Putin stellt sich auf Konferenz Köppels Fragen

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Waldai-KonferenzWladimir Putin sagt «Grüezi» – Roger Köppel ist tief beeindruckt

Roger Köppel besuchte Wladimir Putin bei einer Konferenz in Russland. Im Nachgang schwärmt er vom Auftritt Wladimir Putins.

Roger Köppel übt in seiner Frage leichte Kritik an Wladimir Putin: Er bemängelte die Kommunikation Putins mit der Bevölkerung im Westen.
Der ehemalige SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger ist von Putins Auftritt tief beeindruckt.
Putin begrüsst den Schweizer mit einem «Grüezi» und bringt damit den Saal zum Lachen.
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Roger Köppel übt in seiner Frage leichte Kritik an Wladimir Putin: Er bemängelte die Kommunikation Putins mit der Bevölkerung im Westen.

Youtube Weltwoche/Screenshot

Darum gehts

  • Am Freitag war Roger Köppel an Wladimir Putins Waldai-Konferenz in Russland.

  • Danach zeigt sich Köppel «schwer beeindruckt» über Putins Analysen zu allen weltpolitischen Brennpunkten.

  • Köppel tadelte Putin einzig für dessen Kommunikation mit der westlichen Öffentlichkeit. Dafür erntet der Alt-Nationalrat jetzt Kritik im Inland.

«Das war Champions League», sagte Roger Köppel euphorisch über Wladimir Putins stundenlangen Auftritt an der Waldai-Konferenz vom Freitag. Köppel reiste dafür extra nach Moskau. Hellauf begeistert berichtete der «Weltwoche»-Verleger und ehemalige SVP-Nationalrat danach von Putins viereinhalb stündigem Auftritt. «Was immer man politisch von ihm halten will, er ist eine Person von grosser Substanz und Niveau», sagt er in einem «Weltwoche»-Video. Es lohne sich, sich selbst ein Bild zu machen.

Putin sagte «Grüezi»

Kernstück der Konferenz war eine Diskussionsrunde mit Publikum, bei welcher auch Roger Köppel eine Frage stellen durfte. «Grüezi», sagte der russische Präsident nach der Vorstellung des Schweizers und bringt den Saal zum Lachen.

Köppel stieg mit einer Lobeshymne ein: «Ich habe noch nie einen Leader Ihrer Statur gesehen, der so lange auf diesem Niveau kommuniziert, so spät am Abend. Gratulation, das ist fantastisch.»

Dann fuhr er fort, er wolle Putin etwas «herausfordern»: «Ich denke, Sie vernachlässigen die Kommunikation zur breiten Öffentlichkeit in Westeuropa.» Köppels Kritik an Putin zielte darauf ab, dass dieser falsch kommuniziere und so erst zur Reizfigur im Westen geworden sei. Auf die Ukraine ging er nicht ein.

Roger Köppel wird von Putin mit einem «Grüezi» begrüsst.

Youtube/Weltwoche

Zum Schluss platzierte Köppel noch eine Interview-Anfrage: «Wären sie bereit, unabhängigen Journalisten Interviews zu geben, ohne Namen zu nennen?» Wieder Lachen im Saal.

Putin antwortete ausschweifend. Auf Köppels Frage sagte er, dass er es nicht für angebracht halte, sich direkt an die Bürger jener Länder zu wenden, «deren Führung uns grundsätzlich ächtet und nicht bereit ist, unsere Argumente zu hören». Weiter sei er im Prinzip offen gegenüber westlichen Journalisten, so sei er mit US-Moderator Tucker Carlson im Kontakt.

«Unglaubliche Anbiederung»

Die «Weltwoche» hatte in der Vergangenheit wiederholt mit Putin sympathisiert. So zierte Putin mit dem Titel «Der Missverstandene» Anfang Jahr das Cover des Magazins. Die Aargauer Zeitung spricht von einem «putinfreundlichen Kurs», den Köppel mit seiner Zeitung fahre. In Moskau habe er «um ein Interview gebettelt». Auch auf der Plattform X wurde Kritik am Auftritt Köppels laut. Es sei eine «unglaubliche Anbiederung bei einem Kriegsverbrecher», heisst es etwa.

In den Leserkommentaren bei der «Weltwoche» erntet Köppel Beifall, es melden sich aber auch kritische Stimmen. «Mutig wäre gewesen, wenn Köppel Putin gefragt hätte, ob er etwas über den Verbleib der Tausenden entführten Kindern in der Ukraine Bescheid weiss», schreibt ein Kommentator. Eine Anfrage bei Roger Köppel ist noch hängig.

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