Darum sind Vollkorn-Produkte gesünder

Ob Brot, Pasta oder Guetzli: Werden die Produkte aus Vollkornmehl hergestellt, sind sie meist gesünder.

Ob Brot, Pasta oder Guetzli: Werden die Produkte aus Vollkornmehl hergestellt, sind sie meist gesünder.

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ErnährungSind Vollkorn-Produkte wirklich gesünder?

Wird Vollkorn- statt Weissmehl verwendet, gelten Nahrungsmittel als gesünder. Warum das so ist und ob das auch für Vollkorn-Reis gilt.

Werden irgendwo Ernährungs-Tipps gegeben, fällt ein Begriff meist sehr schnell: Vollkorn. Es gibt Vollkorn-Brot, Vollkorn-Pasta, Vollkorn-Guetzli und so weiter. Die Produkte sind meist dunkler in der Farbe und schmecken etwas anders. Und sie sind tatsächlich gesünder als Produkte, die aus Weissmehl hergestellt wurden.

Konsumierst du Vollkorn-Produkte?

Der Hauptunterschied zwischen Vollkornmehl und Weissmehl liegt in der Verarbeitung des Getreides. Weissmehl wird ausschliesslich aus dem sogenannten «Mehlkörper» hergestellt, wodurch die ballaststoffreiche Schale und der Keimlingsanteil entfernt werden. Dafür ist das Endprodukt heller und feiner. Vollkornmehl hingegen wird aus dem ganzen Korn hergestellt.

Dadurch ist Vollkorn gesünder: «Vollkorn-Produkte liefern wichtige B-Vitamine wie B1, B2, B6 und Folsäure, aber auch Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink und sekundäre Pflanzenstoffe», erklärt Patrik Jauch. «Ausserdem sind Vollkorn-Produkte für unsere Darmgesundheit sehr wichtig», ergänzt der Ernährungsberater BSc SVDE. Damit trägt das volle Korn zum Wohlbefinden und zum Erhalt der Gesundheit bei. Aber eben nicht nur das: «Produkte aus Vollkorn sättigen besser und lassen den Blutzucker weniger schnell ansteigen», sagt Jauch. Das wiederum hat einen Einfluss darauf, wie viel wir essen und ob wir an Heisshunger leiden oder nicht.

Auch Waffeln kannst du nährstoffreicher zubereiten, wenn du Vollkornmehl anstelle von Weissmehl verwendest.

Auch Waffeln kannst du nährstoffreicher zubereiten, wenn du Vollkornmehl anstelle von Weissmehl verwendest. 

Unsplash/Lindsay Moe

Vollkorn-Reis statt weisser Reis

Doch es gibt nicht nur Vollkorn-Pasta und -Brot, sondern auch Vollkorn-Reis, der auch als Vollreis, Naturreis oder Brauner Reis bezeichnet wird. Dabei wird bei der Herstellung – ähnlich wie beim Mehl – mehr vom ursprünglichen Korn verwendet: Anders als beim herkömmlichen Reis bleiben das sogenannte Silberhäutchen und der Keimling dran. Und das macht den Reis gesünder: «Neben einem leicht höheren Nahrungsfasergehalt enthält Vollreis vier Mal mehr Magnesium und 20 Mal mehr Vitamin B6 als weisser Reis», erklärt Ernährungsberater Jauch. Wegen des Keimlings kann der Vollreis aber auch schneller verderben und man sollte darum stets das Ablaufdatum im Auge behalten.

Der Unterschied liegt auf der Hand: Herkömmlicher Reis und Vollreis.

Der Unterschied liegt auf der Hand: Herkömmlicher Reis und Vollreis.

Pexels/Polina Tankilevitch

Arsen im Vollreis?

Ausserdem steht Vollreis im Verdacht, mit dem toxischen Halbmetall Arsen belastet zu sein. Arsen steckt vor allem in der Schale des Reiskorns, weshalb Vollreis mehr Arsen enthält als weisser Reis. Arsen kann unter Umständen Erkrankungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Atembeschwerden, aber auch Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen.

Trotzdem muss man jetzt nicht Angst haben: «Die Arsen-Thematik ist gemäss BAG vor allem in der Ernährung von Kleinkindern relevant, bei ihnen sollte man im Zweifelsfall eher auf herkömmlichen Reis setzen», erklärt Patrik Jauch. «In einer ausgewogenen Ernährung mit abwechselnden Stärkebeilagen können Erwachsene aber problemlos Vollreis essen.»

Vollkorn-Brot und Vollkorn-Spaghetti

Trotz der gesundheitlichen Vorteile preist Jauch in seiner Praxis in Altdorf, UR, Vollkorn-Reis nicht aktiv an: «Ich empfehle praktisch nie Vollreis. Ich probiere die Klienten eher für Vollkorn-Produkte zu begeistern, die mehr Spass machen», erklärt er. «Zum Beispiel für feines Vollkorn-Brot oder gute Vollkorn-Teigwaren.» 

Vollkorn-Spaghetti kann man zubereiten wie herkömmliche Pasta und sich so gesünder ernähren.

Vollkorn-Spaghetti kann man zubereiten wie herkömmliche Pasta und sich so gesünder ernähren.

Pexels/Lisa Fotios

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