Döltschihalde Stadt Zürich: 58 Mietparteien müssen raus

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ZürichErneut Leerkündigungen: 58 Mietparteien müssen raus

Die Eigentümerin einiger Häuser an der Döltschihalde in Zürich will die über 50 Jahre alten Gebäude sanieren. Dafür müssen die Bewohnenden ihre Wohnungen aufgeben.

An der Döltschihalde in Wiedikon werden 54 Mietparteien ab nächstem Jahr ihre Wohnungen verlieren.
Die Eigentümerin will die über 50 Jahre alten Wohnungen sanieren. (Symbolbild)
Die Betroffenen – viele davon Familien oder ältere Menschen – haben Angst, keine zahlbare Alternative finden zu können. (Symbolbild)
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An der Döltschihalde in Wiedikon werden 54 Mietparteien ab nächstem Jahr ihre Wohnungen verlieren.

Screenshot Google Maps

Darum gehts

  • In Zürich Wiedikon wurden 58 Mietparteien an der Döltschihalde gekündigt.

  • Die betroffenen Häuser sind über 50 Jahre alt und sollen saniert werden.

  • Viele Mietende, darunter Familien und ältere Menschen, fürchten, keine bezahlbaren Wohnungen zu finden.

In Wiedikon wurde Ende November an der Döltschihalde 58 Mietparteien gekündet. Dies, nachdem die Kündigungen der Mietverträge bei drei der Sugus-Häuser in Zürich für einen grossen medialen Aufschrei sorgten.

Die Mietpreise dort lagen bisher unter dem Zürcher Durchschnitt. Die Betroffenen – viele davon Familien oder ältere Menschen – haben Angst, keine zahlbare Alternative finden zu können.

Häuser sind über 50 Jahre alt

Auf Anfrage des «Tages-Anzeigers» bei der Verwaltung meldete sich der Mann der Eigentümerin. Für ihn sei die Situation nicht mit den Sugus-Häusern zu vergleichen. Die Liegenschaften an der Döltschihalde seien über 50 Jahre alt und in schlechtem Zustand. Die Renovationen würden zudem die Grundrisse der Wohnungen verändern. Da könnten diese währenddessen nicht bewohnt sein.

Die Mietverträge seien auf den 31. März 2025 aufgelöst worden. Die Sanierung, die in zwei Etappen stattfinden soll, werde erst im April 2026, respektive im April 2027 beginnen. So hätten die Bewohnenden eine «grosszügige Erstreckung», erklärt der Mann der Eigentümerin. Die Gekündigten könnten ihre Wohnungen jeweils mit Ende jedes Monats abgeben.

Unterschiedliche Instandhaltung

Ähnlich den Sugus-Häusern ist auch hier nur ein Teil der Siedlung betroffen. Die Häuser, die nicht betroffen sind, gehören einem anderen Eigentümer. Sie haben offenbar ihre Anteile von ihrer Grossmutter geerbt. Ursprünglich hatte diese die Wohnhäuser mit über 100 Wohnungen 1970 gebaut.

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Der zweite Eigentümer sei die Sanierung anders angegangen. Er habe immer wieder kleinere Renovationen durchgeführt, entnimmt der «Tages-Anzeiger» den Mietenden. So wurden die alten Häuser besser instand gehalten und erfordern nun keine vollständige Sanierung, bei der die Mietparteien ausziehen müssen.

Bei der Grosssanierung der anderen Gebäuden hoffen einige der Mietenden nach dem Umbau zurückkehren zu können. Allerdings könne man dies nicht vorab zusichern, so der Mann der Eigentümerin. Denn die Mieten liessen sich erst nach Abschluss der Arbeiten errechnen. So könne man zum jetzigen Zeitpunkt keine schriftlichen Verträge abschliessen. Einigen der Bewohnenden setzt die Situation zu. «Wir müssen die Stadt, unsere langjährige Heimat, wohl verlassen», zitiert der «Tages-Anzeiger» eine Mutter. «Ich weine jeden Tag deswegen.»

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