Diddy in Zürich: Clubmanagerin erzählt von der Partynacht

Vor 17 Jahren, am 19. März 2007, spielte Sean «Diddy» Combs (54) mit Snoop Dogg (52) ein Konzert im Zürcher Hallenstadion. Im Anschluss hostete er im Club Indochine im Kreis 5 eine Party. Daniela Cecconi war damalige Clubmanagerin und erzählt von Diddys Nacht in Zürich.

«Die Anfrage kam von seinem Management. Als Voraussetzung mussten wir genügend Security und einen abgesperrten Bereich im Club zur Verfügung stellen», erinnert sich Cecconi. Im Indochine war das gar nicht so einfach, weil der Club eher klein war. «Zudem mussten wir die gewünschten Getränke offerieren. Diddy wollte viele Flaschen Dom Pérignon und Vodka.»

Um circa halb eins erschien der Musiker im Club und mischte sich unters Partyvolk, zu dem auch Stress und Melanie Winiger gehörte, wie Aufnahmen von SRF zeigen. Begleitet wurde der US-Rapper von einer rund 20-köpfigen Entourage. Auch seine damalige Partnerin Kim Porter war darunter. «Er hatte definitiv mehr Männer als Frauen dabei. Fans holte er nicht zu sich, dafür hat der Platz in seinem abgesperrten Bereich schlicht gefehlt», so die Eventmanagerin.

Combs blieb rund eineinhalb Stunden im Indochine. «Ich empfand ihn als sehr angenehm und sympathisch. Er ging schnell ins Publikum und tanzte dort in der Crowd mit», meint Daniela. Sie und ihr Team habe das überrascht, da Diddy zu der Zeit ein Weltstar war. «Unsere Gäste waren sehr respektvoll ihm gegenüber», erinnert sie sich. Er performte sogar noch ein kurzes Set für die Partycrowd.

Nett und gentlemanlike: So präsentierte sich Diddy also an dem Abend in Zürich: «Damals hätte ich mir nie vorstellen können, dass eines Tages solche Anschuldigungen publik werden», meint Cecconi. Als Frau, die seit 22 Jahren im Event- und Nightlife-Business arbeitet, sei sie sehr sensibel gegenüber solchen Themen. «Wenn sich Besucherinnen oder weibliche Teammitglieder nicht wohlfühlen, dann nehme ich das sehr ernst.»

Diddy sei die ganze Zeit im Club unter den Leuten geblieben: «Wir hatten auch noch einen privaten Member-Bereich im unteren Stock, den Promis gerne nutzen. Er ging dort aber nicht rein.» Die Anschuldigungen haben die Clubmanagerin zum Nachdenken gebracht: «Ich habe den Abend Revue passieren lassen und mich gefragt, ob ich etwas bemerken hätte müssen. Ich habe aber nichts Negatives beobachtet oder mitbekommen.»

Zu der Zeit von Diddys Besuch in Zürich waren Aftershow-Partys bei Stars ein riesiger Hype. Das Indochine hat mehrere solche gehostet. So beispielsweise auch für Beyoncé, Bruno Mars oder Wyclef Jean. «Wirklich gefeiert haben die wenigsten. Meistens kamen sie für höchstens zwei Stunden vorbei und sagten oder sangen ein paar Zeilen ins Mikrofon», so Cecconi.

Verschwiegenheitsverträge mussten die Mitarbeitenden im Club nicht unterzeichnen. «Wir erfuhren aber oft erst wenige Stunde davor, ob der Promi in den Club kommt oder nicht. Bei Diddy informierte uns das Management einen Tag im Voraus über seinen Besuch», erzählt sie.

Cecconi arbeitet heute für die Tao Gruppe, zu der nebst dem Edelrestaurant Tao's auch der Aura Club in Zürich gehört. Der Club Indochine wurde 2014 verkauft, um ein neues Projekt umzusetzen.