Grossbank in der KriseNach Aktien-Crash – UBS will offenbar CS übernehmen
Am Wochenende soll laut Insidern ein Treffen zwischen der UBS und der Credit Suisse stattfinden, bei dem über eine Fusion der zwei Banken gesprochen werden soll.

Die Credit Suisse befindet sich in einer Krise.
20min/Marco ZanggerDarum gehts
Die UBS und die CS führen offenbar Übernahmegespräche.
Eingeladen zu den Gesprächen sollen die Finma und die SNB.
Laut Insidern ist das «Plan A».
Die UBS soll Gespräche über eine vollständige oder teilweise Übernahme der Credit Suisse führen. Am Wochenende sollen sich die Verwaltungsräte der beiden Banken treffen, um über die möglicherweise folgenreichste Bankenfusion in Europa seit der Finanzkrise zu beraten, wie mehrere mit den Gesprächen vertrauten Personen gegenüber der «Financial Times» berichteten.
Organisiert werden die Gespräche laut den Personen von der Schweizerischen Nationalbank SNB und der Aufsichtsbehörde Finma. Dadurch soll das Vertrauen in den Bankensektor der Schweiz gestärkt werden.
Die Schweizer Aufsichtsbehörde soll gemäss einem Insider ihren Kollegen in den USA und in Grossbritannien am Freitagabend mitgeteilt haben, dass die Fusion der beiden Banken ihr «Plan A» sei.
Wie könnte eine Fusion der CS und der UBS aussehen?
SRF-Moderator Reto Lipp bezeichnet eine allfällige Fusion der Credit Suisse und der UBS als «Katastrophe». Wirtschaftsexperte Lukas Hässig spekuliert auf «Inside Paradeplatz», wie eine solche Übernahme aussehen könnte. Der CS würde eine Zerlegung drohen, glaubt Hässig. Bei der Aufteilung würde das Schweizer und globale Wealth Management der CS bei der UBS landen. «Dafür müsste sie wohl einen stolzen Betrag auf den Tisch blättern», meint der Wirtschaftsjournalist, doch damit bliebe der für den Finanzplatz zentrale Teil der CS in inländischer Hand.
Das Schweizer Retail-Geschäft mit den kleineren Kunden sowie den vielen Grossfirmen und KMUs des Landes würden sich laut der Auskunftsperson die Raiffeisen-Gruppe und die Zürcher Kantonalbank teilen. Damit gäbe es kein Wettbewerbsproblem, heisst es weiter.
Absturz seit dem Mittwoch nach Saudi-News
Der Kollaps mehrerer regionaler US-Banken hatte zuletzt Unsicherheit im Bankensektor ausgelöst. Bei der ohnehin angeschlagenen Credit Suisse schlug dies am Mittwoch besonders deutlich nieder. Am Mittwoch hatte der Chairman der saudischen National Bank, Ammar Abdul Wahed Al Khudairy, in einem Interview des Fernsehsenders Bloomberg TV zusätzliche Unterstützung kategorisch ausgeschlossen.
Die Bank ist Grossaktionär der Credit Suisse, die im vergangenen Jahr einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken und massive Abzüge von Kundenvermögen in Höhe von 123 Milliarden Franken vermeldet hat.
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