Waffen-SammlerbörseIsabelle verkleidet sich gern als Army Nurse aus dem 2. Weltkrieg
An der Waffen-Sammlerbörse in Luzern treffen sich Sammler und Schützen. Für sie ist es Hobby und Geschichte – Kritiker warnen jedoch vor einer Verherrlichung von Waffen.
Darum gehts
In Luzern findet zum 49. Mal die Waffen-Sammlerbörse statt.
Rund 10'000 Menschen besuchen die Waffen-Sammlerbörse jährlich – darunter Sportschützen, Jäger und Sammler.
Die Luzerner Polizei betont die strengen Kontrollen und stellt vor Ort Bewilligungen aus.
Am Wochenende findet in Luzern die Waffen-Sammlerbörse statt. 20 Minuten hat vor Ort mit Hobbysammlern, Sportschützinnen und -schützen und historisch Interessierten über ihre Faszination für Waffen gesprochen.
Auch die Luzerner Polizei ist vor Ort – sie sorgt für Prävention, Kontrolle und stellt bei Bedarf Waffenerwerbsscheine aus. Der Kauf von Waffen ist nur mit einer gültigen Bewilligung möglich, Munition darf an der Messe nicht verkauft werden.
«Keine Verherrlichung von Krieg, sondern ein Andenken an die Geschichte»
Mit einem eigenen Stand vertreten sind die American Reenactors Switzerland. Sie stellen historische Szenen in originalgetreuen Uniformen und mit zeittypischen Waffen nach. «Die Messe ist keine Verherrlichung von Krieg und Waffen, sondern ein Andenken an die Geschichte», so Rolf und Manfred, zwei Mitglieder des Vereins. Isabelle (16) erklärt, dass der Verein Kriegsszenen datierend vom 17. Jahrhundert bis zum Vietnamkrieg darstellt. «Mich interessiert vor allem die Geschichte des Zweiten Weltkrieges enorm», sagt sie.
Was denkst du über den Handel mit historischen Waffen auf Messen?
Viele Besucherinnen und Besucher der Waffen-Sammlerbörse leben ihre Leidenschaft für Waffen aus. Hobbysammler Ardian (29) berichtet, dass er als ehemaliger Soldat oft auf Vorurteile stosse, wenn er offen über sein Interesse spricht. Er betont jedoch, dass das Schweizer Waffenrecht streng geregelt sei. Gian (21) vom Schützenverein interessiert sich besonders für historische Stücke wie Medaillen, Kopfbedeckungen und Messer – für ihn steht nicht der Selbstschutz im Vordergrund – er kann jedoch Personen verstehen, die sich eine Waffe aus Sicherheitsgründen kaufen.
Julia (19) sieht Waffen mehr als Sportgeräte, sie schätzt auch ihre Ästhetik und könnte sich vorstellen, eine Pistole als Ausstellungsstück zu kaufen – gleichzeitig zeigt sie Verständnis für gesellschaftliche Vorbehalte. Auch Damian (23) ist begeisterter Sportschütze und Waffensammler, unter anderem besitzt er eine AK-74 und ein Sturmgewehr 57. Obwohl er sich selbst als «Waffennarr» bezeichnet, hält er verpflichtende Schulungen für den Umgang mit Waffen für unerlässlich.
Werden Waffen glorifiziert?
«Bei der Waffen-Sammlerbörse in Luzern geht es insbesondere auch um Sport- und Jagdwaffen. Dies hat nichts mit einer Glorifizierung von Waffen zu tun», sagt Christian Bertschi, Chef Kommunikation und Prävention der Luzerner Polizei. Manuela Frey vom Fachbereich Waffen und Sprengstoffe der Luzerner Polizei stellt klar: Für den Kauf bewilligungspflichtiger Waffen braucht es einen gültigen Waffenerwerbsschein des Wohnkantons.
«Waffen sammeln ist nicht wie Briefmarken sammeln.»
«Solche Messen tragen sicherlich zur Glorifizierung von Waffenbesitz bei und können eine gewisse Faszination erregen», sagt hingegen Roxane Steiger, politische Sekretärin bei GSoA (Gruppe für eine Schweiz ohne Armee). Sie hinterfragt diese Faszination, da es sich um Objekte handelt, die zum Töten geschaffen wurden. «Waffen sammeln ist nicht wie Briefmarken sammeln», sagt sie. Besonders gefährlich sei die Vorstellung, Waffen dienten der Selbstsicherung, etwa im Kontext häuslicher Gewalt gegen Frauen, wo Schusswaffengebrauch häufig tödlich endet.
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