Baselbieter kassiert Strafbefehl für Wasserpistole

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Liestal BLStatt der Wasserpistolen-Glock kam der Schock

Ein Baselbieter machte ein Schnäppchen beim chinesischen Online-Versand Ali Express. Nachdem der Zoll das Päckchen kontrolliert hatte, wurde es teuer.

Ein Schnäppchen für ein paar Franken: Ali Express bietet Wasserpistolen an, die einer Glock nachempfunden sind.
Auch Wasser-Maschinengewehre sind im Angebot. Die Sache hat aber einen Haken: Die Imitationswaffen können nicht frei in die Schweiz eingeführt werden.
Diese Erfahrung musste ein Baselbieter machen, der zwei Glocks auf Ali Express bestellte.
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Ein Schnäppchen für ein paar Franken: Ali Express bietet Wasserpistolen an, die einer Glock nachempfunden sind.

Ali Express

Darum gehts

  • Ein Baselbieter bestellte online elektrische Wasserpistolen.

  • Das Paket kam nie bei ihm an, dafür ein Strafbefehl.

  • Weil die Wasserpistolen zu echt aussahen, verstösst die Einfuhr gegen das Waffengesetz.

Bis zu 32 Fuss weit kann die elektrische Wasserpistole, die einer Glock nachempfunden ist, «mit beispielloser Präzision» feuern. Die Waffe für den nassen Nahkampf im Garten, in der Badi oder am Strand gibt es beim chinesischen Online-Händler Ali Express für wenige Franken. Dort gibt es auch Wasserpistolen, die automatischen Gewehren nachempfunden sind. «Für Kinder und Erwachsene.»

Was man bei Ali Express vergebens sucht, ist ein Hinweis, ob die Einfuhr in die Schweiz erlaubt ist. Ein Baselbieter bestellte vergangenen Sommer zwei dieser Glock Pistolen, die aktuell für zehn Franken pro Stück im Angebot sind. Das Päckchen kam aber nie beim 42-Jährigen an. Stattdessen erhielt er einen Strafbefehl.

Teurer Denkzettel von der Staatsanwaltschaft

Bei der Einfuhr blieb das Päckli aus China beim Zoll in Zürich-Mülligen hängen. Der Beschuldigte habe infolge pflichtwidriger Unvorsicht nicht beachtet, dass die Gegenstände trotz ihres mehrfarbigen Designs mit einer echten Waffe verwechselt werden können und sich damit als Imitationswaffe qualifizieren, hält die Baselbieter Staatsanwaltschaft in ihrem Strafbefehl fest.

Postsendungen aus Fernost finden meist über Zürich-Mülligen den Weg in die Schweiz.
Bei der Kontrolle der Pakete gehen dem Zoll zahlreiche illegale Waffen ins Netz.
Auch gefälschte Markenprodukte sind im Fokus der Kontrollen.
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Postsendungen aus Fernost finden meist über Zürich-Mülligen den Weg in die Schweiz.

20min/Michael Scherrer

Diese Nachlässigkeit bezahlt der Baselbieter jetzt teuer. Zur Busse von 300 Franken wegen fahrlässiger Widerhandlung gegen das Bundesgesetz über Waffen kommen noch 650 Verfahrenskosten dazu. Zusätzlich kassiert er eine bedingte Geldstrafe von 900 Franken bei einer Probezeit von zwei Jahren. Der Strafbefehl wurde Ende August rechtskräftig.

Tausende Fälle jedes Jahr

Solche Verstösse gegen das Waffengesetz kommen häufig vor. Im letzten Jahr wurden in der Schweiz 3464 Erwachsene deswegen verurteilt. Diese Fallzahl liegt etwa im Mittel der vergangenen zehn Jahre. 20 Minuten berichtete schon über Dutzende solcher Fälle. Allzu leicht gelangt man über chinesische Schnäppchenportale auch an illegale Waffen.

Als Imitationswaffen zählen auch Softair-Pistolen. Grundsätzlich gilt: Sieht eine Waffe aus wie das Original, behandelt sie der Gesetzgeber auch wie das Original. Selbst wenn damit nur Wasser verschossen werden kann. Und die Prüfung, ob das Produkt legal eingeführt werden kann, obliegt der Person, die die Bestellung tätigt. Denn auch hier gilt: Unwissen schützt nicht vor Strafe.

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