Tibet-SchweizerDank Tenzin (33) kennen die Schweizer Momos
Als Tenzin Tibatsang (33) als kleines Kind aus Tibet flüchtete, hätte er nie gedacht, dass er mal Momos machen würde und dass diese gar in der Migros angeboten werden. Das ist seine Erfolgsgeschichte.
Darum gehts:
Tenz Momos haben einen grossen Teil zum Erfolg der tibetischen Teigtaschen in der Schweiz beigetragen.
Gegründet hat das Unternehmen der 33-jährige tibetische Flüchtling Tenzin Tibatsang.
Mittlerweile zählt das Unternehmen rund 125 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.
Tenzin Tibatsang (33) möchte mit seinem Unternehmen demnächst ins Ausland expandieren.
Momos sind aus Deutschschweizer Städten kaum wegzudenken. Dazu hat Tenzin Tibatsang einen grossen Teil beigetragen. Der 33-jährige Tibeter flüchtete 1995 als Fünfjähriger zuerst nach Indien und später in die Schweiz. Er integrierte sich rasch, fand eine Lehrstelle als Grafiker und arbeitete für eine Werbeagentur.
Vom Streetfood-Festival in die Swiss Business Class
Um ein Projekt für Tibet zu finanzieren, begann Tibatsang damit, Momos Freunden, Arbeitskollegen und auf kleineren Veranstaltungen anzubieten. «Ausserhalb von tibetischen Kreisen waren Momos weitgehend unbekannt», sagt er. Im Jahr 2015 habe er die Teigtaschen beim ersten Zürcher Streetfood-Festival angeboten. Er kündigte seinen Job bei der Werbeagentur und gründete sein Unternehmen.
Tenzin Tibatsang wollte seine Heimat den Leuten näherbringen. «Momos sind tibetische Kultur in Teig verpackt», erklärt er. Die Beliebtheit habe immer weiter zugenommen und das Unternehmen sei rasch gewachsen. 2017 eröffnete er sein erstes Restaurant beim Zürcher Lochergut – weitere folgten. «Dazu kamen Aufträge wie für die Swiss Business Class und tiefgekühlte Momos in der Migros», erzählt Tibatsang stolz.
Starkes tibetisches Netzwerk
Seit einigen Jahren beobachtet er, dass die Deutschschweiz von Momos fast schon überschwemmt wird. «Ich liebe Konkurrenz und es macht mich stolz, dass so viele Tibeterinnen und Tibeter Unternehmen eröffnen», sagt er. Mittlerweile habe jedoch der grösste Teil der Momo-Anbieter nichts mit Tibet zu tun. «Es verletzt mich, dass es Unternehmen gibt, die Momos nur als Trendprodukt sehen und sich nicht mit der Geschichte und unserer Kultur befassen», so der Tibeter.
Mittlerweile habe sein Unternehmen rund 125 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Laut dem Staatssekretariat für Migration leben gemäss Schätzungen über 8000 Tibeter in der Schweiz. Offizielle Zahlen gibt es keine. «Der grösste Teil unserer Mitarbeiter sind tibetische Flüchtlinge. Unser politisches Schicksal und die Verfolgung unseres Volkes durch die chinesische Regierung hat uns stark vernetzt», erklärt er.
Magst du Momos?
Tenz will ins Ausland expandieren
Der Arbeitsort sei für die Integration sehr wichtig. Das Unternehmen biete deshalb auch gratis interne Deutschkurse an. «Die Kommunikationssprache in unserem Unternehmen ist Deutsch», sagt er. Gleichzeitig eröffnet es viele Take-Away-Stände, wie etwa kürzlich am Bahnhof Luzern, wo 20 Minuten Tibatsang getroffen hat.
Hast du oder hat jemand, den du kennst, Fragen oder Probleme im Bereich Migration/Asylverfahren?
Hier findest du Hilfe:
Schweizerische Flüchtlingshilfe, Tel. 031 370 75 75
Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer SRK, Tel. 058 400 47 77
Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration, Tel. 044 436 90 00
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