Darum entlassen Schweizer Firmen gerade so viele Angestellte

Aktualisiert

10 GründeDarum entlassen Firmen in der Schweiz so viele Angestellte

2023 ist für Unternehmen kein einfaches Jahr, viele müssen Stellen abbauen. Das hat Gründe.

Viele Firmen müssen 2023 Menschen entlassen, unter anderem die Schweizer PCP-Gruppe.
Das Waldhaus Flims steht zum Verkauf, rund 120 Mitarbeitende müssen gehen.
Die St. Galler Spitäler mussten gar eine Massenentlassung verkünden.
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Viele Firmen müssen 2023 Menschen entlassen, unter anderem die Schweizer PCP-Gruppe.

20min/Michael Scherrer

Job-Abbau: Darum gehts

  • 2023 gab es in der Schweiz vermehrt Massenentlassungen.

  • Auch kleinere und mittlere Unternehmen bauen viele Stellen ab.

  • Die Abwanderung von Jobs ins Ausland ist nicht der einzige Grund dafür.

Viele Menschen in der Schweiz haben dieses Jahr ihren Job verloren, weil es zu Massenentlassungen kam, etwa bei Google, Rieter und Dormakaba. Hier einige der Firmen, die einen Job-Abbau ankündigten:

Zehn Gründe für den Job-Abbau

1. Alles wird teurer
Das Leben hat sich nicht nur für Private verteuert, sondern auch für Unternehmen. Sie bezahlen nun wegen der Inflation oft mehr für Energie, Strom, Transporte, Lieferanten und Löhne, was einigen das Genick bricht.

2. Schwieriges Finanzumfeld
Viele begründen Entlassungen mit dem «schwierigen Finanzumfeld», wie zum Beispiel Idorsia. Gemeint sind damit unter anderem die gestiegenen Zinsen, die die Finanzierung von Unternehmen erschweren.

3. Sinkende Nachfrage
Beim Waldhaus Flims war die Auslastung zu tief, bei Flyer halbierten sich die Bestellungen und der Umsatz innert zwei Jahren, und die St. Galler Spitäler müssen «die Personalstruktur der Frequenz anpassen».

4. Fusionen und Übernahmen
Nach der Fusion von UBS und CS sind viele Stellen mehrfach besetzt – jetzt müssen Angestellte gehen.

Hast du schon mal deinen Job durch eine Entlassung verloren?

5. Zahlungsunfähigkeit
Bei PCP fehlte plötzlich das Geld, weil «ein Kreditversicherungsunternehmen ohne Vorankündigung Kreditlimiten in Millionenhöhe reduzierte». So kam es zum Aus von Steg, Techmania und PC-Ostschweiz.

6. Grosskunde steigt aus
Flawa baute Stellen ab, weil die ehemalige amerikanische Muttergesellschaft U.S. Cotton LLC keine Watteprodukte von der Schweizer Firma mehr bezieht. So brach die Hälfte des Umsatzes weg.

7. Jobs wandern ins Ausland ab
Dormakaba verlagerte einige Stellen nach Sofia in Bulgarien, wo die Löhne tiefer sind als in der Schweiz.

Hälfte der Gen Z will nach zwei Jahren die Stelle wechseln

Fehlende Sinnhaftigkeit, zu wenig Lohn und keine Karriereperspektive: Das sind die Gründe, warum fast jede zweite Person in den Generationen Z und Millennials in der Schweiz freiwillig den Job kündigen will.

8. Automatisierung
Die Automatisierung von Produktionsprozessen kann ebenfalls zu Entlassungen führen, wie das bei Dormakaba der Fall ist. Auch der Einsatz künstlicher Intelligenz kann Jobs vernichten.

9. Ineffizienz
Google sprach bei der Ankündigung seiner Reorganisation von einer «effizienten Gestaltung der Aktivitäten». Das Unternehmen ist nach Jahren des Wachstums zu fett aufgestellt und muss sich nun verschlanken.

10. Weniger Spenden und Hilfsgelder
Das Rote Kreuz begründete den Job-Abbau auch damit, dass es nicht mehr so viele private Spenden und Hilfsgelder gebe. Und staatliche Spenden seien meist zweckgebunden und nicht frei verfügbar.

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