Alisha Lehmann verkauft Exklusiv-Content und Kalender

Rund 273’000 Franken. So viel soll laut einer Datenanalyse von «Gracenote Nielsen» ein Insta-Post der Schweizer Nationalspielerin Alisha Lehmann wert sein. Social Media ist jedoch nicht das einzige Spielfeld der 24-Jährigen.

Fans können einen Kalender von der Fussballerin kaufen. Dies teilte Lehmann am Anfang dieser Woche mit: Kostenpunkt je nach Grösse: 57 oder 75 Franken. Für 170 Franken ist eine limitierte, von ihr unterschriebene Edition verfügbar. Auf der Website wird er mit «atemberaubend» und mit «nie da gewesenen Bilder» angepriesen. Der erste Kalender von ihr erschien letztes Jahr. Innert weniger Wochen war er ausverkauft. Pikant: Laut der «Sun» waren die Kalender-Fotos der Trennungsgrund zwischen Brasil-Star Douglas Luiz und ihr. 20 Minuten vermeldete das Liebes-Aus exklusiv. 

Seit Sommer ist die Schweizerin zudem auf Fantime aktiv. Auf der Plattform verkauft sie Exklusiv-Bilder und -Videos für rund zehn Franken pro Monat. Fantime ähnelt Onlyfans. Creator und Nutzer müssen 18 Jahre alt sein. Dies, weil teils nicht jugendfreie Fotos und Videos gezeigt werden. Abonnenten und Abonnentinnen können auf Fanzone für Content Trinkgeld geben, Creator haben die Möglichkeit, für zusätzliche Fotos und Videos extra Geld zu verlangen. 

Lehmann hat auf Fantime mehrere Tausend Followerinnen und Follower. Sie zeigt Fotos von sich vor dem Spiegel oder im Bikini auf der Aare. Im Gegensatz zu anderen Creators veröffentlicht Lehmann nichts Pornografisches. 

80 Prozent der Einnahmen auf Fantime gehen an die Creators, 20 Prozent erhält die Plattform. Das Verdienen von einer Menge Geld ist möglich. Die US-amerikanische Wrestlerin Mandy Rose kassierte allein im letzten Dezember über eine Million Franken. Dies gab Fantime bekannt. Angesprochen auf Fantime sagte Lehmann im Sommer zu 20 Minuten: «Wir müssen den Fans etwas zurückgeben. Für mich ist es kein Aufwand und ich mache es gerne.»

Lehmann ist ein Social-Media-Star. Auf Insta folgen ihr mehr als 15 Millionen Menschen, auf Tiktok sind es beinahe zehn. Das macht sie interessant für Sponsoren. Sie hat einen Deal mit Coca-Cola Schweiz. Bei Luxus-Juwelier MJ Jones, der auch Stars wie Lionel Messi beliefert, ist sie das neue Frauenfussball-Aushängeschild. An Bord ist sie auch beim Sportgetränk Prime, das von den Social-Media-Stars Logan Paul und KSI, bürgerlich Olajide Williams Olatunji, ins Leben gerufen wurde. Sie ist die erste Fussballerin, die mit dem Getränkehersteller einen Deal einging.

Zu 20 Minuten sagte Alisha Lehmann: «Ich trainiere jeden Tag, habe jedes Wochenende ein Match. Das sehen die Leute nicht. Um klarzustellen: Ich bin zu 100 Prozent eine Fussballerin.» Und als solche ist sie erfolgreich. In der englischen Women’s Super League ist sie Stammspielerin bei Aston Villa, verlängerte dort unlängst ihren Vertrag. Im Sommer bestritt sie mit der Nati ihre erste WM. 

Die Fans schätzen sie. Ende September erscheint die neueste Version des mittlerweile in «EA Sports FC» umbenannten Videospiels (ehemals «Fifa»). Ein beliebter Modus ist das Ultimate Team, bei dem Spieler ihre eigenen Teams zusammenstellen können. Laut der Plattform Futbin ist Lehmann beliebter als Haaland oder Kylian Mbappé. 

«Den Mix aus Privatem und Beruflichem meistert Lehmann wie fast keine Zweite», erklärte Caroline Schmidt von der Social-Media-Agentur Monami im Frühling gegenüber 20 Minuten. «Authentische Einblicke, Fussball-Content, Humor, aber auch clever eingesetzte Reize» sorgen gemäss Schmidt für ihre grosse Beliebtheit.