KI generiert Vision von Städten in hundert Jahren – FDP reagiert

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Wohnungsmangel-DebatteSo stellt sich die KI die Schweiz in 100 Jahren vor

«Ein Stockwerk höher» – mit diesem Slogan will die FDP den Wohnungsmangel in Schweizer Städten angehen. Doch ist das alles? Wir haben FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen dank KI mit den wirklich grossen Zukunftsvisionen für die Schweiz konfrontiert.

Diese Vision liefert «Dall-E», wenn man die KI bittet, das Schweizer Mittelland in hundert Jahren darzustellen.

Diese Vision liefert «Dall-E», wenn man die KI bittet, das Schweizer Mittelland in hundert Jahren darzustellen.

20min/KI-Generiert

Darum gehts

  • Städte müssen in die Höhe wachsen, findet die FDP. «Ein Stock höher» sei das Ziel.

  • Wir haben eine KI gefragt, wie sie sich die Schweiz in 100 Jahren vorstellt.

  • Die KI sieht vor allem viele Hochhäuser und Wohntürme.

  • Doch so hoch will die FDP dann doch nicht hinaus, sagen Parteivertreter.

In der Schweiz werden zu wenige Wohnungen gebaut, sagt die FDP. Was es jetzt brauche, sei eine Verdichtung nach innen und weniger Bürokratie beim Bauen. Ob die Visionen der «Dall-E»-KI für einige Schweizer Städte im Jahr 2124 mit jenen der FDP übereinstimmen, wollten wir mit einem Augenzwinkern herausfinden.

Bern

So stellt sich Dall-E die Stadt Bern in 100 Jahren vor.

So stellt sich Dall-E die Stadt Bern in 100 Jahren vor.

20min/KI-Generiert

«Huch! Das Bundeshaus direkt an der Aare geht aber gar nicht!», findet Wasserfallen – «da würde ich mich dann wehren!». Tatsächlich hat die KI das Bundeshaus von seinem Felspodest heruntergehoben und direkt an die Aare gestellt. Oder hat der Klimawandel die Aare ansteigen lassen? Wir wissen es nicht. Sicher ist: Die KI hat das Bundeshaus gleich auch noch um 180 Grad in Richtung Aare gedreht.

Relevanter als die Irrungen der Software findet Raphaël Karlen, Vorstand der «FDP Urban», die Hochhäuser im Hintergrund: «Hey, Bern und Ostermundigen sind zusammengewachsen, das sind die grösseren Dimensionen, in den wir denken sollten», ruft er freudig aus. Und Wasserfallen fügt schmunzelnd an: «Ich sehe spontan ein gewisses optisches Potenzial für die grossen Hochhäuser im Westen der Stadt.»

Findest du die KI-Vision von Bern gelungen?

Karlen gibt aber gleich zu bedenken, dass grosse Hochhaus-Siedlungen in Schweizer Städten rechtlich gar nicht möglich sind, und zwar wegen der Flughäfen, die beispielsweise über Zürich, Basel, aber auch Bern, übers Stadtgebiet ab- und angeflogen werden. Wegen dieser Flugschneisen haben die Städte Höhenbegrenzungen in ihren Planungsgesetzen erlassen.

Zürich

Sieht so Zürichs Zukunft aus?

Sieht so Zürichs Zukunft aus?

20min/KI-Generiert

Die KI-Vision hat den See zugeschüttet und die Fraumünsterkirche verschwinden lassen. Dafür ist der Zürichberg nicht mehr vom Dolder, sondern von Wolkenkratzern geprägt. Wasserfallen fällt als Erstes etwas anderes auf. Die FDP wolle zwar eben die Häuser aufstocken – aber nicht in zentralen, denkmal- oder ortsbildgeschützten Gebieten. «In den weniger zentralen Regionen kann man aber schon das ein oder andere Hochhaus bauen. Den Primetower gibt es in Zürich ja auch schon.»

Aarau

Aarau könnte in hundert Jahren ganz anders aussehen.

Aarau könnte in hundert Jahren ganz anders aussehen.

20min/KI-Generiert

Auch Aarau ist kaum wiederzuerkennen. Vielleicht erkennt der ein oder andere noch die angedeutete Zurlindeninsel. Vor allem die Gebiete nördlich der Aare sind aber grossen Wolkenkratzern gewichen. Riesige Hochhaussiedlungen im Mittelland? Christian Wasserfallen findet das keine erstrebenswerte Vision. «Ein Hochhaus ist nicht der meistverdichtetste Raum, der möglich ist», sagt er. «Sondern das sind Quartiere wie die Länggasse, wo auch ich wohne.» Gemeint sind damit «charmante und lebendige Reihenhäuser sowie Grünflächen statt anonymer Wohntürme», das wünsche er sich.

Bodensee

Der grösste See Mitteleuropas hätte noch Platz für eine Insel, findet die KI.

Der grösste See Mitteleuropas hätte noch Platz für eine Insel, findet die KI.

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«Huch, der Bodensee wurde aber stark verdichtet!», sagt Raphaël Karlen. «Dass die Alpen ans Nordufer gezügelt sind, ignorieren wir mal», fügt er augenzwinkernd an. Auch am – und sogar im – Bodensee will die KI viele Hochhäuser bauen. «Das ist nicht meine Vision», sagt Karlen. Er wolle stattdessen bestehende Gebäude im grossen Stil umnutzen. In den Zentren gebe es viel zu viele Bürogebäude für die heutige Homeoffice-Kultur. Doch diese in Wohnraum zu verwandeln, sei vor allem wegen der überbordenden Bürokratie ein Problem. Hier wollen er und die FDP ansetzen, sagt Karlen.

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