Take your Dog to Work Day: Bürohunde sorgen für weniger Stress

Wer seinen Vierbeiner zum Bürohund macht, muss einiges beachten.

Wer seinen Vierbeiner zum Bürohund macht, muss einiges beachten. 

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ArbeitsplatzDarum erlauben immer mehr Schweizer Unternehmen Hunde im Büro

Hunde am Arbeitsplatz sorgen für weniger Stress und mehr Produktivität. Das erkennen auch Schweizer Unternehmen, die Bürohunde zunehmend erlauben.

Eigentlich sind sie die heimlichen Stars des Offices. Mit treuen Kulleraugen schenken sie einem ihre volle Aufmerksamkeit, kochen selbst die strengste Chefin butterweich und lassen sich freiwillig von Kollegen und Kolleginnen streicheln und kuscheln. Bürohunde werden immer selbstverständlicher, vor allem seit dem Ende des Lockdowns.

Die Pandemie hat so einiges verändert. Auch die Anzahl Hunde in der Schweiz. Während es 2020 noch 503’000 waren, leben mittlerweile über 544’000 Tiere an der Seite der Schweizer und Schweizerinnen. Was im Homeoffice problemlos ging, kann einen zurück im Büroalltag vor so manche Herausforderung stellen. Wohin mit dem Tier, wenn das Unternehmen keinen Hund erlaubt?

Was hältst du von Hunden im Büro?

Streicheln löst Oxytocin aus

Dabei bestätigen zahlreiche Studien, dass Vierbeiner sich positiv auf das Arbeitsumfeld auswirken. Sie bauen Stress ab, fördern Kommunikation und Produktivität und sorgen für mehr Bewegung der Mitarbeitenden. «Es sind die kleinen Dinge zwischendurch. Streicheleinheiten lösen Oxytocin – besser bekannt als Kuschelhormon – aus, was wiederum Stress lindert», sagt Fachpsychologin Christa Hadorn. «Ein Hund bringt Leben in den Büroalltag, beruhigt aber auch.»

Auch Ex-US-Präsident Barack Obama ist bekennender Bürohund-Fan und zelebrierte zu White-House-Zeiten den heutigen Take your Dog to Work Day ausgiebig. An dem Tag nehmen viele Amerikaner ihren Fiffi mit ins Office, er soll dazu ermutigen, das weitverbreitete Verbot in Bürogebäuden dauerhaft aufzuheben.

Auf Wuff und Wuff mit dem Papst: Die ehemaligen First-Dogs Bo und Sunny im White House.

Auf Wuff und Wuff mit dem Papst: Die ehemaligen First-Dogs Bo und Sunny im White House.

instagram/obamawhitehouse

Hunde nicht immer willkommen 

Die positiven Vorteile eines vierbeinigen Co-Workers hat man auch bei Nestlé Schweiz erkannt und Hunde erlaubt. Oder auch bei Google, wo Hunde liebevoll «Doogler» (aus «Dog» und «Google») genannt werden. Anders sieht es bei Swisscom oder der SBB aus. «Tiere sind in den Bürogebäuden der SBB nicht erlaubt. Ausgenommen sind Dienst- und Blindenhunde», heisst es von SBB-Mediensprecherin Luana Quinter auf Anfrage. «Die SBB führt keine Statistik über allfällige Anfragen von Mitarbeitenden, ob Hunde an den Arbeitsplatz mitgenommen werden dürfen.»

Vier von fünf Schweizern nehmen ihren Hund mit

Manche Leute halten die Tiere für eine unnötige, geruchsstarke Ablenkung, sind auf sie allergisch oder haben schlichtweg Angst. «Es gibt sicher gute Argumente, die dagegen sprechen. Es ist aber auch eine Frage der Organisation. Viele Unternehmen lassen erst gar nicht mit sich reden und stellen ihre Mitarbeitenden vor vollendete Tatsachen», so Fachpsychologin Hadorn. «Dabei kann ein Hund im Büro zu einem positiven Arbeitsklima beitragen. Mitarbeitende gehen über den Mittag nach draussen oder spazieren, was die Produktivität positiv beeinflussen kann.»

Auch im Lifestyle-Team von 20 Minuten freut man sich über tierische Co-Worker. Peanut muss sich als neustes Redaktionsmitglied erst noch an alles gewöhnen.
Für Bürohündin Mischka ist der Büroalltag dagegen längst nichts Neues mehr.
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Auch im Lifestyle-Team von 20 Minuten freut man sich über tierische Co-Worker. Peanut muss sich als neustes Redaktionsmitglied erst noch an alles gewöhnen.

20min/Celina Euchner

Der Bürohund-Knigge

Haben Unternehmen die positiven Aspekte erkannt, gibt es einige Regeln zu beachten. «Bei aller Freude, den Hund am Arbeitsplatz zu haben, muss man für ein gemeinsames Miteinander die Bedürfnisse des Tieres beachten», sagt Hadorn. So muss das Tier am Morgen und Abend durch lange Spaziergänge ausgelastet werden, es braucht einen Rückzugsort, der nicht zu stark frequentiert ist, sowie stets einen Napf mit frischem Wasser. Zudem muss der Hund gut erzogen und gepflegt sein, sodass alle Anwesenden mit der Situation zufrieden sind.

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