Deutsche Wirtschaft darbt – kein Ende der Krise in Sicht

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TrübsalDeutsche Wirtschaft darbt – kein Ende der Krise in Sicht

Die Krise in Deutschland hält an. Auch 2025 werde nicht besser, prognostizieren deutsche Wirtschaftsverbände.

25 deutsche Wirtschaftsverbände erwarten in ihren Branchen einen Stellenabbau.
«Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2025 nicht von Stelle», prognostiziert Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Das Institut machte eine Umfrage, in der sich die Mehrheit der deutschen Wirtschaftsverbände pessimistisch zeigte.
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25 deutsche Wirtschaftsverbände erwarten in ihren Branchen einen Stellenabbau.

imago images/MiS

Deutschland: Darum gehts

  • Vor allem bei Jobs und Investitionen herrscht in Deutschland Pessimismus.

  • Das neue Jahr werde wohl kaum besser als das aktuelle, so die Prognose.

  • Optimistisch sind Firmen aus der Pharma-, Energie- und Wasserindustrie.

Deutschland kriselt und glaubt laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) nicht daran, dass sich das bald ändert: 31 von 49 Wirtschaftsverbände gaben in einer Umfrage an, die Lage sei schlechter als 2023. Vor allem bei Jobs und Investitionen herrscht Pessimismus. «Die deutsche Wirtschaft kommt auch 2025 nicht von Stelle», sagt IW-Direktor Michael Hüther.

Die deutsche Wirtschaft leidet.

Die deutsche Wirtschaft leidet.

20 Minuten/Jonathan Müller

Darum sind viele pessimistisch

Die befragten Firmen nannten folgende Gründe für ihren Pessimismus:

  • Hohe Kosten für Energie

  • Hohe Kosten für Arbeit

  • Hohe Kosten für Material

  • Unsichere Weltlage

  • Investitionsstau

  • Weniger Exporte

  • Politische Unsicherheit

  • Überbordende Bürokratie

  • Zu viele Regeln im Vergleich zur Konkurrenz im Ausland

Pharmaindustrie bleibt optimistisch

20 von 49 befragten Branchenvertretern rechnen 2025 mit einer geringeren Produktion, nur 16 mit einem Anstieg. Unter den Optimisten sind Unternehmen aus der Energie- und Wasserwirtschaft, aus der Pharmaindustrie, die Papierfabriken und die Logistik.

Die schlechte Stimmung dürfte sich auf den Arbeitsmarkt auswirken: 25 Verbände erwarten in ihren Branchen einen Stellenabbau. Nur sieben rechnen mit mehr Beschäftigten, etwa die Pharmaindustrie, der Luft- und Raumfahrzeugbau oder die Investmentbranche.

Zahl der Probleme ist «besorgniserregend»

Weniger Jobs dürfte es vor allem in der Industrie geben, beispielsweise im Eisen- und Stahlbereich, im Maschinenbau oder im Baubereich, wie die Agentur AFP berichtet. Die grosse Zahl der Probleme, mit der Firmen konfrontiert sind, ist laut Hüther «besonders besorgniserregend».

Michael Huether, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, fordert, dass die kommende Regierung eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive für Deutschland schafft.

Michael Huether, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, fordert, dass die kommende Regierung eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive für Deutschland schafft.

IMAGO/IPON

Frühere Krisen hätten oft direkte Auslöser gehabt, sie seien «weniger raumgreifend und dadurch einfacher zu bewältigen» gewesen. Jetzt sei die Lage im In- und Ausland ungewiss. «Die kommende Bundesregierung muss wieder eine nachhaltige wirtschaftliche Perspektive schaffen. Nur so finden wir wieder den Anschluss an Wettbewerber», sagte Hüther.

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