10 GründeDarum entlassen Firmen in der Schweiz so viele Angestellte
2023 ist für Unternehmen kein einfaches Jahr, viele müssen Stellen abbauen. Das hat Gründe.
Job-Abbau: Darum gehts
2023 gab es in der Schweiz vermehrt Massenentlassungen.
Auch kleinere und mittlere Unternehmen bauen viele Stellen ab.
Die Abwanderung von Jobs ins Ausland ist nicht der einzige Grund dafür.
Viele Menschen in der Schweiz haben dieses Jahr ihren Job verloren, weil es zu Massenentlassungen kam, etwa bei Google, Rieter und Dormakaba. Hier einige der Firmen, die einen Job-Abbau ankündigten:
Der Winterthurer Maschinenbauer Rieter streicht bis zu 900 Jobs
Der Lebensmittelkonzern Hero erwägt, 50 Mitarbeitende zu entlassen
Der Hersteller von Aktenordnern Biella schliesst seine Produktion, bis zu 45 Stellen sind weg
Der E-Bike-Hersteller Flyer reduziert sein Personal von rund 300 auf 220 Menschen
Das Biotechnologieunternehmen Idorsia könnte bis zu 500 Stellen abbauen
Die Schweizer Schlüsselfirma Dormakaba streicht mindestens 800 Stellen
Beim Internetgiganten Google müssen über 300 Mitarbeitende in Zürich gehen
Die Credit Suisse und die UBS entlassen Tausende von Bankerinnen und Bankern
Die Post baut ebenfalls Stellen ab
Die St. Galler Spitäler streichen über die nächsten Monate und Jahre rund 440 Stellen
Das Waldhaus Flims steht zum Verkauf, rund 120 Mitarbeitende müssen gehen
Bei Techmania, PC-Ostschweiz und Steg Electronics sind 80 Arbeitsplätze gefährdet
Die Medizinaltechnikfirma Flawa hat rund 50 Mitarbeitende entlassen
Die Krankenkasse Sympany baut 74 Stellen ab, wie Muula.ch berichtet
Das Rote Kreuz hat angekündigt, mehrere Hundert Angestellte in Genf zu entlassen
Zehn Gründe für den Job-Abbau
1. Alles wird teurer
Das Leben hat sich nicht nur für Private verteuert, sondern auch für Unternehmen. Sie bezahlen nun wegen der Inflation oft mehr für Energie, Strom, Transporte, Lieferanten und Löhne, was einigen das Genick bricht.
2. Schwieriges Finanzumfeld
Viele begründen Entlassungen mit dem «schwierigen Finanzumfeld», wie zum Beispiel Idorsia. Gemeint sind damit unter anderem die gestiegenen Zinsen, die die Finanzierung von Unternehmen erschweren.
3. Sinkende Nachfrage
Beim Waldhaus Flims war die Auslastung zu tief, bei Flyer halbierten sich die Bestellungen und der Umsatz innert zwei Jahren, und die St. Galler Spitäler müssen «die Personalstruktur der Frequenz anpassen».
4. Fusionen und Übernahmen
Nach der Fusion von UBS und CS sind viele Stellen mehrfach besetzt – jetzt müssen Angestellte gehen.
Hast du schon mal deinen Job durch eine Entlassung verloren?
5. Zahlungsunfähigkeit
Bei PCP fehlte plötzlich das Geld, weil «ein Kreditversicherungsunternehmen ohne Vorankündigung Kreditlimiten in Millionenhöhe reduzierte». So kam es zum Aus von Steg, Techmania und PC-Ostschweiz.
6. Grosskunde steigt aus
Flawa baute Stellen ab, weil die ehemalige amerikanische Muttergesellschaft U.S. Cotton LLC keine Watteprodukte von der Schweizer Firma mehr bezieht. So brach die Hälfte des Umsatzes weg.
7. Jobs wandern ins Ausland ab
Dormakaba verlagerte einige Stellen nach Sofia in Bulgarien, wo die Löhne tiefer sind als in der Schweiz.
Hälfte der Gen Z will nach zwei Jahren die Stelle wechseln
Fehlende Sinnhaftigkeit, zu wenig Lohn und keine Karriereperspektive: Das sind die Gründe, warum fast jede zweite Person in den Generationen Z und Millennials in der Schweiz freiwillig den Job kündigen will.
8. Automatisierung
Die Automatisierung von Produktionsprozessen kann ebenfalls zu Entlassungen führen, wie das bei Dormakaba der Fall ist. Auch der Einsatz künstlicher Intelligenz kann Jobs vernichten.
9. Ineffizienz
Google sprach bei der Ankündigung seiner Reorganisation von einer «effizienten Gestaltung der Aktivitäten». Das Unternehmen ist nach Jahren des Wachstums zu fett aufgestellt und muss sich nun verschlanken.
10. Weniger Spenden und Hilfsgelder
Das Rote Kreuz begründete den Job-Abbau auch damit, dass es nicht mehr so viele private Spenden und Hilfsgelder gebe. Und staatliche Spenden seien meist zweckgebunden und nicht frei verfügbar.
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