitigen Handel, fordert er.

Trump spricht in der Air Force One zu Journalisten.

Trump spricht in der Air Force One zu Journalisten.

AFP

Mit Blick auf China sagte der US-Präsident, es gebe ein gewaltiges Handelsdefizit gegenüber der Volksrepublik. «Hunderte von Milliarden Dollar gehen jedes Jahr mit China verloren. Und wenn wir dieses Problem nicht lösen, werde ich keinen Deal machen.» Trump betonte: «Ich bin bereit, mit China zu verhandeln, aber sie müssen ihren Überschuss abbauen.»

Trump beklagte sich einmal mehr bitterlich über den Handel mit europäischen Staaten, die ebenfalls einen enormen Überschuss gegenüber den USA hätten. Sie hätten Amerika «sehr, sehr schlecht behandelt» und damit ein Vermögen gemacht, behauptete der Republikaner. «Die Europäische Union wurde aus einem einzigen Grund gegründet: (...) um die Vereinigten Staaten abzuzocken.»

Mit Blick auf die Turbulenzen an den Börsen nach der Verkündung seines Zollpakets sagte Trump, er wolle nicht, dass die Märkte nach unten gingen. «Aber manchmal muss man Medizin nehmen, um etwas zu heilen.»

03:01

Zollkonflikt löst Börsen-Talfahrt aus – EU berät Strategie

Im Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union zeichnet sich keine Entspannung ab. Zum Wochenauftakt liess der Zollhammer von US-Präsident Donald Trump die Börsenkurse noch weiter abstürzen. Zwar signalisierte der Republikaner Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle. In Luxemburg beraten heute (elf Uhr) die Handelsminister der EU-Staaten über die Frage, mit welcher Strategie Trump zum Einlenken bei den Sonderzöllen bewegt werden könnte.

Trumps Zollpaket hatte die Börsen bereits in der vergangenen Woche weltweit auf Talfahrt geschickt und eine Erholung ist nicht in Sicht. Marktbeobachter rechnen weiter mit grösseren Kursschwankungen, bis sich die Auswirkungen des Zollkonflikts klarer herauskristallisieren, mehr über Gegenzölle bekannt wird oder mit den Kontrahenten über erste Deals gesprochen wird.

Europäer beraten über ihre Antwort

Trump beklagte sich auch erneut bitterlich über den Handel mit europäischen Staaten, die einen enormen Handelsüberschuss gegenüber den USA hätten. Sie hätten Amerika «sehr, sehr schlecht behandelt» und damit ein Vermögen gemacht, behauptete der Republikaner. «Die Europäische Union wurde aus einem einzigen Grund gegründet: (...) um die Vereinigten Staaten abzuzocken.»

Beim Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg soll es auch um Vorkehrungen für den Fall gehen, dass Verhandlungen mit der US-Regierung über eine einvernehmliche Lösung platzen. Vorgesehen ist, die Vorbereitungen für Gegenzölle und andere denkbare Vergeltungsmassnahmen voranzutreiben.

«Frontalangriff der USA auf Welthandel»

Nicht nur für die Exportnation Deutschland sind die Zölle ein schwerer Schlag, der Aussenhandelsverband BGA spricht von einem «Frontalangriff auf den Welthandel». Der deutsche Botschafter in Grossbritannien, Miguel Berger, sagte dem Sender Sky News: «Es handelt sich um den grössten Angriff auf den Welthandel, den wir seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebt haben.»

Vor dem EU-Ministertreffen fordert der geschäftsführende Wirtschaftsminister Robert Habeck ein Signal der Stärke. «Politik der Angst können wir nur mit Stärke begegnen», sagte Habeck dem «Stern». «Die US-Regierung will ihre Dominanz nutzen, um Zugeständnisse zu erzwingen und sich Vorteile zu verschaffen.» Trumps Taktik sei, möglichst stark einzuschüchtern, «damit die anderen aus Angst kuschen», sagte der Grünen-Politiker.

EU hat auch China im Blick

Neben den Problemen mit der US-Regierung sollen beim Treffen auch die Handelsbeziehungen der EU zu China eine Rolle spielen. Handelskommissar Maros Sefcovic wird über seine jüngsten Gespräche in Peking berichten. Die EU versucht China seit Jahren dazu zu bewegen, unfaire Handels- und Subventionspraktiken einzustellen – bislang allerdings ohne grosse Erfolge. Der Wert der Importe aus China in die Europäische Union überstieg den Wert der Exporte in das Land im vergangenen Jahr um 304,5 Milliarden Euro. (DPA)

Sonntag, 06.04.2025
18:53

Mehr als 50 Länder wollen über neue US-Zölle verhandeln

Mehr als 50 Länder sollen Kontakt zum Weissen Haus aufgenommen haben, um Zollerleichterungen auszuhandeln, sagte der Leiter des Nationalen Wirtschaftsrats, Kevin Hassett, am Sonntag dem Sender CNN. Sie hätten eingesehen, dass die Zölle zu einem Grossteil zu ihren Lasten gingen. Für die Verbraucher in den USA seien hingegen «keine grossen Auswirkungen» zu erwarten, fügte Hassett hinzu.

AFP

US-Finanzminister Scott Bessent sagte im Sender NBC ebenfalls, es hätten sich 50 Länder gemeldet, um Verhandlungen über die neuen Zölle zu beginnen. Trump müsse nun entscheiden, ob solche Gespräche aufgenommen würden. Es sei abzuwarten, «was die Länder anbieten, und ob es glaubwürdig ist», fügte Bessent hinzu. Die neuen Zölle seien «ein maximales Druckmittel» für Trump.

Seit Samstag gilt bereits ein genereller «Mindestsatz» von zehn Prozent für Einfuhren in die USA. Sie addieren sich zu bevor bereits bestehenden Zöllen hinzu. Ab Mittwoch werden dann 60 Staaten, darunter die EU, Japan und China, mit noch höheren Zöllen belegt. Für Einfuhren aus der Europäischen Union gilt dann ein genereller 20-prozentiger Aufschlag. (AFP)

Samstag, 05.04.2025
23:37

Trump ruft Bevölkerung zum Durchhalten auf

US-Präsident Donald Trump hat die Bevölkerung aufgerufen, angesichts seiner umstrittenen Zollpolitik durchzuhalten. Er sprach von einer «wirtschaftlichen Revolution» und versprach langfristig historische Erfolge, darunter die Rückkehr von Jobs und Investitionen in Billionenhöhe. Im Handelskonflikt mit China betonte Trump, dass China härter betroffen sei als die USA.

AFP

Am Samstag traten allgemeine Importzölle von zehn Prozent in Kraft, weitere, höhere Zölle für zahlreiche Länder folgen in Kürze. China reagierte mit Gegenzöllen von 34 Prozent auf US-Waren. Trumps Vorgehen schürt weltweit Ängste vor einem Handelskrieg und in den USA Sorgen über steigende Preise und wirtschaftliche Schwächung. Ziel der Massnahmen ist laut Trump, die US-Wirtschaft zu stärken und die Handelsbilanz auszugleichen.

20:04

Musk spricht sich für Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa aus

Kurz nach der Verhängung weltweiter Zölle durch die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat sich dessen Berater Elon Musk für die Schaffung einer Freihandelszone zwischen Nordamerika und Europa ausgesprochen. Aus seiner Sicht sollten die USA und Europa idealerweise zu einer «Null-Zoll-Situation übergehen, um so eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika zu schaffen», sagte der US-Technologieunternehmer am Samstag in einer Videobotschaft beim Parteitag der rechtspopulistischen italienischen Lega in Florenz.

AFP

Trump hatte am Mittwoch Einfuhrzölle gegen nahezu alle Produkte und Länder der Welt verhängt. Ab kommendem Mittwoch gilt ein 20-prozentiger Aufschlag für Güter und Dienstleistungen aus der EU.

Der US-Präsident wirft den internationalen Handelspartnern vor, die USA «über den Tisch zu ziehen». Er stösst sich vor allem daran, dass die USA deutlich mehr aus dem Ausland importieren als sie selbst exportieren. Politiker und Ökonomen weltweit kritisierten Trumps Vorgehen scharf, die Börsen reagierten mit massiven Kursverlusten. (AFP)

20:02

Ab sofort sind Trumps 10-Prozent-Zölle in Kraft

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten pauschalen Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern sind in Kraft getreten. Eine am Mittwoch von dem Republikaner unterzeichnete Anordnung gilt nun. Trump hatte das gewaltige Zollpaket bei einer wochenlang angekündigten Veranstaltung im Rosengarten verkündet. Zudem hatte er einen komplexen Mechanismus angekündigt, der für Länder, mit denen die USA nach Auffassung der US-Regierung ein besonders grosses Handelsdefizit haben, noch höhere Zölle vorsieht. Dieser wird ab 9. April gelten.

Bestimmte Waren sind von den Zöllen ausgenommen. Dazu gehören unter anderem Produkte, für die bereits andere Zollregelungen gelten wie Stahl- und Aluminiumprodukte oder Autos und Autoteile. Ausserdem sind einige weitere Produkte wie Kupfer, Arzneimittel, Halbleiter, Holzprodukte oder bestimmte kritische Mineralien ausgenommen. Das Weisse Haus hatte allerdings deutlich gemacht, dass Trump für derartige Waren bald ebenfalls Sonderzölle ankündigen könnte. (DPA)

15:49

Erster europäischer Autobauer stoppt vorübergehend Export in die USA

Als Reaktion auf das Zoll-Paket von US-Präsident Donald Trump hat der britische Autohersteller Jaguar Land Rover den Export seiner Fahrzeuge in den USA vorläufig ausgesetzt, wie die «Times» schreibt. «Während wir daran arbeiten, den neuen Handelsbedingungen zusammen mit unseren Geschäftspartnern zu begegnen, ergreifen wir einige kurzfristige Massnahmen, darunter eine Lieferpause im April», heisst es in einer Stellungnahme des Autobauers, aus der britische Medien zitieren.

Jaguar Land Rover setzt als kurzzeitige Massnahme aufgrund der Trump-Zölle auf eine Pause des Exports in die USA.

Jaguar Land Rover setzt als kurzzeitige Massnahme aufgrund der Trump-Zölle auf eine Pause des Exports in die USA.

IMAGO/NurPhoto

Nun gehe es darum, neue «mittel- wie langfristige Pläne» zu entwickeln. Den Medien zufolge soll Jaguar Land Rover 400'000 Autos pro Jahr herstellen, von denen ein Viertel in die USA gehen.

00:04

Senator Ted Cruz ist «kein Fan von Zöllen»

Nach Einschätzung des republikanischen Senators Ted Cruz könnte das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket ernste Folgen für die Republikaner haben. «Sollten wir in eine Rezession geraten – insbesondere in eine schwere –, dann würde 2026 aller Wahrscheinlichkeit ein politisches Blutbad werden», sagte der Senator aus dem Bundesstaat Texas in seinem Podcast «Verdict». Er gehört eigentlich nicht zum Trump-kritischen Lager in der Partei.

Bei wirtschaftlichem Abschwung drohe den Republikanern der Verlust der Mehrheit: Senator Ted Cruz. (Archivbild)

Bei wirtschaftlichem Abschwung drohe den Republikanern der Verlust der Mehrheit: Senator Ted Cruz. (Archivbild)

Getty Images via AFP

Seiner Ansicht nach drohe bei einem wirtschaftlichen Abschwung ein Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus – womöglich sogar im Senat. Derzeit halten die Republikaner in beiden Parlamentskammern eine knappe Mehrheit. Im November 2026 stehen in den USA die nächsten Kongresswahlen an.

Cruz erklärte, wegen des Zollpakets könnte diese Woche als «folgenreichste in allen vier Jahren» der zweiten Amtszeit Trumps in die Geschichte eingehen. Es bestehe «das Potenzial für positive Entwicklungen» aber auch für «enorme Risiken».

Ein mögliches positives Szenario sei, dass andere Länder infolge von Trumps Ankündigung an den Verhandlungstisch zurückkehren, man sich einigen und sie ihre Zölle auf US-Waren deutlich senken würden. «Das könnte durchaus geschehen», sagte Cruz. In einem solchen Fall würde er «in Begeisterung ausbrechen».

Doch es gebe auch eine andere Möglichkeit: Andere Staaten könnten mit eigenen, höheren Zöllen auf US-Produkte reagieren – während die von Trump verhängten Zölle bestehen blieben. Auch dies sei «ein sehr reales Risiko» und wäre «schrecklich für Amerika». Er selbst sei «kein Fan von Zöllen». (DPA)

Freitag, 04.04.2025
18:58

Fed-Chef warnt vor Inflation und weniger Wachstum

Der US-Zentralbankchef Jerome Powell hat vor den Folgen der von Präsident Donald Trump eingeführten Zölle auf die amerikanische Wirtschaft gewarnt. Es sei «sehr wahrscheinlich», dass sie zumindest zeitweise eine Erhöhung der Inflation und ein langsameres Wirtschaftswachstum nach sich ziehen würden, sagte Powell am Freitag. Aber: «Es ist auch möglich, dass die Auswirkungen dauerhafter sind».

«Unsere Pflicht ist es, (...) dafür zu sorgen, dass ein einmaliger Anstieg des Preisniveaus nicht zu einem dauerhaften Inflationsproblem wird», hiess es im Manuskript einer Rede, die Powell am Freitag auf einer Konferenz in Arlington im US-Bundesstaat Virginia hielt.

Powells Äusserungen zur Inflation legten nahe, dass die US-Zentralbank Fed ihren Leitzins in den kommenden Monaten bei 4,3 Prozent belassen dürfte. Trump drang indessen auf niedrigere Zinsen. «Dies wäre ein perfekter Zeitpunkt für den Fed-Vorsitzenden Jerome Powell, die Zinsen zu senken», erklärte der Präsident auf seiner Plattform Truth Social. «Senke die Zinsen, Jerome und hör auf, Politik zu spielen!»

Getty Images via AFP
15:43

Trump äussert sich zu Chinas Gegenzöllen

US-Präsident Donald Trump hat sich auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social zu Chinas Gegenzölle auf US-Produkte geäussert. Der 78-Jährige schreibt, China habe es falsch gemacht. «Sie sind in Panik geraten, was sie sich nicht leisten können.»

China hatte angekündigt, auf alle US-amerikanischen Waren nun ebenfalls ein zusätzlicher Zoll in Höhe von 34 Prozent zu erheben. Diese Gegenzölle sollen am 10. April in Kraft treten. Zudem hat Peking elf US-Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, was es für diese de facto unmöglich macht, weiter Handel in China oder mit chinesischen Firmen zu betreiben.

Mit den Gegenmassnahmen Chinas wird der von Trump begonnene Konflikt zusätzlich angeheizt, die Sorgen um die Weltwirtschaft wachsen. (fur)

15:03

Strafzölle für die Schweiz: Weisses Haus korrigiert sich erneut

Sind es 32 oder 31 Prozent? Nur Stunden, nachdem US-Präsident Donald Trump seine neuen Tarife präsentierte, herrschte grosse Verwirrung: Auf dem Stück Pappe war noch zu entnehmen, dass die Schweiz einen Zollsatz von 31 Prozent erwartet. In der offiziellen Executive Order, also der rechtsverbindlichen Ausführungsbestimmung, ist die Schweiz mit einem anderen Wert – 32 Prozent – gelistet.

Jetzt herrscht vorerst Klarheit: In der Nacht auf Freitag hat das Weisse Haus eine überarbeitete Länderliste veröffentlicht. Darauf wird die Schweiz wieder mit 31 Prozent geführt. Noch ist unklar, wie es zu der Abweichung kam. Auch bei anderen Ländern wurde die Zahlen angepasst. (fur)

Zuerst 31 Prozent, dann 32 Prozent und jetzt wieder 31 Prozent.

Zuerst 31 Prozent, dann 32 Prozent und jetzt wieder 31 Prozent.

AFP
12:19

China verhängt weitere Zölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Waren

Nach dem Zoll-Hammer der Trump-Regierung droht ein Handelskrieg. China verhängt weitere Zölle in Höhe von 34 Prozent auf US-Waren. Das teilte die Regierung in Peking am Freitag mit. Sie nennt Reziprozitätszölle auf chinesische Exporte eine Verletzung der internationalen Handelsregeln und eine «einseitige Schikane».

Zudem würden Exportkontrollen für sieben Seltene Erden eingeführt, erklärte das chinesische Handelsministerium. Darunter ist demnach das bei der Magnetresonanztomographie genutzte Gadolinium sowie das in Elektrogeräten verwendete Yttrium.

Die Zölle sollen am 10. April in Kraft treten.

02:30

IWF-Chefin: US-Zölle «erhebliches Risiko» für Weltwirtschaft

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Importzölle als «erhebliches Risiko» für die Weltwirtschaft bezeichnet. Sie stellten in einer Zeit schwachen Wachstums «eindeutig ein erhebliches Risiko für die globalen Aussichten» dar, erklärte Kristalina Georgieva am Donnerstag. Es sei wichtig, Schritte zu vermeiden, die der Weltwirtschaft weiteren Schaden zufügen könnten. (AFP)

Donnerstag, 03.04.2025
18:54

Mexiko sucht nach Zollerleichterungen für Autobauer

Angesichts des Zollstreits mit den USA sucht Mexiko nach Wegen, um die Folgen für deutsche Autobauer in dem lateinamerikanischen Land zu minimieren. Laut Präsidentin Claudia Sheinbaum sind Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz bereit, ihre Produktion anzupassen, um die Ursprungsregeln des nordamerikanischen Freihandelsabkommens USMCA einzuhalten. Mexiko wolle mit Washington weiter über eine Präferenzbehandlung für Autoimporte im Rahmen des Abkommens verhandeln.

«Das erste, was deutsche Unternehmen tun sollten, und sie sind dazu bereit, ist, dass sie alle über USMCA exportieren», sagte Sheinbaum auf einer Pressekonferenz. Das Abkommen hatte Importe von Zöllen befreit, wenn der Wertschöpfungsanteil in Nordamerika bei mindestens 75 Prozent liegt. Trump verhängte aber trotzdem Zölle von 25 Prozent auf Autoimporte, für Autoteile gilt unter USMCA zunächst eine Sonderregelung.

In der Nacht auf Donnerstag hat US-Präsident Donald Trump ein umfangreiches Zollpaket angekündigt.

In der Nacht auf Donnerstag hat US-Präsident Donald Trump ein umfangreiches Zollpaket angekündigt.

IMAGO/SNA

Beim USMCA handelt es sich um ein Freihandelsabkommen, das die USA, Mexiko und Kanada während Trumps erster Amtszeit (2017 bis 2021) unterzeichnet hatten. Die USA sind der wichtigste Auslandsmarkt für die in Mexiko ansässigen Automobilhersteller.

Von der jüngsten Zollrunde, die US-Präsident Donald Trump ankündigte, bleibt Mexiko zwar verschont. Allerdings hatte Trump bereits zuvor die Regeln für Einfuhren aus Mexiko und Kanada teilweise verschärft. Er begründete dies damit, dass beide Länder nicht genug gegen den Drogenhandel und die irreguläre Migration unternehmen.

Auf Waren, die nicht unter USMCA fallen, werden nun Zölle von 25 Prozent erhoben. Diese machen etwa die Hälfte aller Ausfuhren aus Mexiko in die USA aus. Mexiko ist auch von den zuvor von Trump angekündigten Zöllen auf Stahl und Aluminium betroffen. Dort wie auch bei den Zöllen auf Autoimporte strebe die mexikanische Regierung weiterhin eine Verhandlungslösung an, sagte Sheinbaum. Nächste Woche werde Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard für weitere Gespräche in die USA reisen. (dpa)

18:29

Kanada verhängt Gegenzölle auf einige Fahrzeuge aus den USA

Kanada reagiert im Handelskrieg auf US-Präsident Donald Trump und verhängt Gegenzölle auf bestimmte Fahrzeugimporte aus den Vereinigten Staaten. Ottawa werde alle Autos, die nicht im Rahmen des nordamerikanischen Handelspaktes USMCA produziert wurden, mit 25 Prozent Einfuhrgebühren belegen, kündigte der kanadische Ministerpräsident Mark Carney an.

Die Massnahmen sollten maximalen Schaden für die US-Wirtschaft anrichten, die kanadische Ökonomie aber so weit wie möglich verschonen. Carney betonte, dass die Vereinigten Staaten kein freundschaftlicher Partner für Kanada mehr seien und das Land seine Interessen und Souveränität verteidigen werde.

Carney hatte am Morgen eigenen Angaben zufolge auch mit dem geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz telefoniert. Dabei sei es um die Stärkung der «vielfältigen Handelsbeziehungen» beider Länder gegangen. «Angesichts der durch Präsident Trumps Zölle verursachten Krise sind verlässliche Handelspartner wichtiger denn je», schrieb Carney auf der Plattform X.

Trump hatte bereits kurz nach Amtsantritt einen Handelskrieg gegen die Nachbarländer Kanada und Mexiko gestartet, einige Zölle aber mehrmals wieder zurückgezogen. Obwohl Kanada bei den jüngsten Ankündigungen der US-Regierung nicht genannt wurde, gelten aber weiterhin bereits verhängte Zölle gegen das Land. Besonders die kanadische Autoindustrie ist davon betroffen. (dpa)

18:26

US-Senat erteilt Trumps Zollpolitik einen Denkzettel

Vier republikanische Senatoren stimmten am Mittwoch gemeinsam mit allen Demokraten für eine Resolution, die Trumps Kanada-Zölle beenden soll.

Die von Senator Tim Kaine eingebrachte Massnahme wurde mit einfacher Mehrheit von 51 zu 48 Stimmen angenommen, wie CNBC berichtet. Die Republikaner, die gegen die Parteilinie stimmten, waren Mitch McConnell (Kentucky), Lisa Murkowski (Alaska), Susan Collins (Maine) und Rand Paul (Kentucky). Die Resolution würde den nationalen Notstand beenden, den Trump Anfang des Jahres als rechtliche Grundlage für die Zölle auf Kanada genutzt hatte.

Mitch McConnell gehört zu vier Republikanern, die für die Resolution stimmten. Im republikanisch dominierten Repräsentantenhaus hat sie jedoch keine Chance.

Mitch McConnell gehört zu vier Republikanern, die für die Resolution stimmten. Im republikanisch dominierten Repräsentantenhaus hat sie jedoch keine Chance.

Getty Images via AFP

Die Stimmen der Republikaner hatten zwar überwiegend symbolischen Charakter, da die Resolution im republikanisch dominierten Repräsentantenhaus keine Chance hat.
Doch nur wenige Stunden nach Trumps Ankündigung eines umfassenden Zollplans bedeutete die Abstimmung eine parteiübergreifende Abfuhr an seine Handelspolitik durch den US-Senat. (bre)

16:29

Zoll-Hammer trifft Boeing härter als europäischen Flugzeugbauer

Der US-Flugzeugbauer Boeing dürfte durch die neuen US-Importzölle massiv unter Druck geraten. Denn das Unternehmen ist stark auf internationale Zulieferteile angewiesen und exportiert rund 80 Prozent seiner Flugzeuge, wie das «Handelsblatt» (Bezahlartikel) schreibt.

Damit wird Boeing durch die Zölle doppelt getroffen: höhere Kosten für Importe und drohende Vergeltungsmassnahmen aus dem Ausland. Experten rechnen mit Mehrkosten in Milliardenhöhe, ein Boeing-787-Modell könnte dadurch um bis zu 40 Millionen Dollar teurer werden.

Der europäische Konkurrent von Boeing dürfte besser wegkommen, wenn es um die neuen US-Impotzölle ghet.

Der europäische Konkurrent von Boeing dürfte besser wegkommen, wenn es um die neuen US-Impotzölle ghet.

imago images / UPI Photo

Hinzu kommen interne Probleme wie Sicherheitsmängel bei der 737 Max, Produktionsausfälle durch Streiks und Verzögerungen beim neuen 777X-Modell. Airbus hingegen dürfte weniger stark getroffen werden: Der europäische Hersteller profitiert vom EU-Binnenmarkt und steht aktuell stabiler da.

Die Produktion von Airbus ist global stärker verteilt. So betreibt Boeing lediglich in Nordamerika Fabriken, während Airbus Anlagen in Deutschland, Frankreich, Spanien Grossbritannien, den USA und in China betreibt. (bre)

16:29

Wirbel um vermeintliche Geheimpapiere bei Habeck-PK

Mit einer ungewöhnlichen Aktion hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bei einer Pressekonferenz zum neuen US-Zollpaket für Spekulationen gesorgt.

Während seiner Rede, in der er entschlossene Gegenmassnahmen der EU ankündigte, hielt Habeck ein Bündel Papiere in die Höhe und sagte: «Das sind die Gegenmassnahmen, doppelseitig bedruckt. So sieht’s aus, hinten wie vorne.» Die Dokumente habe er zwar mitgebracht, zeigen dürfe er sie aber nicht – deshalb halte er sie nur kurz hoch, erklärte der Minister vor laufenden Kameras.

EU-Gegenmassnahmen bislang vertraulich

Die möglichen Reaktionen der EU-Kommission auf die US-Zölle werden derzeit vertraulich besprochen. Hintergrund ist die Hoffnung auf eine Verhandlungslösung mit den USA. Zudem wurden noch keine Massnahmen offiziell beschlossen.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums handelte es sich bei den gezeigten Unterlagen jedoch nicht um geheime Papiere zu einer künftigen Reaktion der EU auf die nun verhängten Zölle durch US-Präsident Donald Trump. Stattdessen habe Habeck eine Liste hochgehalten, die bereits seit März öffentlich zugänglich ist. Sie enthält US-Produkte, auf die die EU ab Mitte April Strafzölle erheben will – als Reaktion auf US-Zölle auf Stahl und Aluminium, die Trump bereits im Februar erlassen hatte.

Fotos decken sich mit öffentlichem Dokument

Auf Fotos von den Dokumenten in Habecks Händen sind drei Seiten zu erkennen, die sich mit dem öffentlich zugänglichen EU-Papier decken. (DPA)

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