Wegen Holz-ImportenEine Million Quadratkilometer: Trump will Wäldern an den Kragen
Die USA importierten lange Zeit im grossen Stil Holz von Kanada. Jetzt soll die Ressource im Land produziert werden – und zwar auf Kosten der Natur.
Darum gehts
Donald Trump plant, über 113 Millionen Hektar Nationalwälder abzuholzen, um die Holzproduktion in den USA zu steigern.
Der Plan zielt darauf ab, Holzimporte aus Kanada, Deutschland und Brasilien zu ersetzen.
Umweltgruppen warnen vor den negativen Auswirkungen auf die Natur, darunter erhöhte Brandgefahr und Verlust von Lebensräumen.
Schon in seinem Wahlkampf hat Donald Trump unter dem Motto «Drill, Baby, Drill» eine deutliche Erhöhung der Ölförderungen versprochen, dafür sollten Umwelt- und Sicherheitsstandards gesenkt werden. Nun will der US-Präsident offenbar auch im grossen Stil National-Wälder im Land abholzen lassen.
Am 1. März wies Trump die Bundesbehörden an, Möglichkeiten zu prüfen, wie der Schutz gefährdeter Arten und andere Umweltvorschriften umgangen werden können, um die Holzproduktion auf 113 Millionen Hektar nationaler Wälder und anderer öffentlicher Flächen zu steigern, wie die «New York Times» berichtet.
Betroffene Fläche fast 30 Mal so gross wie die Schweiz
Auf der Fläche, die fast 30 Mal so gross ist wie die Schweiz, soll künftig US-Holz produziert werden, mit dem Donald Trump die Importe aus Kanada, Deutschland und Brasilien ersetzen will. Naturschutzgruppen warnen, dass der Plan die amerikanischen Wälder dezimieren, das Wasser verschmutzen und die Lebensräume von Tieren zerstören würde.

Donald Trump will mit Rodungen im eigenen National-Wald Holzimporte aus dem Ausland ersetzen.
IMAGO/ZUMA Press Wire«Trumps Anordnung wird die Kettensägen und Bulldozer auf unsere Bundeswälder loslassen», sagte Randi Spivak, Leiterin der Abteilung für öffentliche Flächen beim Center for Biological Diversity, einer Umweltorganisation. «Die Abholzung dieser wunderschönen Orte wird das Brandrisiko erhöhen, Arten zum Aussterben bringen, unsere Flüsse und Bäche verschmutzen und Erholungsgebiete von Weltrang zerstören», sagte sie.
«God Squad» soll Gesetzeshürden wegräumen
Um die Umweltvorschriften zu umgehen, hat Trump das sogenannte «God Squad» zu einem Treffen zusammengerufen. Die Gruppe kann nämlich das Gesetz über gefährdete Arten ausser Kraft setzen und Projekte genehmigen, auch wenn diese zum Aussterben einer oder mehrerer Tier- und Pflanzenarten führen könnten. Auch vom Forest Service selbst dürfte es wenig Protest geben – mit dessen Leitung hat Trump Tom Schultz betraut, der zuvor Vizepräsident eines grossen Holzunternehmens war.

Laut der Trump-Regierung soll mit der Abholzung auch das Waldbrand-Risiko eingedämmt werden – Experten befürchten aber genau das Gegenteil.
Getty Images via AFPDie Trump-Administration argumentiert, dass mit der massiven Abholzung auch das Risiko von Waldbränden minimiert würde – laut Experten ist aber genau das Gegenteil der Fall. Denn einer der Hauptfaktoren für die Zerstörungskraft von Waldbränden ist eine trockene, heisse Umgebung. Genau diese Umstände werden mit der Abholzung aber gefördert – Bäume spielen bei der Temperaturregulierung eine wichtige Rolle.
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