Nachhaltige Ernährung: Tipps vom Genussaktivisten

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Nachhaltige Küche«Jede Kaufentscheidung ist ein politisches Statement»

Durch bewusste Ernährung schonen wir nicht nur das Klima, sondern auch die eigene Gesundheit. Genussaktivist Andrin Willi zeigt, wie jede Mahlzeit zum Beitrag für eine bessere Zukunft wird.

Durch bewusste Ernährung tust du nicht nur etwas Gutes für das Klima, sondern auch für deine eigene Gesundheit.
Genussaktivist Andrin Willi zeigt dir mit einfachen und nachhaltigen Einkaufstipps, wie du jede Mahlzeit in einen Beitrag für eine bessere Zukunft verwandelst.
Bereits beim Einkaufen kannst du das Klima schützen. Mit einer durchdachten Einkaufsliste und guter Planung vermeidest du unnötige Abfälle.
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Durch bewusste Ernährung tust du nicht nur etwas Gutes für das Klima, sondern auch für deine eigene Gesundheit.

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Darum gehts

Ein Drittel aller Treibhausgase entsteht durch unsere Ernährung. Doch wer bewusst einkauft und kocht, kann Emissionen reduzieren. Klimafreundlich zu kochen, bedeutet nicht Verzicht – was es genau bedeutet, erklärt Andrin Willi. Als erfahrener Gastro-Journalist und Genussaktivist beschäftigt er sich intensiv mit nachhaltiger Ernährung.

Herr Willi, was genau ist eine «Klimaküche»?

Klimafreundliches Kochen orientiert sich an der Planetary Health Diät: viel Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, pflanzliche Proteine und Vollkornprodukte – ergänzt durch einen kleinen Anteil tierischer Produkte. Die möglichen Einsparungen durch eine klimafreundliche Ernährung werden oft unterschätzt. Dabei geht es nicht darum, Lebensmittel zu verbieten, sondern bewusste Entscheidungen zu treffen.

Warum ist das wichtig?

Schweizerinnen und Schweizer konsumieren pro Jahr rund 1,5 Tonnen Lebensmittel und Getränke. Was wir essen, beeinflusst also nicht nur unsere eigene Gesundheit, sondern auch die des Planeten. Die Lebensmittelindustrie setzt häufig auf stark verarbeitete Produkte, doch nachhaltiges Kochen muss nicht kompliziert sein. Es gibt viele einfache, schnelle Rezepte, die sowohl gut schmecken, als auch das Klima schonen.

Können Sie erklären, wie nachhaltiges Einkaufen geht?

Jede Kaufentscheidung ist ein politisches Statement. Wer im Winter Erdbeeren oder im Frühjahr Spargel kauft, unterstützt ein nicht nachhaltiges Ernährungssystem. Supermärkte vermitteln oft den Eindruck, dass alles immer verfügbar ist – doch bewusstes Einkaufen bedeutet, sich auf saisonale Produkte zu konzentrieren.

Wer gezielt einkauft, reduziert Lebensmittelverschwendung. Eine Einkaufsliste und gute Planung helfen, unnötige Abfälle zu vermeiden. Ich versuche auch, nicht hungrig einkaufen zu gehen – das hilft, Impulskäufe zu vermeiden, obwohl es natürlich auch mal schön ist, sich verführen zu lassen.

Wie kann man Abfall in der Küche vermeiden?

Alles, was weggeworfen wird, ist verschwendetes Geld und belastet die Umwelt. Dabei lassen sich viele Reste weiterverwenden: Suppen, Brühen, selbst gemachte Gewürzmischungen – es gibt unzählige kreative Upcycling-Rezepte. Auch Brot vom Vortag gehört nicht in den Abfall: Man kann es in neues Brot verwandeln – genial und nachhaltig zugleich.

Was sind Ihre Kochtipps für den Alltag?

Lebensmittel so verwerten, wie es unsere Grossmütter taten:

  • So wenig wie möglich wegwerfen.

  • Saisonale Zutaten aus der Region bevorzugen.

  • Energiesparende Zubereitungsmethoden wie den Dampfkochtopf nutzen.

  • Wasser mit Deckel aufkochen, um Energie zu sparen.

  • Nicht zu grosse Portionen kochen und Reste kreativ verwerten.

Und nun eine Frage, die viele beschäftigt: Kann ich abgelaufene Lebensmittel noch essen?

Das ist ein oft diskutiertes Thema in der Ernährungsbildung. Hier gilt: sehen, riechen, probieren. Viele Produkte sind länger haltbar, als das Mindesthaltbarkeitsdatum vermuten lässt.

Wie wichtig ist dir nachhaltiges Einkaufen?

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