Nach MassenkündigungJetzt erwägt die Stadt Zürich den Kauf der Sugus-Häuser
Nach Kündigungen in den Sugus-Häusern will die Stadt Zürich den Erwerb prüfen. Gespräche mit der Eigentümerin sollen Klarheit schaffen.
Darum gehts
Drei Häuser an der Neugasse 81 bis 85 in Zürich sollen 2025 kernsaniert werden.
Rund 300 Personen sind von der Massenkündigung betroffen und verlieren ihr Zuhause.
Stadtpräsidentin Corine Mauch möchte mit der Eigentümerin über einen möglichen Kauf durch die Stadt sprechen.
Die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hochbauvorsteher André Odermatt möchten mit der Eigentümerin der Sugus-Häuser reden. Dabei soll auch ein möglicher Kauf der drei Wohnblöcke durch die Stadt Zürich zur Sprache kommen. Dies bestätigte Lukas Wigger, Sprecher von Stadträtin Mauch, gegenüber dem «Tages-Anzeiger»: «Die beiden Stadtratsmitglieder möchten im Gespräch klären, ob seitens der Eigentümerin Interesse an einem Verkauf besteht.»
Der Erwerb von Liegenschaften mit der Absicht, bezahlbaren Wohnraum zu fördern, sei ein zentraler Bestandteil der aktiven Wohnpolitik der Stadt Zürich. In diesem Sinne hat der Stadtrat dem Gemeinderat für das Budget des kommenden Jahres 500 Millionen Franken beantragt. Dabei verfolgt die Stadt eine klare Strategie, welche Immobilien für einen Kauf in Betracht kommen. Ob die sogenannten Sugus-Häuser in diese Strategie passen, müsse nun eingehend geprüft werden, erklärte Wigger dem Tages-Anzeiger weiter.
Corine Mauch will Gründe für Kündigung erfahren
Erst kürzlich hatten 105 Mietparteien der Sugus-Häuser in Zürich die Wohnungskündigung erhalten. Sie müssen Ende März wegen einer Sanierung ausziehen. Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) sagte im Gespräch mit dem «Sonntag-Blick», sie wolle Hauseigentümerin Regina Bachmann nach den Gründen für das Vorgehen befragen und herausfinden, ob die Stadt zu einer verbesserten Situation für die Mietparteien beitragen könne.
Zürich kaufte bereits mehrere Liegenschaften:
Die Stadt Zürich hat im April sechs Wohnhäuser in Wollishofen für 58,1 Millionen Franken erworben. Unter dem Einfluss der links-grünen Parlamentsmehrheit hat sie ihre Investitionen in Bodenkäufe stark erhöht: 2023 wurden 358 Millionen Franken ausgegeben, und für 2024 sind 500 Millionen Franken vorgesehen. Ein Grossteil davon, 211 Millionen Franken, entfällt auf das unbebaute Harsplen-Areal in Witikon, wo eine Siedlung für 700 Menschen geplant ist.
Am Sonntag hatten die SP und die Grünen der Stadt Zürich und die AL zu einer Kundgebung vor den betroffenen Liegenschaften aufgerufen. Rund 1000 Personen nahmen daran teil. Die verschiedenen Stimmen der Bewohnerinnen und Bewohner liest du hier.
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